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22.4.2004: Hinterm Horizont geht"s aufwärts - Studie "WindEnergy 2004" prognostiziert Offshore-Boom
In wenigen Jahren wird die Offshore-Windenergie ein bedeutendes Standbein der internationalen Windkraftindustrie sein. Das geht nach Angaben der Fachmesse "WindEnergy 2004" aus der Studie "WindEnergy 2004" hervor. Demnach planen nach Auskunft der europäischen Windenergievereinigung EWEA allein in Nordeuropa Projektierungsgesellschaften Offshore-Windparks mit einem Gesamtvolumen von über 20.000 Megawatt (MW). Das entspreche einer installierten Leistung, die in zwei Jahrzehnten kommerzieller Windenergienutzung an Land errichtet worden sei (23.000 MW).
Eines der Argumente für Windparks auf See seien die deutlich höheren Erträge, heißt es weiter: Während eine 2-MW-Anlage an einem guten Standort an Land jährlich etwa 2.000 Volllaststunden erreiche und somit maximal vier Millionen Kilowattstunden produziere, seien in der Nordsee je nach Küstenentfernung 4.000 Volllaststunden und mehr erreichbar. Bei Anlagen von 3 bis 5 MW Leistung entspreche das einer Jahresproduktion von 12 bis 20 Millionen Kilowattstunden.
Die europäischen und amerikanischen Hersteller von Windturbinen arbeiten laut der Meldung unter Hochdruck an Offshoreprojekten. So wolle GE Wind Energy noch im Sommer den dann leistungsstärksten Offshore-Anlagentyp auf See vor Irland aufstellen: Die 3,6-MW-Maschine werde mit einem Rotordurchmesser von 104 Metern und mit 73,5 Metern Nabenhöhe sieben Mal im Windpark Arklow in rund zehn Kilometer Entfernung von der Küste aufgebaut. Der Windpark solle eine Leistung von "200 MW plus X" erreichen. GE Wind unterhält Produktionsstätten in Kalifornien, Spanien und im deutschen Salzbergen.
Bereits im Bau befindet sich den Angaben zufolge die dänische Windfarm Rödsand in der Ostsee, südlich der Hafenstadt Gedser: Im August solle die letzte der 72 Anlagen vom Typ AN Bonus 2,2 MW/76 errichtet sein. Jede dieser Anlagen solle in der windschwächeren Ostsee 4,8 Millionen Kilowattstunden produzieren.
In den Niederlanden seien weitere Windparks auf See geplant, berichten die Messeveranstalter, außerdem in Dänemark, Schweden, Irland und Großbritannien. Dort laufe derzeit die zweite Bewerber-Ausschreibung von Regierungsseite innerhalb- und außerhalb der 12-Seemeilen-Zone. Projektierungsgesellschaften würden aktuell an Plänen für 13 Windparks auf See im Vereinigten Königreich arbeiten. In den USA solle schon 2005 die größte Offshore-Windfarm der Welt gebaut werden: Der Windpark Cape Cod vor der Küste von Massachusetts umfasse 468 MW, als Anlagentyp habe man sich für die 3,6-MW-Maschine von GE entschieden.
Hinter den Offshore-Projekten stehen laut der Meldung erhebliche Investitionssummen: Die EWEA erwarte bereits für das Jahr 2010 Windparks mit 5.000 MW Gesamtleistung offshore (von insgesamt 60.000 MW). Ihr Investitionsvolumen werde auf rund neun Milliarden Euro veranschlagt. Großbritannien könne mit der angepeilten Errichtung von 3000 MW auf See in 5 Jahre den ersten größeren Offshore-Boom auslösen.
Der Offshore-Markt in Deutschland stecke dagegen noch in den Anfängen: Ein wichtiger Schritt für die Windenergienutzung auf See werde allerdings derzeit mit der Errichtung der Offshore-Forschungsplattform "Fino" im Meer etwa 45 Kilometer nördlich von Borkum unternommen. "Fino" solle noch im Juli auf das bereits installierte Jacket-Fundament gesetzt werden.
Auch für die Zulieferindustrie biete Offshore gewaltige Herausforderungen und Marktpotenziale, so die Hamburger Messeveranstalter. Es gebe noch keine Getriebe für Windkraftanlagen mit 5 MW und mehr Leistung. Mit 6 MW habe der Getriebehersteller Winergy für insgesamt vier Millionen Euro kürzlich den weltgrößten Prüfstand für Seriengetriebe errichtet; für 2005 plane das Unternehmen einen 12-MW-Getriebeprüfstand. Auch müssten die Aufbau-Kräne für die Windkraftanlagen auf See gewaltige Lasten heben können: Bis zu 300 Tonnen wiege eine Gondel, Turmsegmente seien noch schwerer.
