Erneuerbare Energie

25.4.2007: Zukunftsmärkte - Stehen die Mittelmeeranrainer vor einem Solarboom?

Aufgrund der Implementierung eines Einspeisegesetzes im Juni vorigen Jahres wird Griechenland als vielversprechender neuer Solarmarkt gehandelt. Darauf weist der Europressedienst in einem Artikel über eine Solarkonferenz der European Photovoltaic Industry Association (EPIA), die kürzlich gemeinsam mit der Alliance for Rural Electrification (ARE) und der WIP in Athen durchgeführt wurde. Griechenland habe somit einen wichtigen Schritt Richtung Solarenergie gemacht, erklärte Winfried Hoffmann, Präsident von EPIA, gegenüber dem Europressedienst. Die Solarkonferenz sollte laut dem Informationsdienst aus Bonn eine Brücke zwischen den Photovoltaik-Märkten rund um das Mittelmeer schlagen. Auf der einen Seite stünden europäische Nationen wie etwa Spanien, Frankreich und Italien, die Photovoltaik bereits zur Energiegewinnung nutzen und über entsprechendes Know-how verfügen. Auf der anderen Seite gebe es aufgrund sehr hoher Sonneneinstrahlung vielversprechende Anrainerstaaten - Marokko, Algerien, Jordanien, Tunesien, Ägypten und die Türkei - deren Energiemärkte sich derzeit neu strukturieren. Dabei werde die Photovoltaik nicht nur als zukunftsträchtige Energiequelle in den Blick genommen, sondern auch als Grundlage für eine dynamische wirtschaftliche Entwicklung gesehen.

"Die mediterranen Regionen sind genau der richtige Ort für Photovoltaik, da sie weltweit über die beste Sonneneinstrahlung verfügen", zitiert Europressedienst Sebastiano Serra, Repräsentant des italienischen Ministeriums für Umwelt, Land und Wasser. Die größte Herausforderung stelle sich nun im Einsatz der richtigen Instrumente. So bietet etwa eine nachhaltige Förderpolitik Unternehmen die notwendige Planungssicherheit. Der beste Weg, so Serra weiter, seien regionale Länderkooperationen. Saïd Mouline, Präsident der Marokkanischen Vereinigung für Solar und Windenergie betonte gegenüber dem Informationsdienst, dass das höchste Potenzial der südlichen Mittelmeerländer in den so genannten large-scale Systemen liege. Das marokkanische Ministerium für Raumplanung, Wasser und Umwelt gehe von 3.000 jährlichen Sonnenstunden in Marokko aus. Der Politik in den Mittelmeeranrainern müssten auch die ökonomischen Entwicklungspotenziale, zum Beispiel die positiven Wirkungen auf den Arbeitsmarkt, aufgezeigt werden. Die Zustimmung zu einer notwendigen Förderung von 30 bis 40 Cent/kWh auf nationaler Ebene sei zwar schwierig, aber für Solarenergie notwendig. Des Weiteren seien der Austausch von Technologien und Erfahrungen unter den Ländern wichtig. Livinio Styuch vom spanischen Marktriesen Isofotón stellte laut dem Europressedienst fest, dass neben der politischen Unterstützung auch die Initiative von Seiten der Privatwirtschaft gefragt sei. Erste Anfänge seien hier zum Beispiel in Marokko sichtbar. Insgesamt soll dort nach Ministeriumsangaben bis 2009 eine installierte Kapazität von 6.342 MWp erreicht werden - hauptsächlich durch Wind- und Solarenergie.

Bildhinweis: Montage einer Solaranlage. / Quelle: BP Solar
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