Erneuerbare Energie

3.9.2007: Erneuerbare Energien: Erster Spatenstich für "Solarthermisches Versuchskraftwerk Jülich"

In Jülich soll ein neuartiges Solarturmkraftwerk errichtet werden. Das berichteten sowohl das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen als auch das Bundesumweltministerium. Der erste Spatenstich für das Projekt erfolgte den Angaben zufolge in Anwesenheit von Wirtschafts- und Energieministerin Christa Thoben und dem parlamentarischen Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Michael Müller. Das „in seiner Art weltweit einzigartige“ solarthermische Versuchs- und Demonstrationskraftwerk habe eine elektrische Leistung von 1,5 Megawatt und solle im November 2008 in Betrieb gehen, hieß es. Betreiber der Anlage seien die Stadtwerke Jülich.

Ziel des Vorhabens ist laut Thoben und Müller die derzeitige Marktführerschaft des deutschen Anlagen- und Maschinenbaus im Bereich der solarthermischen Energierezeugung zu sichern. Für diese neue umweltfreundliche Technologie gebe es einen stark wachsenden Markt, vor allem in sonnenreichen Ländern.

Die insgesamt 23,2 Millionen Euro teure Anlage wurde de Angaben zufolge von den Stadtwerken Jülich als zukünftigem Betreiber zusammen mit dem Solar-Institut Jülich (SIJ) der Fachhochschule Aachen, der Stadt Jülich, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) in Köln und den Kraftanlagen München (KAM) geplant. Das nordrhein-westfälische Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie, das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie fördern das Projekt mit insgesamt 11,6 Millionen Euro. Knapp die Hälfte davon kommt mit 5 Millionen Euro aus dem Etat des NRW-Wirtschaftsministeriums. Das Bundesumweltministerium schießt 4,1 Millionen Euro zu. Der restliche Betrag wird von den Projektpartnern oder über Kredite finanziert.

Wie es weiter hieß, handelt es sich bei dem Solarturmkraftwerk um ein konventionelles Dampfkraftwerk mit "solarer Feuerung". Die bislang mit Öl, Gas oder Kohle befeuerte herkömmliche Brennkammer werde durch eine solare Brennkammer ersetzt. Das Kraftwerk verfüge über eine Spiegelfläche von insgesamt etwa 19.000 m². Durch die Spiegel werde Luft zur Erzeugung von Wasserdampf auf 680°C erhitzt, um mit dem Wasserdampf Strom zu erzeugen und in das öffentliche Netz einzuspeisen.

Schwankungen im Leistungsangebot der Sonneneinstrahlung sollen mittels eines neuartigen Speichers ausgeglichen werden. Dadurch könne die Stromerzeugung im Kraftwerk unabhängiger von der Sonneneinstrahlung und damit verbrauchsorientierter erfolgen.
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