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2G Energy: Mehr Umsatz, Aufträge auf Rekordniveau
Der Blockheizkraftwerk-Hersteller 2G Energy aus Heek im Münsterland hat seinen Konzernumsatz im ersten Halbjahr 2022 deutlich gesteigert. Auch Lieferkettenprobleme konnten das Wachstum nicht ausbremsen.
Gleichzeitig stieg der Auftragsbestand auf ein neues Rekordniveau, wie das Unternehmen bereits mitgeteilt hatte. Allerdings gibt es erhebliche Verzögerungen auf den Baustellen von Kunden.
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Der Konzernumsatz stieg zwischen Januar und Juni um 6,6 Prozent zum Vorjahr auf 114 Millionen Euro. Im Umsatz enthalten ist der Beitrag aus der Erstkonsolidierung der im März übernommenen Senertec-Center Schweinfurt GmbH, die 1 Million Euro zum Konzernumsatz beitrug, wie 2G Energy erklärte.
Besonders stark entwickelte sich der Bereich Service, auch aufgrund seiner Unabhängigkeit von Lieferkettenproblemen. Hier wurden in allen Kernmärkten zweistellige Zuwachsraten erreicht. Abgerechnete Serviceleistungen stiegen um 23 Prozent auf 67,7 Millionen Euro.
Verzögerungen auf Baustellen
Die Verwerfungen auf den Beschaffungsmärkten strahlen laut Unternehmen zwar in die 2G-Produktionsabläufe aus, verzögern aber die Fertigstellung der bestellten BHKW nicht wesentlich. Auf Kundenseite habe sich jedoch der seit einigen Monaten spürbare Trend zu Verspätungen im Baufortschritt verstetigt. Trotz erheblicher Steigerungen im Fabrikoutput (finale Zahlen liegen noch nicht vor) konnten daher nur Neuanlagen im Wert von 46,3 Millionen Euro zur Schlussrechnung gebracht werden.
"Natürlich hatten wir auf eine stärkere Schlussrechnung bei Blockheizkraftwerken im Laufe des zweiten Quartals gehofft", so 2G Energy-Chef Christian Grotholt. "Dabei ist aber wichtig zu wissen, dass weiterhin bei angezahlten und gebauten BHKW nur im absoluten Ausnahmefall mit Stornierungen zu rechnen ist. Bestellte und angezahlte BHKW werden - angesichts der inzwischen stark gestiegenen Energiepreise und damit auch der Einsparpotenziale aufgrund von BHKW - relativ zeitnah vom Kunden abgenommen."
Der Auftragsbestand des Unternehmens zur Jahreshälfte stieg im Jahresvergleich von 150 auf 221 Millionen Euro. Dies bedeutet einen neuen Rekordwert für 2G Energy, der „für Auslastung bis weit ins nächste Jahr“ sorge. Das Unternehmen rechnet damit, "dass die Inbetriebnahme und Verumsatzung bei Neuanlagen in der zweiten Jahreshälfte deutlich an Fahrt gewinnt". Grundlage dieser Annahme ist, dass sich zahlreiche Blockheizkraftwerke bereits auf verlangsamten Baustellen befinden.
Seine Prognose für 2022 bestätigt 2G Energy. Der Konzern erwartet einen Umsatzanstieg auf 280 bis 310 Millionen Euro, die Gewinnspanne soll vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 6 und 8 Prozent liegen. Bis 2024 will das Unternehmen jährlich 330 Millionen Euro umsetzen, bis 2026 dann 400 Millionen Euro. Die EBIT-Marge soll 2026 zwischen 8,5 und 10 Prozent liegen.
Die 2G Energy-Aktie kostet im Xetra-Handel aktuell 25,70 Euro und zeigt sich mit einem Plus von 0,2 Prozent zum Vortag bislang kaum bewegt (Stand: 26.8.2022, 9:02 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 13 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 17,5 Prozent an Wert gewonnen.
Wie attraktiv ist die Aktie?
Nach Ansicht von 2G Energy profitiert das Unternehmen aktuell deutlich von der Situation an den Energiemärkten. Gerade bei hohen Gaspreisen steige die Wirtschaftlichkeit der Anlagen enorm, die zudem eine potenziell klaffende Lücke bei der Wärmeversorgung schließen könnten. Blockheizkraftwerke seien schnell verfügbar und binnen weniger Monate errichtet. Auch seien keine großen Bürokratie-Hindernisse zu überwinden.
Hinzu kommen laut 2G ein geringerer Primärenergieverbrauch der Anlagen sowie eine spätere Umrüstbarkeit auf Wasserstoff, die das Unternehmen garantiere. In der Wasserstoff-BHKW-Sparte sieht sich 2G als Weltmarktführer.
Der Konzern beliefert ausschließlich Geschäftskunden und hat auch nicht vor, in den Markt für private Verbraucher einzusteigen. Hier seien BHKW nicht nachhaltig, so Finanzchef Friedrich Pehle. Die Wartungskosten etwa seien deutlich zu hoch. Hausbesitzer würden andere Lösungen bevorzugen.
Auch ECOreporter sieht weiterhin Potenzial bei 2G Energy. Allerdings könnte sich die unsichere Gasversorgung in Deutschland noch negativ auf das Geschäft des Unternehmens auswirken. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 von 30 ist die Aktie zudem teuer für einen Neueinstieg.
Lesen Sie auch das ausführliche ECOreporter-Interview mit 2G Energy: Energiekrise in Deutschland - „An Blockheizkraftwerken führt kein Weg vorbei“.
2G Energy AG: