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27.4.2005: Das Bundesfinanzministerium macht ernst: Das Ende der Steuersparmodelle? Interview mit Armin Stieler, GSI
?ber das m?gliche Ende der Steuersparmodelle sprach ECOreporter.de mit Armin Stieler, gesch?ftsf?hrender Gesellschafter der Gesellschaft für strukturierte Investitionen mbH & Co. KG (GSI) in D?sseldorf.
Das Bundesfinanzministerium hat eine Formulierungshilfe für einen Entwurf eines "Gesetzes zur Verbesserung der steuerlichen Standortbedingungen" vorgelegt - die Vorstufe eines Gesetzentwurfs. W?rde das Gesetz so wie bisher formuliert in Kraft treten, w?ren Projekte, bei denen es vor allem um steuerliche Verlustzuweisungen geht, erheblich betroffen. Denn der bisherige Paragraf 2b, die Grundlage für die Verlustzuweisungen, w?rde abgeschafft. Der Vorschlag für den neuen Paragrafen 15 b als Ersatz für Paragraf 2b lautet derzeit: "(Absatz 1) Verluste aus einem Steuerstundungsmodell d?rfen weder mit Eink?nften aus Gewerbebetrieb noch aus anderen Einkunftsarten ausgeglichen werden, sie d?rfen nicht nach Paragraf 10d abgezogen werden. (.....)."
"(Absatz 2) Ein Steuerstundungsmodell im Sinne des Absatzes 1 liegt vor, wenn aufgrund einer modellhaften Gestaltung steuerliche Vorteile in Form negativer Eink?nfte erzielt werden sollen. Dies ist der Fall, wenn ein Anbieter mittels eines vorgefertigten Konzeptes Steuerpflichtigen die M?glichkeit bietet, zumindestens in der Anfangsphase der Investition prognostizierte Verluste mit ?brigen Eink?nften verrechnen zu k?nnen. (.....)"
Der ECOreporter.de-Interviewpartner Armin Stieler ist seit vielen Jahren Experte für Geldanlagen und Finanzierungskonzepte. Die GSI konzipiert Fonds, strukturiert Investitionen und ber?t Investoren. Sie ist im Leasinggesch?ft t?tig, arrangiert und verwaltet Investments - und nicht zuletzt produziert die GSI h?ufig neue Investmentideen.
ECOreporter.de: Worin sehen Sie den Kern der m?glichen Gesetzes?nderung?
Armin Stieler, GSI: Sie beschr?nkt die M?glichkeit der Fonds, Verluste abzugsf?hig zu gestalten. Die Fonds generieren h?ufig einen nicht unerheblichen Teil ihrer Rendite aus Verlustzuweisungen und schlie?en durch umfangreiche Sicherungskonzepte das unternehmerische Risiko für den Anleger meist nahezu aus oder begrenzen es stark. Verluste aus diesen Anlageformen k?nnen k?nftig nicht mehr mit Ertr?gen aus anderen Einkunftsarten verrechnet werden. Allerdings ist der Gesetzgeber in der vorliegenden Formulierungshilfe leider etwas ?ber das Ziel hinausgeschossen, da beispielsweise auch sinnvolle, risikobehaftete Investitionen in die deutsche Medienindustrie von der Gesetzes?nderung betroffen w?ren. F?r die Neuregelung soll es eine ?bergangsfrist bis zum 30.9.2005 geben, wenn der Fonds vor dem 18.3.2005 mit dem Au?envertrieb begonnen hat. Der Fiskus will durch diese Gesetzes?nderung ca. 2,5 Mrd. Euro pro Jahr mehr einnehmen.
ECOreporter.de: Welche Geldanlageformen sind von der geplanten Gesetzes?nderung besonders negativ betroffen?
Stieler: Im Kern sind hiervon geschlossene Medienfonds und Wertpapierhandelsfonds (sog. GbR-Bonds) betroffen.
ECOreporter.de: Welche Anlageformen k?nnten profitieren?
Stieler: Profitieren k?nnten alle anderen Anlageformen, bei denen der Fonds in aussch?ttungsorientierte Projekte investiert und der Anleger durch eine nennenswerte Ertragschance zum Beitritt bewogen wird. Profitieren k?nnen bis auf weiteres die "Klassiker", wie Immobilien und Schiffe, aber auch Investitionen in nachhaltige Projekte, deren k?nftige Erl?se - am besten durch eine staatliche F?rderung - flankierend gesichert werden. Der Anlagebedarf auf der Investorenseite ist nach wie vor hoch. Dies spricht für eine h?here Nachfrage auch in nachhaltige Investitionsformen.
ECOreporter.de: Was bedeutet die geplante ?nderung für die Anleger?
Stieler: Die Steuerstundungsm?glichkeiten für Investoren werden stark eingeschr?nkt. Wer investieren will, muss k?nftig h?here Risiken tragen. Renditen sind k?nftig nur noch aussch?ttungsgetrieben erzielbar.
ECOreporter.de: Inwiefern sind die Anlageberater betroffen?
Stieler: Anlageberater m?ssen auf dieses Gesetzesvorhaben hinweisen, wenn Sie sich nicht haftbar machen wollen.
