Erneuerbare Energie

31.1.2006: Bald ein Boom für Stromerzeugung aus Erdwärme? - Produktion soll bis 2010 weltweit um 50 Prozent steigen

Derzeit sind weltweit knapp 9.000 MW elektrischer Leistung an den Netzen. Darauf weist die Geothermische Vereinigung e.V. hin. Während des Geothermischen Weltkongresses 2005 in Antalya, Türkei, prognostizierte laut ihren Angaben die International Geothermal Association/IGA einen Anstieg um 1.900 MW bis 2010. Die US-amerikanische Geothermal Energy Association hält diesen Wert inzwischen für überholt, stellt die Vereinigung in einer Pressemitteilung fest. Bei der GEA verweise man auf die derzeit auf den Weg gebrachten Vorhaben mit einer Größenordnung von 13.500 MW. Diese würden eine Steigerung von rund 50% gegenüber der 2005er Ausgangslage bedeuten.

Rapide voran geht es laut der Meldung vor allem in den Vereinigten Staaten voran. Wie ausgeführt wird, konnten allein 2005 für 500 neugeplante MW Stromlieferverträge abgeschlossen werden. In elf westlichen Bundesstaaten wurden auf Initiative der Gouverneursvereinigung neue Felder und Kraftwerksstandorte identifiziert. Auf den Philippinen werden in den nächsten vier Jahren 500 bis 700 MW neu in Betrieb genommen werden. Die Zielvorgabe liegt bei 10.000 MW aus geothermischen Ressourcen, von denen bis 2010 rund 2000 MW Strom liefern werden. Ähnlich sieht die Situation der Meldung zufolge in Indonesien aus. Derzeit seien dort 800 MW am Netz. Bis 2009 sollen 1200 MW hinzukommen. In Island entstehen derzeit eine Reihe neuer Kraftwerke, auch in Neuseeland und Nicaragua wurden neue Anlagen auf den Weg gebracht. Als neue Spieler im geothermischen Stromorchester kommen in Kürze Kanada und Indien hinzu. Auf dem Subkontinent stehen geothermische Ressourcen mit mehr als 10.000 MW zur Verfügung. Auch der Iran baut gegenwärtig sein erstes Erdwärmekraftwerk. Für Ostafrika hat die Weltbank ein neues Förderprogramm zur weiteren Erschließung der etwa 7.000 MW Ressourcen aufgelegt. Vermerkt wurde in den USA aber auch, dass in Deutschland neue Kraftwerke außerhalb klassischer geothermischer Regionen entstehen, so die Geothermische Vereinigung.
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