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23.8.2007: „Wertorientierte Investments“ – Kirchenbanken und nachhaltige Geldanlage
Immer mehr deutschen Banken entdecken die Geldanlage nach ethischen und ökologischen Kriterien als Geschäftsfeld für sich. Für eine wichtige Gruppe von Finanzinstituten erscheint es sogar zunehmend als eine Pflicht, sich hier zu engagieren: die Kirchenbanken. Schließlich steht deren Geschäftstätigkeit aufgrund ihres christlichen Hintergrundes ausdrücklich in einem ethischen Zusammenhang. Das haben der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland und die Deutsche Bischofskonferenz schon vor Jahren in ihrem ‚Wort zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in Deutschland’ klargestellt: „Bei der Entscheidung für Investitionen, der Auswahl von Geldanlageformen und der Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern haben die Kirchen noch strengere Maßstäbe anzulegen als wirtschaftliche Unternehmen“, heißt es darin. Viele Landeskirchen und (Erz-)Bistümer sowie kirchliche Werke und Organisationen, wie etwa das Diakonische Werk, die Caritas, Brot für die Welt, Misereor und auch zahlreiche Ordensgemeinschaften haben bereits in verschiedene nachhaltige Publikums- und Spezialfonds investiert. Ferner wurden von den Kirchenbanken speziell für die Kirchen, ihre Organisationen und Mitglieder nachhaltige Investmentprodukte aufgelegt.
So hat die Landeskirchliche Kredit-Genossenschaft Sachsen eG (LKD) – Hausbank der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens und der sächsischen Diakonie – bereits 2001 die nachhaltigen Fonds KCD-Union Nachhaltig Aktien und KCD-Union Nachhaltig Renten aufgelegt. Dies geschah gemeinsam mit den anderen Kirchenbanken und der Union-Investment. Wie LKD-Pressesprecher Alexander Lahr erläutert, ist die bei den KCD-Fonds auch im Anlageausschuss vertreten. Ihm zufolge stammt das Nachhaltigkeitsresearch für diese Fonds von der Schweizer SAM Group und der Bank Sarasin. KCD steht für Kirche, Caritas und Diakonie. Auch die Paderborner Bank für Kirche und Caritas eG hat die KCD-Fonds mit ins Leben gerufen. Laut deren Vorstandschef Richard Böger sind nachhaltige Geldanlagen „wertorientierte Investments, d. h. aus Sicht einer Kirchenbank müssen sich hier Werte widerspiegeln, die seitens der Kirche vertreten werden“. Dazu zählten etwa "Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung" sowie der "Schutz des menschlichen Lebens".
Dr. Helge Wulsdorf ist Leiter Nachhaltige Geldanlagen bei der Paderborner Kirchenbank. „Nachhaltigkeit hat sich bei der Bank für Kirche und Caritas zu einem Kernbestandteil unserer Geschäftspolitik entwickelt“, erläutert er. „Grund hierfür ist im Wesentlichen der Wunsch unserer Kunden gewesen, nachhaltige Investments tätigen zu wollen. Da unsere Kunden aber nicht nur spezielle nachhaltige Investmentprodukte erwerben wollten, sondern auch von ihrer Bank erwarten, dass sie ihre Eigenanlagen nachhaltig ausrichtet, haben wir uns entschlossen, für Gelder, die wir auf den Kapitalmarkt geben, einen Nachhaltigkeitsfilter zu entwickeln. Wir legen damit die Gelder unserer Kunden stellvertretend für sie nachhaltig an“, so Wulsdorf weiter. Inzwischen werde nahezu die Hälfte der Eigenanlagen nachhaltig gemanagt.
