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23.11.2004: Energie aus Wasser - zum 25jährigen Bestehen der Wasserkraft Volk AG
Von Heinz Siebold. Wo Wasser fließt, kann auch Energie gewonnen werden. Schon die alten Müller nahmen die Kraft zum Getreidemahlen aus dem Bach und die Turbinen zur Stromerzeugung sind im Grunde nichts anderes als die Perfektionierung des Mühlradprinzips. Das Elztäler Unternehmen "Wasserkraft Volk AG" liefert Turbinen und Generatoren für Wasserkraftwerke in alle Welt. Vor 25 Jahren hat Unternehmensgründer Manfred Volk das Turbinengeschäft begonnen.
Ursprünglich war Manfred Volk Lehrer, Physiklehrer. Und ein echter "Öko", überzeugt vom Unsinn der Atomkraft und Verfechter der Nutzung erneuerbarer, statt endlicher fossiler Energien. Während jedoch andere hinter dem Sonnenmännchen in die Solarenergie marschierten, bastelte Manfred Volk an Löffelrädern und Schaufelprofilen, die dem einfließenden Wasser einen möglichst hohen Grad an Bewegungsenergie entnehmen und sie auf einen Generator zur Stromerzeugung übertragen. Die optimale Nutzung der Wasserkraft, einer Ressource, die "schon da" ist und bei der "Entnahme" nicht verbraucht wird, der hat sich Manfred Volk verschrieben und hat 1979 am eigenen Haus die erste Turbine gebaut und sehr bald den Schuldienst für das wachsende Geschäft verlassen.
Nach und nach entstand in Gutach ein "Global Playerle", wie es sie in den Schwarzwaldtälern öfters gibt. Manfred Volk ist heute Aufsichtsratsvorsitzender einer Aktiengesellschaft und hält ein Viertel des Grundkapitals von etwa einer Million Euro, den Rest teilen sich rund 1400 kleine und ein weiterer Großaktionär. In Gutach im Elztal errichtete Volk zur Jahrtausendwende eine "Fabrik der Zukunft", eine rundum nach ökologischen Gesichtspunkten aus- und eingerichtete Produktionsstätte. "Wir haben hier die erste, absolut energieautarke und CO2-emissionsfreie Schwermaschinenfabrik Europas, vielleicht sogar der ganzen Welt", erläutert mit unüberhörbarem Stolz der Firmengründer. Zwei Turbinen und Generatoren holen aus dem Elz-Wasser eine Leistung von 320 Kilowatt heraus, mehr, als die 60 Mitarbeiter auf 4000 Quadratmeter Nutzfläche für Strom, Heizung und Lüftung brauchen. Und mehr als die ganzen Solaranlagen in Freiburg zusammen. Natürlich sind auch Solarzellen und Wärmetauscher im Einsatz, das Haus ist besonders isoliert und es besteht zu 70 Prozent aus dem Holz von Schwarzwaldtannen.
Die Produkte von Volk hingegen bestehen vorwiegend aus Metall. An riesigen Drehbänken und Fräsmaschinen werden die stählernen Turbinen Stück für Stück hergestellt und montiert. Nach dem Motto "Water to Wire" bringt Volk als Generalunternehmer eine Anlage komplett an Wasser und Stromnetz. Fast 90 Prozent der Turbinen gehen in den Export, Aufträge kommen aus den Alpenländer Schweiz und Österreich, aus Osteuropa, Asien und Lateinamerika. Der Markt ist riesig. "Nur achtzehn Prozent des technisch nutzbaren Wasserkraftpotenzials sind weltweit ausgebaut", erklärt Volk-Pressesprecher Christoph Lippay. Und gerade in Entwicklungsländern ist die Nutzung der Wasserkraft die billigere und sinnvollere Alternative zu den fossilen Brennstoffen. Wobei "billig" relativ ist, denn die Aggregate sind langlebig und daher hochwertig. Sie kosten im Schnitt zwischen einer halben und zweieinhalb Millionen Euro. Die Leistung geht bis zu 10 Megawatt, das bedeutet Strom für rund 1500 Haushalte.
Ein großes Marktpotenzial sieht das Unternehmen, das im vergangenen Geschäftsjahr bei 6,4 Millionen Euro Umsatz 65.000 Euro Gewinn gemacht und damit den "break even" geschafft hat, auch in Baden-Württemberg. "Es gibt hunderte von stillgelegten kleinen Wasserkraftwerke, die könnte man sehr schnell reaktivieren", betont Volk-Finanzvorstand Thomas Bub. Würde man all die kleinen Anlagen wieder in Gang setzen, könne man das Kernkraftwerk Obrigheim vom Netz nehmen. Doch das Genehmigungsverfahren für ein Wasserkraftwerk ist offensichtlich eine außerordentlich schwere Geburt im Dickicht von Regierungspräsidium, Kommunen, Naturschützern, Vorschriften, Einwänden und Bedenken. Und so bleibt die Wasserkraft zunächst noch ein wenig im Schatten der Windräder und Solardächer. "Das wird sich ändern", glaubt Manfred Volk, "die Energiewende muss, sie wird kommen und dann denkt man ans Wasser". Sein Unternehmen peilt für die nächsten Jahre jedenfalls an, die Marke von 10 Millionen Euro Umsatz zu überspringen.
