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Aktientipps, Nachhaltige Aktien, Meldungen
2G Bio-Energietechnik AG: Spezialistin für Kraft-Wärme-Kopplung mit Potential
Bei den starken Kurszuwächsen für Grünstrom-Aktien richtete sich die Aufmerksamkeit zuletzt vor allem auf Unternehmen aus der Wind und Solarbranche. Doch auch andere Unternehmen aus dem Sektor der Erneuerbaren Energien sind aussichtsreich aufgestellt. Ein Beispiel dafür ist die 2G Bio-Energietechnik AG. Sie stellt Blockheizkraftwerke her – und sie wächst. Nicht sprunghaft, aber stetig. Bietet die Aktie Chancen?
Heek ist eine Kleinstadt im nordrhein-westfälischen Münsterland, nicht weit von der Grenze zu den Niederlanden. Die Menschen in Heek hören das nicht gerne, aber die Ballungszentren sind nicht gerade nah. Was der Rest der Republik nicht wahrnimmt: In diesem westlichen Streifen Deutschlands geht es den Unternehmen im Schnitt recht gut. Und sogar sehr gut entwickelt sich die 2 G Bio-Energietechnik AG. Sie wurde 1995 als GmbH von den jetzigen Vorständen Christian Grotholt und Ludger Gausling gegründet, die heute beide noch über jeweils rund 29 Prozent der Aktien verfügen. Das Unternehmen gehört mittlerweile zu den führenden Herstellern von Blockheizkraftwerken (BHKW) in Deutschland. Bisher über 1.500 dieser Anlagen hat es geplant, produziert und in Betrieb genommen. Zudem übernimmt die 2G den Service für die Anlagen.
Etliche BHKW-Hersteller stellen fast nur Anlagen her, die Biogas nutzen. Die 2G Bio-Energietechnik produziert dagegen auch KWK-Anlagen, die mit Erdgas oder Klär- und Deponiegas laufen. Außerdem plant das Unternehmen die Anlagen, installiert sie, bietet Service- und Wartungsleistungen an und erfasst damit einen großen Teil der Wertschöpfungskette. Laut Vorstand Peter J. Bergsteiner hat 2G 2010 mit rund 400 Anlagen fast doppelt so viele verkauft wie 2009. Für dieses Jahr sei wieder mit einem starken Zuwachs zu rechnen. Daneben gewinne das Service-Geschäft zunehmend an Bedeutung. Im ersten Halbjahr 2010 habe es rund 5 Millionen Euro zum Gesamtumsatz der 2G von 18,5 Millionen Euro beigetragen. „Je länger von uns verkaufte Anlagen im Markt sind, desto mehr Einnahmen erzielen wir durch Wartung und Instandhaltung“, erklärt Bergsteiner.
Nach seinen Angaben deckt 2G bei den Blockheizkraftwerken das Leistungsspektrum von 1 bis 2.400 kW ab, konzentriert sich aber immer mehr auf den Leistungsbereich bis 600 kW. Das Unternehmen konkurriere hier kaum mit den beiden größten Herstellern im Markt, der MWM (Motoren-Werke Mannheim) und GE Jenbacher. „Diese beiden Unternehmen gehören zu Großkonzernen. Sie setzen vor allem auf das Geschäft mit Großanlagen ab 500 kWh“, sagt Bergsteiner. Von der verkauften Leistung her lägen in Deutschland nur noch MWM und GE Jenbacher vor 2G. Er sieht Vorteile der 2G beim Wirkungsgrad, beim Service und bei der Verfügbarkeit der Anlagen im Betrieb.
Hohe Nachfrage dank Biogas-Boom
Die 2G bewegt sich in einem stark wachsenden Markt, der in Deutschland von der Politik gefördert wird. 2009 war die in Deutschland neu installierte Leistung von BHKW laut Sabine Gores vom Ökoinstitut um fast 50 Prozent auf 520 Megawatt (MW) angewachsen. Für 2010 und 2011 sei ein ähnliches Wachstum zu erwarten. Die gesamte Stromleistung aller bestehenden BHKW in Deutschland schätzt sie auf etwa 3.500 MW. Da gibt es noch Luft nach oben. Zum Vergleich: die deutschen Windkraftanlagen erreichten 2010 eine gesamte Stromleistung von 27.200 MW, die deutschen Photovoltaikanlagen von 12.000 MW.
