Erneuerbare Energie

25.4.2006: Deutsche Windkraftindustrie beherrscht weiter den Weltmarkt - Exportquote der deutschen Hersteller und Zulieferer bei über 60 Prozent

Die deutsche Windkraftindustrie hat 2005 im Auslandsgeschäft weiter zugelegt. Das meldet der Bundesverband WindEnergie (BWE). Nach seinen Berechnungen stieg der Umsatz aus dem Exportgeschäft mit deutschen Windenergieanlagen und deren Bauteilen im Vergleich zu 2004 um 65 Prozent von 1,8 auf 3,0 Milliarden Euro. Die Exportquote der deutschen Hersteller kletterte damit von 50 auf 64 Prozent. Im stark wachsenden Weltmarkt entfällt dem Verband zufolge auf die deutschen Hersteller und Zulieferer trotz zunehmender Konkurrenz mit 46 Prozent nach wie vor der Löwenanteil. "Das Fundament dieses Erfolgs ist ein funktionierender Inlandsmarkt, auf dem sich der technologische Vorsprung bei der Windenergie schnell entwickeln konnte", erklärte Peter Ahmels, Präsident des BWE, auf der Hannover-Messe. "Auch die stabilen politischen Rahmenbedingungen haben dazu beigetragen, dass deutsche Windkraftanlagen die Produktionskosten bei der Stromerzeugung innerhalb von 15 Jahren um über 50 Prozent senken konnten", so Ahmels weiter.

Laut dem BWE wurden 2005 weltweit Windkraftanlagen mit einer Nennleistung von rund 11.500 Megawatt aufgebaut - 40 Prozent mehr als 2004. Wegen der hohen Auslandsnachfrage schufen deutsche Hersteller und Zulieferer 2005 rund 12.000 neue Arbeitsplätze. Ende 2005 gab es in der Windenergie-Branche über 65.000 Jobs. BWE-Präsident Ahmels hierzu: "Bei einer weiteren Zunahme der Auslandsnachfrage und einem langsamen Anziehen der Inlandsmärkte beim Repowering und bei der Offshore-Windenergie rechnen wir 2010 mit über 80.000 Arbeitsplätzen in der Windenergie. 2015 könnten wir erstmals die Schallmauer von 100.000 Jobs durchbrechen." Die Wertschöpfung aus Betrieb, Herstellung und Export von deutschen Windenergieanlagen nehme dementsprechend von 5,4 (2005) auf 7,4 Milliarden Euro (2010) zu und werde bis 2015 auf 10,4 Milliarden Euro steigen.

"Um die immer stärker exportorientierten Hersteller im Land zu behalten, braucht Deutschland auch einen intakten Inlandsmarkt", meint der Verbandschef: "Wenn wir mit der Windenergie in Nord- und Ostsee und mit dem Ersatz von Altanlagen an Land richtig durchstarten wollen, müssen die Politiker in Bund und Ländern die bürokratischen Hürden schnellstens aus dem Weg räumen. Vor allem der Ausbau des Stromnetzes und der Genehmigungsmarathon beim Bau von Windparks wird für die Windenergie zusehends zum Klotz am Bein", so Ahmels.
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