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30.5.2006: "Wind- und Solarenergie in Auslandsprojekten werden die Gewinner des Jahres 2006 sein" - ECOreporter.de-Interview mit WPD-Sprecher Christian Schnibbe zur aktuellen Situation bei Erneuerbare-Energie-Beteiligungen
Im November 2005 hat die Große Koalition aus CDU und SPD in Berlin das "Aus" für reine Steuersparmodelle bei Geschlossenen Fonds beschlossen. Betroffen sind auch Erneuerbare-Energien-Projekte, insbesondere Windfonds. Es ist ruhiger geworden auf diesem über Jahre hin sehr lebhaften Markt. Wie reagieren die Anleger auf die veränderte Situation? Sind die Unternehmen, die jahrelang erfolgreich Projekte aufgelegt haben, nun gezwungen Mitarbeiter zu entlassen? Über diese und weitere Fragen sprachen wir mit verschiedenen Finanzdienstleistern aus der Neue-Energie-Branche. Lesen Sie heute, wie Christian Schnibbe, Sprecher der Bremer WPD AG, die Lage einschätzt.
ECOreporter.de: Wie entwickelt sich der Markt für Neue-Energie-Fonds nach dem Wegfall der Steuervorteile seit November 2005? Gibt es neue Projekte? Wird es bald Windfonds geben am Markt?
Christian Schnibbe: Wie wir bereits vor einiger Zeit prognostiziert haben, ist der Markt für geschlossene Fonds in den vergangenen Monaten stark geschrumpft. Gleichwohl werden wir in Kürze neue Projekte auf den Markt bringen. Gesichert können wir dabei einen Zweitmarktfonds für Windkraftbeteiligungen vermelden. Weitere Projekte aus anderen Bereichen werden ebenfalls noch in diesem Jahr emittiert.
ECOreporter.de: Gibt es neben den Steuergesetzänderungen bei den Windfonds weitere Änderungen im Markt, die sich auswirken, z.B. geänderte Anlagenpreise und Lieferzeiten, welche Rolle spielt das für Fonds?
Schnibbe: Die gestiegene Nachfrage, die begrenzten Kapazitäten, aber auch Preissteigerungen auf den Rohstoffmärkten haben einerseits zu Verteuerungen, andererseits auch zu Lieferengpässen für Anlagen geführt. All das führt nicht dazu, dass die Sicherheit und die Rentabilität der Projekte steigen. WPD wird sicherlich erst dann wieder einen Publikumsfonds für Privatanleger zur Zeichnung anbieten, wenn die Rahmendaten eine seriöse Kalkulation mit attraktiven Renditen für Anleger erlauben.
ECOreporter.de: Wie reagieren die Anleger auf die veränderte Situation? Sind sie noch interessiert an Windfonds?
Schnibbe: Auf den jüngsten Messen in Hannover und Hamburg haben wir eine starke Nachfrage für Windkraftbeteiligung erfahren. Die Rahmenbedingungen haben sich verändert und es wird auch einen Rückgang in diesem Segment geben - das grundsätzliche Interesse von Anlegern ist deshalb jedoch nach wie vor vorhanden.
ECOreporter.de: Wie sehen Sie die Situation für Finanzvermittler, die sich in den letzten Jahren auf die Vermittlung von Windfonds spezialisiert haben: Haben die Ausweichmöglichkeiten?
Schnibbe: Beteiligungsmöglichkeiten an Erneuerbaren Energien bestanden lange Zeit ausschließlich über Windkraftfonds. Allerdings haben wir nun schon seit einigen Jahren hohes Volumen bei den Solarprojekten gesehen. Dazu kommen aktuell Beteiligungsmöglichkeiten an Biogasprojekten. Für die Zukunft gehen wir davon aus, dass sich weitere Möglichkeiten ergeben werden. Den Markt Erneuerbare Energien sehen wir sehr positiv.
ECOreporter.de: Inwieweit ist der Gesamtmarkt für Neue-Energie-Fonds betroffen? Müssen Mitarbeiter entlassen werden?
Schnibbe: Für andere Unternehmen können wir das nicht beurteilen, aber für unser Haus lässt sich sagen, dass das starke Personalwachstum der vergangenen Jahre zunächst anhält. Insbesondere der Bereich Kundenbetreuung wird weiterhin stark ausgebaut.
ECOreporter.de: Wie viel Eigenkapital hat Ihr Unternehmen in 2005 für Erneuerbare-Energien-Projekte eingeworben und wie viel werden sie voraussichtlich im laufenden Geschäftsjahr einwerben?
Schnibbe: Im Jahr 2005 hat die WPD knapp 70 Millionen Euro Eigenkapital in Erneuerbare-Energien-Projekten platziert. Im Jahr 2006 wird diese Zahl wahrscheinlich geringer ausfallen.
ECOreporter.de: Wie sehen Sie aktuell die Chancen der verschiedenen Segmente: Windkraft, Solarenergie und Biomasse?
Schnibbe: Für die einzelnen Segmente sehen wir starke Wachstumspotenziale in Deutschland, vor allem aber auch auf den internationalen Märkten. Bei geschlossenen Fonds sehen wir für deutsche Projekte einen Rückgang von 30 bis 50 Prozent im Bereich Windkraft und Solarenergie, im Bereich Biomasse erwarten wir ein starkes Wachstum. Wind- und Solarenergie in Auslandsprojekten werden die Gewinner des Jahres 2006 sein.
ECOreporter.de: Ihr Unternehmen hat sich mit mehr als fünf Prozent an der börsennotierten Energiekontor AG beteiligt. Geschah das auch im Hinblick auf die aktuelle Situation in der Projektiererbranche?
