Fonds / ETF

30.5.2007: Nachhaltiges Investment weiter auf Erfolgskurs: Fondsvolumen stieg im ersten Quartal 2007 um 20 Prozent auf über 16 Milliarden Euro – Klimawandel beflügelt Erneuerbare Energie-Geldanlage

Der Markt für nachhaltige und ethische Fonds wächst weiter: 16,07 Milliarden Euro betrug das Gesamtvolumen der in Deutschland zugelassenen Fonds dieser Art am 30. März 2007. Ende 2006 hatten die Anleger 13,4 Milliarden Euro in solche Fonds investiert. Das ist das Ergebnis einer Auswertung des Dortmunder Branchendienstes ECOreporter.de AG. Als ECOreporter.de 1998 erstmalig die Daten der deutschen Umwelt- und Nachhaltigkeitsfonds ermittelte, hatte es nur zwölf dieser Finanzprodukte mit einem Gesamtvolumen von 300 Millionen Euro gegeben.

Besonders die nachhaltigen Aktienfonds legten im ersten Quartal zu: Ende 2006 verwalteten die 67 nachhaltigen Aktienfonds 9,54 Milliarden Euro. Ende März 2007 verfügten die inzwischen 73 Aktienfonds über 12,1 Milliarden Euro – ein Plus von 26,7 Prozent.

Die 16 nachhaltigen Rentenfonds hatten Ende 2006 ein Volumen von 1,65 Milliarden Euro. Bis Ende März 2007 waren es 18 solcher Fonds mit insgesamt 1,77 Milliarden Euro: ein Zuwachs von sieben Prozent.

Das Volumen der nachhaltigen Dach- und Mischfonds blieb im ersten Quartal 2007 konstant bei 2,2 Milliarden Euro.

Um 27,85 Prozent steigerten die Erneuerbare-Energie-Fonds ihr Vermögen im ersten Quartal 2007. Ende 2006 hatten fünf Fonds 2,58 Milliarden Euro zu verwalten. Ende März verfügten die mittlerweile sechs Erneuerbare-Energie-Fonds über 3,30 Milliarden Euro.

Zusammen genommen hatten die nachhaltigen Aktien-, Renten-, Misch-, Dach- und Erneuerbare Energiefonds Ende März 2007 ein Volumen von 19,37 Milliarden Euro; Ende 2006 waren es 15,98 Milliarden Euro.

Nicht solche enormen Zuwächse verzeichnete eine Erneuerbare-Energie-Geldanlage, die bis vor wenigen Jahren das Zugpferd der nachhaltigen Geldanlage war: Die geschlossenen Wind-, Sonnen- und Bioenergiefonds. „Die einzelnen Windfonds liefen zwar 2006 und 2007 vom Mittelzufluss her sehr gut, aber es gab insgesamt nur wenige Angebote“, erläutert Georg Hetz, als Geschäftsführer des unabhängigen Nürnberger Anbieters UDI einer der erfahrensten Experten im Markt.

„Oft haben große Investoren Windparks komplett gekauft, damit hatten die Privatanleger-Fonds das Nachsehen“, sagt er. Auch bei den Solarfonds hat UDI-Fachmann Hetz 2006 und Anfang 2007 nur wenige Angebote gezählt – genaue Zahlen werden derzeit statistisch im Markt der geschlossenen Erneuerbare-Energie-Fonds nicht erfasst. Selbst bei Biomasse und Biogasfonds hat Hetz eine deutliche Zurückhaltung ausgemacht: „Die steigenden Getreidepreise halten viele Landwirte davon ab, solche Projekte mitzuentwickeln“, sagt er.

„Dabei stellen nur die geschlossenen Erneuerbare-Energie-Fonds direkt Geld für Wind-, Solar- und Bioenergieanlagen zur Verfügung. Beim Kauf eines Aktienfonds wandert das Geld nicht in Erneuerbare-Energie-Unternehmen, sondern nur von einem Anleger zum nächsten“, sagt Hetz. Bis zum Ende des Jahres rechnet er allerdings auch im Bereich der geschlossenen Fonds mit gegenüber 2006 steigenden Volumina.

Bild: Windpark der spanischen Endesa SA. / Quelle: Unternehmen; Nachgeführtes Solarmodul aus dem Solapark Ingolstadt / Quelle: UDI
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x