ECOreporter.de: Herr Stieler, vielen Dank für das Gespr?ch.
Bildhinweis: Armin Stieler von der GSI/ Quelle: Unternehmen
Das Bundesfinanzministerium hat eine Formulierungshilfe für einen Entwurf eines "Gesetzes zur Verbesserung der steuerlichen Standortbedingungen" vorgelegt - die Vorstufe eines Gesetzentwurfs. W?rde das Gesetz so wie bisher formuliert in Kraft treten, w?ren Projekte, bei denen es vor allem um steuerliche Verlustzuweisungen geht, erheblich betroffen. Denn der bisherige Paragraf 2b, die Grundlage für die Verlustzuweisungen, w?rde abgeschafft. Der Vorschlag für den neuen Paragrafen 15 b als Ersatz für Paragraf 2b lautet derzeit: "(Absatz 1) Verluste aus einem Steuerstundungsmodell d?rfen weder mit Eink?nften aus Gewerbebetrieb noch aus anderen Einkunftsarten ausgeglichen werden, sie d?rfen nicht nach Paragraf 10d abgezogen werden. (.....)."
"(Absatz 2) Ein Steuerstundungsmodell im Sinne des Absatzes 1 liegt vor, wenn aufgrund einer modellhaften Gestaltung steuerliche Vorteile in Form negativer Eink?nfte erzielt werden sollen. Dies ist der Fall, wenn ein Anbieter mittels eines vorgefertigten Konzeptes Steuerpflichtigen die M?glichkeit bietet, zumindestens in der Anfangsphase der Investition prognostizierte Verluste mit ?brigen Eink?nften verrechnen zu k?nnen. (.....)"
Der ECOreporter.de-Interviewpartner Armin Stieler ist seit vielen Jahren Experte für Geldanlagen und Finanzierungskonzepte. Die GSI konzipiert Fonds, strukturiert Investitionen und ber?t Investoren. Sie ist im Leasinggesch?ft t?tig, arrangiert und verwaltet Investments - und nicht zuletzt produziert die GSI h?ufig neue Investmentideen.
ECOreporter.de: Worin sehen Sie den Kern der m?glichen Gesetzes?nderung?
Armin Stieler, GSI: Sie beschr?nkt die M?glichkeit der Fonds, Verluste abzugsf?hig zu gestalten. Die Fonds generieren h?ufig einen nicht unerheblichen Teil ihrer Rendite aus Verlustzuweisungen und schlie?en durch umfangreiche Sicherungskonzepte das unternehmerische Risiko für den Anleger meist nahezu aus oder begrenzen es stark. Verluste aus diesen Anlageformen k?nnen k?nftig nicht mehr mit Ertr?gen aus anderen Einkunftsarten verrechnet werden. Allerdings ist der Gesetzgeber in der vorliegenden Formulierungshilfe leider etwas ?ber das Ziel hinausgeschossen, da beispielsweise auch sinnvolle, risikobehaftete Investitionen in die deutsche Medienindustrie von der Gesetzes?nderung betroffen w?ren. F?r die Neuregelung soll es eine ?bergangsfrist bis zum 30.9.2005 geben, wenn der Fonds vor dem 18.3.2005 mit dem Au?envertrieb begonnen hat. Der Fiskus will durch diese Gesetzes?nderung ca. 2,5 Mrd. Euro pro Jahr mehr einnehmen.
ECOreporter.de: Welche Geldanlageformen sind von der geplanten Gesetzes?nderung besonders negativ betroffen?
Stieler: Im Kern sind hiervon geschlossene Medienfonds und Wertpapierhandelsfonds (sog. GbR-Bonds) betroffen.
ECOreporter.de: Welche Anlageformen k?nnten profitieren?
Stieler: Profitieren k?nnten alle anderen Anlageformen, bei denen der Fonds in aussch?ttungsorientierte Projekte investiert und der Anleger durch eine nennenswerte Ertragschance zum Beitritt bewogen wird. Profitieren k?nnen bis auf weiteres die "Klassiker", wie Immobilien und Schiffe, aber auch Investitionen in nachhaltige Projekte, deren k?nftige Erl?se - am besten durch eine staatliche F?rderung - flankierend gesichert werden. Der Anlagebedarf auf der Investorenseite ist nach wie vor hoch. Dies spricht für eine h?here Nachfrage auch in nachhaltige Investitionsformen.
ECOreporter.de: Was bedeutet die geplante ?nderung für die Anleger?
Stieler: Die Steuerstundungsm?glichkeiten für Investoren werden stark eingeschr?nkt. Wer investieren will, muss k?nftig h?here Risiken tragen. Renditen sind k?nftig nur noch aussch?ttungsgetrieben erzielbar.
ECOreporter.de: Inwiefern sind die Anlageberater betroffen?
Stieler: Anlageberater m?ssen auf dieses Gesetzesvorhaben hinweisen, wenn Sie sich nicht haftbar machen wollen.
ECOreporter.de: Herr Stieler, vielen Dank für das Gespr?ch.
Bildhinweis: Armin Stieler von der GSI/ Quelle: Unternehmen