Das starke Wachstum bei den BHKW wurde Anfang 2009 durch die Nachbesserungen im Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) und die Anhebung des KWK-Bonus im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) angeschoben. Zudem vergibt die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zinsgünstige Darlehen für den Einbau von KWK-Anlagen.
Nach Einschätzung von Stephan Wulf, Analyst von Warburg Research, hat sich 2011 das Marktumfeld für die 2G Bio-Energietechnik AG noch verbessert. Denn zum Jahresanfang 2012 stehe eine Novellierung des EEG an. Es herrsche eine große Unsicherheit über den zukünftigen Einspeisetarif für Biogasstrom, über dessen mögliche Kürzung in der zweiten Jahreshälfte entschieden werde. Das motiviere viele Investoren dazu, noch in diesem Jahr geplante Biogasprojekte umzusetzen und dürfte 2011 zu einem Boom für Biogasanlagen führen. Der wiederum werde die Nachfrage auf dem deutschen Markt nach KWK-Anlagen beflügeln. Die 2G hat für 2011 einen im Vergleich zu 2010 um 25 bis 30 Prozent höheren Umsatz sowie ein verbessertes Ergebnis in Aussicht gestellt. Mit 35 Millionen Euro lag der Auftragsbestand im Januar 2011 mehr als ein Drittel über dem von Anfang 2010.
Auslandsgeschäft soll künftiges Wachstum sichern
Sollten die Einspeisevergütungen für Biogas-Strom ab 2012 sinken, würde das die 2G treffen. Sie baut daher ihr Auslandsgeschäft aus. Dessen Umsatz kletterte von 2,9 Millionen Euro in 2008 in 2009 auf 6,5 Millionen Euro, bei 51,5 Millionen Euro Gesamtumsatz. Für 2010 stehen offizielle Zahlen noch aus, das Auslandsgeschäft hat Bergsteiner zufolge aber weiter zugelegt.
In einigen europäischen Märkten wie etwa in Italien seien die Förderbedingungen für BHKW besser als in Deutschland. In Kanada und den USA habe 2G strategische Kooperationen.
Frontalansicht einer Anlage der 2G. / Quelle: Unternehmen
Analyst Wulf lobt die nach seiner Ansicht „geschickte Auslandsstrategie“ der Gesellschaft, sich Distributionspartner vor Ort zu suchen. Sie habe bereits zu ersten Erfolgen geführt. Er traut dem Unternehmen zu, demnächst Schwächen im deutschen Absatz mit Erfolgen im Ausland weitgehend auszugleichen. Technologie für mehr Energieeffizienz sei mittlerweile weltweit stark gefragt.
Das Unternehmen profitiert laut Bergsteiner im Ausland vom guten Ruf deutscher Produkte und Maschinen. Zudem stärkten die steigenden Energiepreise und die weltweit zunehmende Förderung klimaschonender Technologien die Nachfrage für 2G-Produkte. Neben dem Auslandsgeschäft biete zudem das Repowering, also der Austausch bestehender Altanlagen durch leistungsstärkere Systeme, neues Wachstumspotential.
Fazit
Die 2G Bio-Energietechnik-Aktie hat sich in einem Markt mit großem Wachstumspotential aussichtsreich positioniert. Die Aussichten für 2011 sind gut. Meldungen über eine gute Geschäftsentwicklung werden den Aktienkurs im Jahresverlauf wohl beflügeln. Selbst bei niedrigeren Einspeisetarifen dürfte die Nachfrage für BHKW von 2G in Deutschland hoch bleiben, allerdings langsamer steigen. Der Bedarf im Ausland könnte das ausgleichen. Angesichts dieser Aussichten ist die Aktie des Unternehmens mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 12,5 recht günstig bewertet. Auf Jahressicht hat die Aktie rund 50 Prozent auf über 13 Euro an Wert gewonnen. Schon vor dem Atomunfall in Japan lag sie zweistellig im Plus. Heute früh notiert der Anteilsschein in Frankfurt bei 13,2 Euro. Bis Ende 2011 erscheint ein Kurszuwachs auf 17 Euro möglich.
