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4.10.2006: PR-Dummdeutsch aus der Papierindustrie: Stora Enso "sichert die Wettbewerbsfähigkeit" - mit anderen Worten: 373 Entlassungen, ein Werk tot
Über den Anfang dieser Stora Enso-Meldung (eines der "nachhaltigkeitsbesten Unternehmen", wie immer wieder betont wird) könnten sich die Mitarbeiter eigentlich freuen: "Im Rahmen des konzernweiten Programms zur Absicherung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Produktion...." - ja, prima: mehr Wettbewerbsfähigkeit, sicherere Arbeitsplätze, oder? Mitnichten. So geht der Satz weiter: "...legt Stora Enso das Werk Reisholz in Düsseldorf zum Jahresende 2007 still. Die Unternehmensleitung ist bestrebt, die 373 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in andere Beschäftigungsverhältnisse zu vermitteln und einen für alle Seiten akzeptablen Sozialplan und stufenweisen Stilllegungsplan aufzustellen." Tja, wie das wohl aussieht, der "für alle Seiten akzeptable Plan". Und warum wird das Werk geschlossen? "Grund hierfür sind insbesondere die im europäischen Vergleich überdurchschnittlich hohen Energiekosten in Deutschland sowie stark gestiegene Rohstoffkosten." Eine etwas phantasievollere Begründung hätte man sich schon gewünscht. Denn auch in der Papierindustrie sind Energiekosten ein Intelligenzproblem - nämlich des Problems, wie an Energie einsparen kann. Das Werk Reisholz ist ein Standort der Stora Enso-Division Publication Paper. Es verfügt über zwei Papiermaschinen mit einer Produktionskapazität von insgesamt rund 215.000 Tonnen pro Jahr, auf denen 373 Mitarbeiter aufgebesserte Magazinpapiersorten herstellen. Das 1905 gegründete Werk war lange unter dem Namen Feldmühle tätig. 1990 wurde es von dem schwedischen Unternehmen Stora übernommen, das im Jahr 1998 mit dem finnischen Enso-Konzern fusionierte.