Erneuerbare Energie

4.10.2004: Kein Kurswechsel - Weltbank bleibt bei Menschenrechten und der Förderung erneuerbarer Energien weiter zaghaft

Auf der internationalen Konferenz für erneuerbare Energien "renewables2004" in Bonn hatte die Weltbank Anfang Juni angekündigt, die Ausgaben für Energiegewinnung aus Sonne, Wind, Wasser und Biomasse im Lauf der nächsten fünf Jahre zu verdoppeln. Derzeit gibt die Weltbank ein Prozent ihrer Mittel für erneuerbare Energien aus, während sie fossile Energien mit einem Vielfachen davon subventioniert. An diesen Prioritäten scheint sich auch weiterhin nichts zu ändern. Das geht aus einer Meldung des Bundes der Energieverbraucher hervor.

Demnach will der Verwaltungsrat der Weltbank die Vorschläge einer Expertenkommission über die zukünftige Kreditvergabe im Energiesektor kaum umzusetzen. Die Expertengruppe unter der Führung des ehemaligen indonesischen Umweltministers Emil Salim einen radikalen Kurswechsel für die Förderbank empfohlen. So sollte etwa die Förderung erneuerbarer Energien die Kreditvergabe für Öl- und Kohleprojekte ab 2006 vollständig ersetzen. Stattdessen will der Verwaltungsrat der Meldung zufolge die Förderung von Öl noch ausbauen. Der von solchen Projekten betroffenen Bevölkerung werde lediglich ein Konsultationsrecht zugestanden, eine "gute Regierungsführung" sei weiterhin nicht Voraussetzung für die Förderung von Projekten.

Wie es weiter heißt, hat die Weltbank den Ausbau der Förderung Erneuerbarer Energien lediglich "in ihre Konzepte aufgenommen." Die minimale Ausgangsbasis von 200 Millionen Dollar wolle sie pro Jahr um nur 20 Prozent steigern. "Im Großen und Ganzen geht es weiter wie bisher", beurteilt die Nichtregierungsorganisation Urgewald den Angaben zufolge die Entscheidung des Verwaltungsrates der Weltbank.

Bildhinweis: Auf dem Plenum der Konferenz in Bonn fielen viele hehre Worte. Mit der Umsetzung scheint sich die Weltbank schwer zu tun. / Quelle: ECOreporter.de
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