Auch für die KD-Bank aus Dortmund, ein Zusammenschluss der Bank für Kirche und Diakonie (BKD) und der, Ev. Darlehens-Genossenschaft eG Münster, sind nachhaltige Geldanlagen bei der keine ergänzenden Angebote. Vielmehr bilden sie „durch die Spezialisierung auf die Belange kirchlicher Kunden unser Kerngeschäft“, erklärt Unternehmenssprecherin Susanne Hammans. „Wir investieren das gesamte Kapital, das uns unsere Kunden zur Verfügung stellen, unter der Berücksichtigung nachhaltiger Kriterien“, so Hammans. Für unsere eigenen Wertpapieranlagen habe die KD-Bank ferner einen Nachhaltigkeitsfilter entwickelt. der sich zurzeit in der Testphase befinde. Mit Hilfe des Südwind Instituts für Ökonomie und Ökumene e.V. habe man das Grundkonzept für den Filter erarbeitet und mit oekom aus München einen geeigneten unabhängigen Partner für das Nachhaltigkeitsresearch gesucht. Der Nachhaltigkeitsfilter der KD-Bank beinhalte Ausschlusskriterien für die Kapitalanlage in Unternehmen bzw. Länder, zu denen unter anderem massive Verstöße gegen Arbeits- und Menschenrechte zählen, die Produktion von Waffensystemen und geächteten Waffen sowie das Produzieren Grüner Gentechnik.
Auch Hammans nennt den Kundenwunsch als wesentlichen Anstoß für das Engagement im Nachhaltigkeitsbereich. Kunden der Kirchenbanken sind neben Mitarbeitern kirchlicher Einrichtungen und Privatanleger mit christlichem Bekenntnis zu eine großen Teil institutionelle Investoren, darunter etwa Orden und Klöster. Sie vereinen ein Kapital, das durchaus Hebelwirkung für ethische und ökologische Ansinnen entfalten kann. Gegenwärtig verwalten die Kirchenbanken in Deutschland
ein Vermögen von über 20 Milliarden Euro. Hinzu kommen noch Wertpapiereinlagen und Investmentfonds, die sich nicht in den Bilanzen niederschlagen.
Die Steyler-Bank aus Sankt Augustin bei Bonn gehört mit einem Bilanzvolumen von 221 Millionen Euro zwar eher zu den kleineren kirchlichen Finanzinstituten. Das von ihr verwaltete Kundenvermögen ist zuletzt jedoch stark angewachsen und stieg allein 2006 um über 20 Prozent. Ein Grund dafür ist nach ihren Angaben „das explosionsartig gestiegene Interesse an ethischen Geldanlagen“. „Wir legen unser Geld nach strengen ethischen Kriterien an. Das heißt, bei sämtlichen Sparanlageprodukte kann der Kunde sicher sein, dass sein Geld ethisch investiert wird“, stellt dazu Geschäftsführer Norbert Wolf fest. Die Gewinne der Bank kommen vor allem sozialen Projekten in Entwicklungsländern zugute. Sie fließen direkt an den Orden der Steyler Missionare, der sie laut Wolf zum Beispiel für Gesundheitsstationen in Entwicklungsländern und Hilfsmaßnahmen bei Naturkatastrophen einsetzt. „Geld ist ein schlechter Herr, aber es kann ein guter Diener sein“, bringt Wolf den ethischen Ansatz seiner Bank auf den Punkt.
Bild: Umschlagblatt des Ethikkonzepts der Steyler-Bank / Quelle: Unternehmen
So hat die Landeskirchliche Kredit-Genossenschaft Sachsen eG (LKD) – Hausbank der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens und der sächsischen Diakonie – bereits 2001 die nachhaltigen Fonds KCD-Union Nachhaltig Aktien und KCD-Union Nachhaltig Renten aufgelegt. Dies geschah gemeinsam mit den anderen Kirchenbanken und der Union-Investment. Wie LKD-Pressesprecher Alexander Lahr erläutert, ist die bei den KCD-Fonds auch im Anlageausschuss vertreten. Ihm zufolge stammt das Nachhaltigkeitsresearch für diese Fonds von der Schweizer SAM Group und der Bank Sarasin. KCD steht für Kirche, Caritas und Diakonie. Auch die Paderborner Bank für Kirche und Caritas eG hat die KCD-Fonds mit ins Leben gerufen. Laut deren Vorstandschef Richard Böger sind nachhaltige Geldanlagen „wertorientierte Investments, d. h. aus Sicht einer Kirchenbank müssen sich hier Werte widerspiegeln, die seitens der Kirche vertreten werden“. Dazu zählten etwa "Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung" sowie der "Schutz des menschlichen Lebens".
