Erneuerbare Energie

3.5.2006: Läuft dem Ausbau der Offshore-Windkraft in Deutschland die Zeit davon? - Experten fordern Anpassungen im EEG

Vor 2008 wird es keine einzige Windkraftanlage vor deutschen Küsten geben und auch bis 2010 werden allenfalls einzelne Projekte umgesetzt werden. Das ist laut einem Bericht der Frankfurter Rundschau die Meinung von Experten, wie etwa Jens Peter Molly vom Deutschen Windenergieinstitut (Dewi). Der forderte gegenüber dem Blatt eine Modifizierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), damit die ersten Anlagen auf See noch in den Genuss der hohen Vergütung kommen und nicht von der danach vorgesehenen Absenkung betroffen sind. Denn bislang sieht das EEG für so genannte Offshoreanlagen, die bis 2008 ans Netz gehen, lediglich eine Einspeisevergütung von 9,1 Cent je Kilowattstunde (kWh) vor.

Die rotgrüne Bundesregierung hatte anvisiert, dass bis 2010 in deutschen Gewässern 2000 bis 3000 Megawatt (MW) Windkraftleistung installiert werden (wir berichteten darüber unter anderem im ECOreporter.de-Beitrag vom September 2005). Das ist aufgrund der schwierigen Bedingungen vor den deutschen Küsten offenbar nicht zu schaffen. Wenn dann mit Verzögerung der Einstieg in die Offshore-Technolgie gelinge, sei "die Offshore-Windenergie mittelfristig voll wettbewerbsfähig", zitiert die Zeitung Stefan Küver von Pricewaterhouse-Coopers. Er rechne damit, dass sich bis 2020 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 12 bis 15 Gigawatt auf den deutschen Meeren drehen werden. Sie könnten für mehr als zehn Prozent des deutschen Strombedarfs sorgen.

Bildhinweis: Windräder im Offshore-Einsatz vor Dänemark / Quelle: Vestas Wind Systems A/S
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