2G-Bio-Energietechnik AG
ISIN: DE000A0HL8N9
Gegründet 2005
4.430.000 Aktien, 4,43 Mio. Euro Grundkapital
Freefloat 41,1 %
Aktie im Entry Standard (Open Market)
Umsatz erste 9 Monate 2010: 32,9 Millionen Euro
Gewinn erste 9 Monate 2010: 2,2 Millionen Euro
KGV 12,45
Heek ist eine Kleinstadt im nordrhein-westfälischen Münsterland, nicht weit von der Grenze zu den Niederlanden. Die Menschen in Heek hören das nicht gerne, aber die Ballungszentren sind nicht gerade nah. Was der Rest der Republik nicht wahrnimmt: In diesem westlichen Streifen Deutschlands geht es den Unternehmen im Schnitt recht gut. Und sogar sehr gut entwickelt sich die 2 G Bio-Energietechnik AG. Sie wurde 1995 als GmbH von den jetzigen Vorständen Christian Grotholt und Ludger Gausling gegründet, die heute beide noch über jeweils rund 29 Prozent der Aktien verfügen. Das Unternehmen gehört mittlerweile zu den führenden Herstellern von Blockheizkraftwerken (BHKW) in Deutschland. Bisher über 1.500 dieser Anlagen hat es geplant, produziert und in Betrieb genommen. Zudem übernimmt die 2G den Service für die Anlagen.
Etliche BHKW-Hersteller stellen fast nur Anlagen her, die Biogas nutzen. Die 2G Bio-Energietechnik produziert dagegen auch KWK-Anlagen, die mit Erdgas oder Klär- und Deponiegas laufen. Außerdem plant das Unternehmen die Anlagen, installiert sie, bietet Service- und Wartungsleistungen an und erfasst damit einen großen Teil der Wertschöpfungskette. Laut Vorstand Peter J. Bergsteiner hat 2G 2010 mit rund 400 Anlagen fast doppelt so viele verkauft wie 2009. Für dieses Jahr sei wieder mit einem starken Zuwachs zu rechnen. Daneben gewinne das Service-Geschäft zunehmend an Bedeutung. Im ersten Halbjahr 2010 habe es rund 5 Millionen Euro zum Gesamtumsatz der 2G von 18,5 Millionen Euro beigetragen. „Je länger von uns verkaufte Anlagen im Markt sind, desto mehr Einnahmen erzielen wir durch Wartung und Instandhaltung“, erklärt Bergsteiner.
Nach seinen Angaben deckt 2G bei den Blockheizkraftwerken das Leistungsspektrum von 1 bis 2.400 kW ab, konzentriert sich aber immer mehr auf den Leistungsbereich bis 600 kW. Das Unternehmen konkurriere hier kaum mit den beiden größten Herstellern im Markt, der MWM (Motoren-Werke Mannheim) und GE Jenbacher. „Diese beiden Unternehmen gehören zu Großkonzernen. Sie setzen vor allem auf das Geschäft mit Großanlagen ab 500 kWh“, sagt Bergsteiner. Von der verkauften Leistung her lägen in Deutschland nur noch MWM und GE Jenbacher vor 2G. Er sieht Vorteile der 2G beim Wirkungsgrad, beim Service und bei der Verfügbarkeit der Anlagen im Betrieb.
Hohe Nachfrage dank Biogas-Boom
Die 2G bewegt sich in einem stark wachsenden Markt, der in Deutschland von der Politik gefördert wird. 2009 war die in Deutschland neu installierte Leistung von BHKW laut Sabine Gores vom Ökoinstitut um fast 50 Prozent auf 520 Megawatt (MW) angewachsen. Für 2010 und 2011 sei ein ähnliches Wachstum zu erwarten. Die gesamte Stromleistung aller bestehenden BHKW in Deutschland schätzt sie auf etwa 3.500 MW. Da gibt es noch Luft nach oben. Zum Vergleich: die deutschen Windkraftanlagen erreichten 2010 eine gesamte Stromleistung von 27.200 MW, die deutschen Photovoltaikanlagen von 12.000 MW.
