Erneuerbare Energie

25.12.2005: Umweltstiftung WWF untersucht ökologische und soziale Folgen des Biomassebooms - Studie vorgelegt

Wie wirkt sich der wachsende Bedarf an Biomasse für die Energie- und Kraftstofferzeugung ökologisch und sozial aus? Dieser Frage ist die Umweltstiftung Worldwide Fund for Nature (WWF) im Rahmen der Studie "Sustainability Standards für Bioenergy" nachgegangen. Die Studie habe mögliche Folgen erfasst und erste Empfehlungen formuliert, so der WWF.
Grundlage der Studie war den Angaben zufolge eine umfassende Literaturauswertung, auf deren Basis Nachhaltigkeitsstandards für den internationalen Biomasseanbau entwickelt wurden. Die Studie nenne rechtliche Rahmenbedingungen zur Verankerung solcher Standards und skizziere Schritte zu deren Umsetzung.

Erheblichen Handlungsbedarf sieht der WWF im Bereich Biodiversität. So könne die steigende Nachfrage nach Biomasse Monokulturen und eine zunehmende Bodendegradation (Verschlechterung von Bodeneigenschaften) begünstigen. Die Untersuchung mache aber deutlich, "dass diese Probleme nicht nur über Standards adressiert werden können. Es müssen Regelungen zur Anwendung kommen, die negative Veränderungen der Landnutzung auf der Grundlage von digital mapping dokumentieren und sanktionieren", erklärt Imke Lübbeke vom WWF Deutschland.

Auch künftig bestehe Forschungsbedarf. Die WWF-Studie zeige, dass noch nicht alle möglichen Folgen ausreichend erfasst und analysiert wurden. Beispielsweise sei "unklar, welche Auswirkungen der Biomasseanbau auf die Nahrungsmittelversorgung in Entwicklungsländern" haben werde, so Studienleiterin Lübbeke. Die Empfehlungen bedürften daher einer weiteren Präzisierung.

Die WWF-Studie kann kostenlos hier herunter geladen werden: Sustainability Standards für Bioenergy

Bild: Unter Ökologen umstritten: Immer mehr Raps wird für die Produktion von Biokraftstoffen benötigt / Quelle: Frei
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