Bilder: Manfred Volk (rechts) im Gespräch mit einem Mitarbeiter; Gebäude der Wasserkraft Volk AG in Gutach; Produktion bei der WKV / Quelle: Unternehmen
Ursprünglich war Manfred Volk Lehrer, Physiklehrer. Und ein echter "Öko", überzeugt vom Unsinn der Atomkraft und Verfechter der Nutzung erneuerbarer, statt endlicher fossiler Energien. Während jedoch andere hinter dem Sonnenmännchen in die Solarenergie marschierten, bastelte Manfred Volk an Löffelrädern und Schaufelprofilen, die dem einfließenden Wasser einen möglichst hohen Grad an Bewegungsenergie entnehmen und sie auf einen Generator zur Stromerzeugung übertragen. Die optimale Nutzung der Wasserkraft, einer Ressource, die "schon da" ist und bei der "Entnahme" nicht verbraucht wird, der hat sich Manfred Volk verschrieben und hat 1979 am eigenen Haus die erste Turbine gebaut und sehr bald den Schuldienst für das wachsende Geschäft verlassen.
Nach und nach entstand in Gutach ein "Global Playerle", wie es sie in den Schwarzwaldtälern öfters gibt. Manfred Volk ist heute Aufsichtsratsvorsitzender einer Aktiengesellschaft und hält ein Viertel des Grundkapitals von etwa einer Million Euro, den Rest teilen sich rund 1400 kleine und ein weiterer Großaktionär. In Gutach im Elztal errichtete Volk zur Jahrtausendwende eine "Fabrik der Zukunft", eine rundum nach ökologischen Gesichtspunkten aus- und eingerichtete Produktionsstätte. "Wir haben hier die erste, absolut energieautarke und CO2-emissionsfreie Schwermaschinenfabrik Europas, vielleicht sogar der ganzen Welt", erläutert mit unüberhörbarem Stolz der Firmengründer. Zwei Turbinen und Generatoren holen aus dem Elz-Wasser eine Leistung von 320 Kilowatt heraus, mehr, als die 60 Mitarbeiter auf 4000 Quadratmeter Nutzfläche für Strom, Heizung und Lüftung brauchen. Und mehr als die ganzen Solaranlagen in Freiburg zusammen. Natürlich sind auch Solarzellen und Wärmetauscher im Einsatz, das Haus ist besonders isoliert und es besteht zu 70 Prozent aus dem Holz von Schwarzwaldtannen.
Die Produkte von Volk hingegen bestehen vorwiegend aus Metall. An riesigen Drehbänken und Fräsmaschinen werden die stählernen Turbinen Stück für Stück hergestellt und montiert. Nach dem Motto "Water to Wire" bringt Volk als Generalunternehmer eine Anlage komplett an Wasser und Stromnetz. Fast 90 Prozent der Turbinen gehen in den Export, Aufträge kommen aus den Alpenländer Schweiz und Österreich, aus Osteuropa, Asien und Lateinamerika. Der Markt ist riesig. "Nur achtzehn Prozent des technisch nutzbaren Wasserkraftpotenzials sind weltweit ausgebaut", erklärt Volk-Pressesprecher Christoph Lippay. Und gerade in Entwicklungsländern ist die Nutzung der Wasserkraft die billigere und sinnvollere Alternative zu den fossilen Brennstoffen. Wobei "billig" relativ ist, denn die Aggregate sind langlebig und daher hochwertig. Sie kosten im Schnitt zwischen einer halben und zweieinhalb Millionen Euro. Die Leistung geht bis zu 10 Megawatt, das bedeutet Strom für rund 1500 Haushalte.
Ein großes Marktpotenzial sieht das Unternehmen, das im vergangenen Geschäftsjahr bei 6,4 Millionen Euro Umsatz 65.000 Euro Gewinn gemacht und damit den "break even" geschafft hat, auch in Baden-Württemberg. "Es gibt hunderte von stillgelegten kleinen Wasserkraftwerke, die könnte man sehr schnell reaktivieren", betont Volk-Finanzvorstand Thomas Bub. Würde man all die kleinen Anlagen wieder in Gang setzen, könne man das Kernkraftwerk Obrigheim vom Netz nehmen. Doch das Genehmigungsverfahren für ein Wasserkraftwerk ist offensichtlich eine außerordentlich schwere Geburt im Dickicht von Regierungspräsidium, Kommunen, Naturschützern, Vorschriften, Einwänden und Bedenken. Und so bleibt die Wasserkraft zunächst noch ein wenig im Schatten der Windräder und Solardächer. "Das wird sich ändern", glaubt Manfred Volk, "die Energiewende muss, sie wird kommen und dann denkt man ans Wasser". Sein Unternehmen peilt für die nächsten Jahre jedenfalls an, die Marke von 10 Millionen Euro Umsatz zu überspringen.
Bilder: Manfred Volk (rechts) im Gespräch mit einem Mitarbeiter; Gebäude der Wasserkraft Volk AG in Gutach; Produktion bei der WKV / Quelle: Unternehmen