Anleihen / AIF

23.11.2004: Muss die Windkraft in Brandenburg dem Vogelschutz weichen - Handlungsdruck durch EU-Bescheid

Die EU hat etliche der für Windparks genutzten Regionen in Brandenburg zu so genannten Important Bird Areas (wichtige Vogelgebiete, IBA) erklärt. Damit dürfen dort keine neuen Windräder mehr errichtet werden. Das berichtet die Berliner Morgenpost unter Berufung auf Agenturmeldungen. Demnach unterlagen Bauherren und Vogelschützer bei der Einschätzung der Gefahren für die Vogelwelt durch Windkraftanlagen bislang einem Irrtum. Die drehten sich zwar scheinbar langsam, doch die Rotorblätter erreichten an den Spitzen der langen Flügel Geschwindigkeiten zwischen 200 und 300 Stundenkilometern. Sie erschlügen dabei auch vom Aussterben bedrohte Tiere wie den Roten Milan oder den Seeadler im Flug. Helfer des Landesumweltamtes hätten bei sporadischen Kontrollen unter weniger als 200 Windrädern 700 tote Tiere gefunden, darunter etwa 60 verschiedene Vogel- und fast alle Fledermausarten.

Dem Bericht zufolge will das Landesumweltamt nun die Pläne überarbeiten, in denen Gebiete für Windradanlagen ausgezeichnet sind. In Teilen des Havellands oder im Kernbereich der Uckermark werde es keine neuen Baugenehmigungen mehr geben. Die Windräder müssten in Regionen umziehen, die insbesondere für Zugvögel als ungefährlich gelten. Die Windkrafterzeugung gehört im windreichen Brandenburg mit rund 1.000 Arbeitsplätzen zu den wenigen wachsenden Branchen.

Bildhinweis: Windkraftanlagen von Nordex in Karstaedt, Brandenburg / Quelle: Unternehmen
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x