Das starke Wachstum bei den BHKW wurde Anfang 2009 durch die Nachbesserungen im Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) und die Anhebung des KWK-Bonus im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) angeschoben. Zudem vergibt die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zinsgünstige Darlehen für den Einbau von KWK-Anlagen.
Nach Einschätzung von Stephan Wulf, Analyst von Warburg Research, hat sich 2011 das Marktumfeld für die 2G Bio-Energietechnik AG noch verbessert. Denn zum Jahresanfang 2012 stehe eine Novellierung des EEG an. Es herrsche eine große Unsicherheit über den zukünftigen Einspeisetarif für Biogasstrom, über dessen mögliche Kürzung in der zweiten Jahreshälfte entschieden werde. Das motiviere viele Investoren dazu, noch in diesem Jahr geplante Biogasprojekte umzusetzen und dürfte 2011 zu einem Boom für Biogasanlagen führen. Der wiederum werde die Nachfrage auf dem deutschen Markt nach KWK-Anlagen beflügeln. Die 2G hat für 2011 einen im Vergleich zu 2010 um 25 bis 30 Prozent höheren Umsatz sowie ein verbessertes Ergebnis in Aussicht gestellt. Mit 35 Millionen Euro lag der Auftragsbestand im Januar 2011 mehr als ein Drittel über dem von Anfang 2010.
Auslandsgeschäft soll künftiges Wachstum sichern
Sollten die Einspeisevergütungen für Biogas-Strom ab 2012 sinken, würde das die 2G treffen. Sie baut daher ihr Auslandsgeschäft aus. Dessen Umsatz kletterte von 2,9 Millionen Euro in 2008 in 2009 auf 6,5 Millionen Euro, bei 51,5 Millionen Euro Gesamtumsatz. Für 2010 stehen offizielle Zahlen noch aus, das Auslandsgeschäft hat Bergsteiner zufolge aber weiter zugelegt.

Frontalansicht einer Anlage der 2G. / Quelle: Unternehmen
Analyst Wulf lobt die nach seiner Ansicht „geschickte Auslandsstrategie“ der Gesellschaft, sich Distributionspartner vor Ort zu suchen. Sie habe bereits zu ersten Erfolgen geführt. Er traut dem Unternehmen zu, demnächst Schwächen im deutschen Absatz mit Erfolgen im Ausland weitgehend auszugleichen. Technologie für mehr Energieeffizienz sei mittlerweile weltweit stark gefragt.
Das Unternehmen profitiert laut Bergsteiner im Ausland vom guten Ruf deutscher Produkte und Maschinen. Zudem stärkten die steigenden Energiepreise und die weltweit zunehmende Förderung klimaschonender Technologien die Nachfrage für 2G-Produkte. Neben dem Auslandsgeschäft biete zudem das Repowering, also der Austausch bestehender Altanlagen durch leistungsstärkere Systeme, neues Wachstumspotential.
Fazit
Die 2G Bio-Energietechnik-Aktie hat sich in einem Markt mit großem Wachstumspotential aussichtsreich positioniert. Die Aussichten für 2011 sind gut. Meldungen über eine gute Geschäftsentwicklung werden den Aktienkurs im Jahresverlauf wohl beflügeln. Selbst bei niedrigeren Einspeisetarifen dürfte die Nachfrage für BHKW von 2G in Deutschland hoch bleiben, allerdings langsamer steigen. Der Bedarf im Ausland könnte das ausgleichen. Angesichts dieser Aussichten ist die Aktie des Unternehmens mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 12,5 recht günstig bewertet. Auf Jahressicht hat die Aktie rund 50 Prozent auf über 13 Euro an Wert gewonnen. Schon vor dem Atomunfall in Japan lag sie zweistellig im Plus. Heute früh notiert der Anteilsschein in Frankfurt bei 13,2 Euro. Bis Ende 2011 erscheint ein Kurszuwachs auf 17 Euro möglich.
2G-Bio-Energietechnik AG
ISIN: DE000A0HL8N9
Gegründet 2005
4.430.000 Aktien, 4,43 Mio. Euro Grundkapital
Freefloat 41,1 %
Aktie im Entry Standard (Open Market)
Umsatz erste 9 Monate 2010: 32,9 Millionen Euro
Gewinn erste 9 Monate 2010: 2,2 Millionen Euro
KGV 12,45