Erneuerbare Energie

26.10.2006: Würth Solar startet Serienproduktion von siliziumfreien CIS-Solarmodulen

Die Marbacher Würth Solar GmbH & Co. KG steht kurz vor dem Serienproduktionsstart von siliziumfreien CIS-Solarmodulen. Die weltweit erste Großserien-Produktionsstätte dieser Art wurde kürzlich in Schwäbisch Hall fertiggestellt. Das geht aus einer Pressemeldung des Zentrums für Sonnenergie- und Wasserstoffforschung ZSW hervor. Würth Solar hatte die Produktionstechnik zusammen mit der ZSW entwickelt und insgesamt 55 Millionen Euro für die Errichtung der Produktionsstätte veranschlagt. (siehe ECOreporter.de-Beitrag vom 20. Mai 2005). Die Fabrik soll ab dem kommenden Jahr jährlich Solarmodule mit einer Leistung von 15 Megawatt herstellen. Das siebenjährige Forschungs- und Entwicklungsprojekt zur Technologie wurde von Bund, Ländern und der EU gefördert.

CIS-Solarzellen sind den Angaben zufolge vollkommen unabhängig vom Rohstoff Silizium, da ihr Halbleiter aus einer Kupfer-Indium-Gallium-Selen-Verbindung Cu(In,Ga)Se2 besteht. Er wird auf das Trägermaterial Glas gedampft, ist 100mal dünner als bei herkömmlichen Siliziummodulen und erreicht mit durchschnittlich 11,5% einen vergleichbaren Wirkungsgrad. Da die Technik erst am Anfang des Produktionszyklus steht, gehen Experten von weiter steigenden Wirkungsgraden und fallenden Herstellungskosten aus.

Das ZSW plant derzeit bereits den nächsten Schritt für eine noch effizientere Herstellung von CIS Modulen. Mit dem "Rolle zu Rolle"-Konzept (CISROLL) arbeiten die Forscher an einem kontinuierlichen Verfahren, bei dem eine Polymer- oder Metallfolie von einer Rolle abgewickelt wird, verschiedene Beschichtungs-, Fertigungs- und Kontrollschritte durchläuft, und dann am Ende der Anlagen als fertige Solarzelle wieder auf eine Rolle aufgewickelt wird.

Gegenüber den konventionellen Verfahren werden deutlich niedrigere Herstellungskosten bei höherer Produktqualität erwartet. Das vom deutschen Bundesumweltministerium (BMU) geförderte Forschungsprojekt soll aber auch neue Anwendungsfelder erschließen, zum Beispiel leichtgewichtige Module für die Raumfahrt, robuste und flexible Module für vielfältige Anwendungen im Freizeitbereich und in Kombination mit Metallbahnen kostengünstige und leichte Solardächer.

Bildhinweis: Herkömmliche Solarmodule haben Konkurrenz bekommen. / Quelle: Sunpower
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x