Schnibbe: Bei dieser Entscheidung handelte es sich um eine rein unternehmerische Entscheidung. Die zwischenzeitliche Entwicklung des Kurses hat uns in dieser Auffassung bestätigt.
ECOreporter.de: Herr Schnibbe, wir danken Ihnen für das Gespräch.
Bilder: Solarpark Atzenhof und Biogasprojekt Kaarßen der WPD AG / Quelle: Unternehmen
ECOreporter.de: Wie entwickelt sich der Markt für Neue-Energie-Fonds nach dem Wegfall der Steuervorteile seit November 2005? Gibt es neue Projekte? Wird es bald Windfonds geben am Markt?
Christian Schnibbe: Wie wir bereits vor einiger Zeit prognostiziert haben, ist der Markt für geschlossene Fonds in den vergangenen Monaten stark geschrumpft. Gleichwohl werden wir in Kürze neue Projekte auf den Markt bringen. Gesichert können wir dabei einen Zweitmarktfonds für Windkraftbeteiligungen vermelden. Weitere Projekte aus anderen Bereichen werden ebenfalls noch in diesem Jahr emittiert.
ECOreporter.de: Gibt es neben den Steuergesetzänderungen bei den Windfonds weitere Änderungen im Markt, die sich auswirken, z.B. geänderte Anlagenpreise und Lieferzeiten, welche Rolle spielt das für Fonds?
Schnibbe: Die gestiegene Nachfrage, die begrenzten Kapazitäten, aber auch Preissteigerungen auf den Rohstoffmärkten haben einerseits zu Verteuerungen, andererseits auch zu Lieferengpässen für Anlagen geführt. All das führt nicht dazu, dass die Sicherheit und die Rentabilität der Projekte steigen. WPD wird sicherlich erst dann wieder einen Publikumsfonds für Privatanleger zur Zeichnung anbieten, wenn die Rahmendaten eine seriöse Kalkulation mit attraktiven Renditen für Anleger erlauben.
ECOreporter.de: Wie reagieren die Anleger auf die veränderte Situation? Sind sie noch interessiert an Windfonds?
Schnibbe: Auf den jüngsten Messen in Hannover und Hamburg haben wir eine starke Nachfrage für Windkraftbeteiligung erfahren. Die Rahmenbedingungen haben sich verändert und es wird auch einen Rückgang in diesem Segment geben - das grundsätzliche Interesse von Anlegern ist deshalb jedoch nach wie vor vorhanden.
ECOreporter.de: Wie sehen Sie die Situation für Finanzvermittler, die sich in den letzten Jahren auf die Vermittlung von Windfonds spezialisiert haben: Haben die Ausweichmöglichkeiten?
Schnibbe: Beteiligungsmöglichkeiten an Erneuerbaren Energien bestanden lange Zeit ausschließlich über Windkraftfonds. Allerdings haben wir nun schon seit einigen Jahren hohes Volumen bei den Solarprojekten gesehen. Dazu kommen aktuell Beteiligungsmöglichkeiten an Biogasprojekten. Für die Zukunft gehen wir davon aus, dass sich weitere Möglichkeiten ergeben werden. Den Markt Erneuerbare Energien sehen wir sehr positiv.
ECOreporter.de: Inwieweit ist der Gesamtmarkt für Neue-Energie-Fonds betroffen? Müssen Mitarbeiter entlassen werden?
Schnibbe: Für andere Unternehmen können wir das nicht beurteilen, aber für unser Haus lässt sich sagen, dass das starke Personalwachstum der vergangenen Jahre zunächst anhält. Insbesondere der Bereich Kundenbetreuung wird weiterhin stark ausgebaut.
ECOreporter.de: Wie viel Eigenkapital hat Ihr Unternehmen in 2005 für Erneuerbare-Energien-Projekte eingeworben und wie viel werden sie voraussichtlich im laufenden Geschäftsjahr einwerben?
Schnibbe: Im Jahr 2005 hat die WPD knapp 70 Millionen Euro Eigenkapital in Erneuerbare-Energien-Projekten platziert. Im Jahr 2006 wird diese Zahl wahrscheinlich geringer ausfallen.
ECOreporter.de: Wie sehen Sie aktuell die Chancen der verschiedenen Segmente: Windkraft, Solarenergie und Biomasse?
Schnibbe: Für die einzelnen Segmente sehen wir starke Wachstumspotenziale in Deutschland, vor allem aber auch auf den internationalen Märkten. Bei geschlossenen Fonds sehen wir für deutsche Projekte einen Rückgang von 30 bis 50 Prozent im Bereich Windkraft und Solarenergie, im Bereich Biomasse erwarten wir ein starkes Wachstum. Wind- und Solarenergie in Auslandsprojekten werden die Gewinner des Jahres 2006 sein.
ECOreporter.de: Ihr Unternehmen hat sich mit mehr als fünf Prozent an der börsennotierten Energiekontor AG beteiligt. Geschah das auch im Hinblick auf die aktuelle Situation in der Projektiererbranche?
Schnibbe: Bei dieser Entscheidung handelte es sich um eine rein unternehmerische Entscheidung. Die zwischenzeitliche Entwicklung des Kurses hat uns in dieser Auffassung bestätigt.
ECOreporter.de: Herr Schnibbe, wir danken Ihnen für das Gespräch.
Bilder: Solarpark Atzenhof und Biogasprojekt Kaarßen der WPD AG / Quelle: Unternehmen