Dr. Helge Wulsdorf ist Leiter Nachhaltige Geldanlagen bei der Paderborner Kirchenbank. „Nachhaltigkeit hat sich bei der Bank für Kirche und Caritas zu einem Kernbestandteil unserer Geschäftspolitik entwickelt“, erläutert er. „Grund hierfür ist im Wesentlichen der Wunsch unserer Kunden gewesen, nachhaltige Investments tätigen zu wollen. Da unsere Kunden aber nicht nur spezielle nachhaltige Investmentprodukte erwerben wollten, sondern auch von ihrer Bank erwarten, dass sie ihre Eigenanlagen nachhaltig ausrichtet, haben wir uns entschlossen, für Gelder, die wir auf den Kapitalmarkt geben, einen Nachhaltigkeitsfilter zu entwickeln. Wir legen damit die Gelder unserer Kunden stellvertretend für sie nachhaltig an“, so Wulsdorf weiter. Inzwischen werde nahezu die Hälfte der Eigenanlagen nachhaltig gemanagt.
Auch für die KD-Bank aus Dortmund, ein Zusammenschluss der Bank für Kirche und Diakonie (BKD) und der, Ev. Darlehens-Genossenschaft eG Münster, sind nachhaltige Geldanlagen bei der keine ergänzenden Angebote. Vielmehr bilden sie „durch die Spezialisierung auf die Belange kirchlicher Kunden unser Kerngeschäft“, erklärt Unternehmenssprecherin Susanne Hammans. „Wir investieren das gesamte Kapital, das uns unsere Kunden zur Verfügung stellen, unter der Berücksichtigung nachhaltiger Kriterien“, so Hammans. Für unsere eigenen Wertpapieranlagen habe die KD-Bank ferner einen Nachhaltigkeitsfilter entwickelt. der sich zurzeit in der Testphase befinde. Mit Hilfe des Südwind Instituts für Ökonomie und Ökumene e.V. habe man das Grundkonzept für den Filter erarbeitet und mit oekom aus München einen geeigneten unabhängigen Partner für das Nachhaltigkeitsresearch gesucht. Der Nachhaltigkeitsfilter der KD-Bank beinhalte Ausschlusskriterien für die Kapitalanlage in Unternehmen bzw. Länder, zu denen unter anderem massive Verstöße gegen Arbeits- und Menschenrechte zählen, die Produktion von Waffensystemen und geächteten Waffen sowie das Produzieren Grüner Gentechnik.
Auch Hammans nennt den Kundenwunsch als wesentlichen Anstoß für das Engagement im Nachhaltigkeitsbereich. Kunden der Kirchenbanken sind neben Mitarbeitern kirchlicher Einrichtungen und Privatanleger mit christlichem Bekenntnis zu eine großen Teil institutionelle Investoren, darunter etwa Orden und Klöster. Sie vereinen ein Kapital, das durchaus Hebelwirkung für ethische und ökologische Ansinnen entfalten kann. Gegenwärtig verwalten die Kirchenbanken in Deutschland
ein Vermögen von über 20 Milliarden Euro. Hinzu kommen noch Wertpapiereinlagen und Investmentfonds, die sich nicht in den Bilanzen niederschlagen.
Die Steyler-Bank aus Sankt Augustin bei Bonn gehört mit einem Bilanzvolumen von 221 Millionen Euro zwar eher zu den kleineren kirchlichen Finanzinstituten. Das von ihr verwaltete Kundenvermögen ist zuletzt jedoch stark angewachsen und stieg allein 2006 um über 20 Prozent. Ein Grund dafür ist nach ihren Angaben „das explosionsartig gestiegene Interesse an ethischen Geldanlagen“. „Wir legen unser Geld nach strengen ethischen Kriterien an. Das heißt, bei sämtlichen Sparanlageprodukte kann der Kunde sicher sein, dass sein Geld ethisch investiert wird“, stellt dazu Geschäftsführer Norbert Wolf fest. Die Gewinne der Bank kommen vor allem sozialen Projekten in Entwicklungsländern zugute. Sie fließen direkt an den Orden der Steyler Missionare, der sie laut Wolf zum Beispiel für Gesundheitsstationen in Entwicklungsländern und Hilfsmaßnahmen bei Naturkatastrophen einsetzt. „Geld ist ein schlechter Herr, aber es kann ein guter Diener sein“, bringt Wolf den ethischen Ansatz seiner Bank auf den Punkt.
Bild: Umschlagblatt des Ethikkonzepts der Steyler-Bank / Quelle: Unternehmen