Erneuerbare Energie

26.2007: Komplexe Gemengelage - Studie ermittelte Risiken und Chancen der Produktion von Biogas für die Landwirte

Erhebliches Wertschöpfungspotential für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum hat eine aktuelle Studie über die Produktion von Biogas festgestellt. Sie wurde laut einem Bericht im Europaticker von Prof. Dr. Enno Bahrs und Dr. Jobst-Hendrik Held vom Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung an der Georg-August-Universität Göttingen im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz verfasst. Demnach erzielen zwar gut geführte Biogasanlagen hohe Arbeits- und Flächenentlohnungen, allerdings sei die Bandbreite des wirtschaftlichen Erfolgs oder Misserfolgs in der Biogasproduktion sehr groß. Als wichtige Erfolgsfaktoren nennen die Autoren der Untersuchung die Anschaffungskosten, die Laufzeit der Anlage, die Substratkosten, die Pachtpreise sowie die Verwertungsmöglichkeiten des Gärsubstrates.

Die Wissenschaftler geben zu bedenken, dass die Biogasproduktion zwar auf regional angebaute Rohstoffe angewiesen ist und daher auch eine Konkurrenz zu herkömmlichen landwirtschaftlichen Produktionsverfahren darstellt. Sie könne diese aber auch sinnvoll ergänzen. Im Energiemix müsse die Biogasproduktion ein wichtiger Baustein sein, deren Förderung jedoch dynamisch an die aktuellen Entwicklungen, etwa auf den Boden-Rohstoffmärkten, angepasst werden. Nur so könne man einer drohenden Übersteuerung dieser Märkte entgegen wirken.

Niedersachsen ist laut dem Europaticker mit einer installierten elektrischen Leistung von rund 300 Megawatt bei der Biogasnutzung in Deutschland und Europa führend. Bisher würden in Niedersachsen etwa 8 Prozent der Ackerflächen für die Produktion von Energiepflanzen benötigt, die Konkurrenz um Flächen habe regional bereits spürbare Auswirkungen auf die Pachtpreise.

Bildhinweis: Biogasanlagen von Schmack Biogas / Quelle: Unternehmen
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