Trotz des hohen Forschungs- und Entwicklungsbedarfs ist Offshore-Windenergienutzung laut der Meldung neben dem Repowering ein zentraler Zukunftsmarkt für die Windbranche in Deutschland: Nach den offiziellen Plänen der Bundesregierung könnten bis zum Jahr 2030 rund 25.000 MW Windleistung auf See installiert sein. Sie würden damit rund 15 Prozent der deutschen Stromversorgung leisten und nach Einschätzung des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) ein Investitionsvolumen von rund 45 Milliarden Euro für die Industrie freisetzen. Entsprechend eröffneten sich Chancen für Unternehmen und Institutionen wie etwa Dienstleistungsunternehmen in Küstennähe, Reedereien, Häfen, Stahlbauunternehmen oder Schiffswerften.
Die WindEnergy 2004 findet von Dienstag, 11. Mai, bis Freitag, 14. Mai, statt. Öffnungszeiten: 9 bis 18 Uhr, am Donnerstag bis 20 Uhr. Die internationale Fachmesse will den Herstellern und Zulieferern von Windenergieanlagen, Planern, Finanzierungsinstituten, Mess- und Zertifizierungsstellen sowie Fachleuten aus Forschung und Entwicklung eine internationale Plattform zum weiteren Ausbau dieses Zukunftsmarktes bieten.
Bildnachweis: Dänischer Windpark Horns Rev / Quelle: Vestas Wind Systems; Offshorewindpark / Quelle: BSH; Montagearbeiten auf See / Quelle: Nordex AG
Eines der Argumente für Windparks auf See seien die deutlich höheren Erträge, heißt es weiter: Während eine 2-MW-Anlage an einem guten Standort an Land jährlich etwa 2.000 Volllaststunden erreiche und somit maximal vier Millionen Kilowattstunden produziere, seien in der Nordsee je nach Küstenentfernung 4.000 Volllaststunden und mehr erreichbar. Bei Anlagen von 3 bis 5 MW Leistung entspreche das einer Jahresproduktion von 12 bis 20 Millionen Kilowattstunden.
Die europäischen und amerikanischen Hersteller von Windturbinen arbeiten laut der Meldung unter Hochdruck an Offshoreprojekten. So wolle GE Wind Energy noch im Sommer den dann leistungsstärksten Offshore-Anlagentyp auf See vor Irland aufstellen: Die 3,6-MW-Maschine werde mit einem Rotordurchmesser von 104 Metern und mit 73,5 Metern Nabenhöhe sieben Mal im Windpark Arklow in rund zehn Kilometer Entfernung von der Küste aufgebaut. Der Windpark solle eine Leistung von "200 MW plus X" erreichen. GE Wind unterhält Produktionsstätten in Kalifornien, Spanien und im deutschen Salzbergen.
Bereits im Bau befindet sich den Angaben zufolge die dänische Windfarm Rödsand in der Ostsee, südlich der Hafenstadt Gedser: Im August solle die letzte der 72 Anlagen vom Typ AN Bonus 2,2 MW/76 errichtet sein. Jede dieser Anlagen solle in der windschwächeren Ostsee 4,8 Millionen Kilowattstunden produzieren.
In den Niederlanden seien weitere Windparks auf See geplant, berichten die Messeveranstalter, außerdem in Dänemark, Schweden, Irland und Großbritannien. Dort laufe derzeit die zweite Bewerber-Ausschreibung von Regierungsseite innerhalb- und außerhalb der 12-Seemeilen-Zone. Projektierungsgesellschaften würden aktuell an Plänen für 13 Windparks auf See im Vereinigten Königreich arbeiten. In den USA solle schon 2005 die größte Offshore-Windfarm der Welt gebaut werden: Der Windpark Cape Cod vor der Küste von Massachusetts umfasse 468 MW, als Anlagentyp habe man sich für die 3,6-MW-Maschine von GE entschieden.
Hinter den Offshore-Projekten stehen laut der Meldung erhebliche Investitionssummen: Die EWEA erwarte bereits für das Jahr 2010 Windparks mit 5.000 MW Gesamtleistung offshore (von insgesamt 60.000 MW). Ihr Investitionsvolumen werde auf rund neun Milliarden Euro veranschlagt. Großbritannien könne mit der angepeilten Errichtung von 3000 MW auf See in 5 Jahre den ersten größeren Offshore-Boom auslösen.
Der Offshore-Markt in Deutschland stecke dagegen noch in den Anfängen: Ein wichtiger Schritt für die Windenergienutzung auf See werde allerdings derzeit mit der Errichtung der Offshore-Forschungsplattform "Fino" im Meer etwa 45 Kilometer nördlich von Borkum unternommen. "Fino" solle noch im Juli auf das bereits installierte Jacket-Fundament gesetzt werden.
Auch für die Zulieferindustrie biete Offshore gewaltige Herausforderungen und Marktpotenziale, so die Hamburger Messeveranstalter. Es gebe noch keine Getriebe für Windkraftanlagen mit 5 MW und mehr Leistung. Mit 6 MW habe der Getriebehersteller Winergy für insgesamt vier Millionen Euro kürzlich den weltgrößten Prüfstand für Seriengetriebe errichtet; für 2005 plane das Unternehmen einen 12-MW-Getriebeprüfstand. Auch müssten die Aufbau-Kräne für die Windkraftanlagen auf See gewaltige Lasten heben können: Bis zu 300 Tonnen wiege eine Gondel, Turmsegmente seien noch schwerer.
Trotz des hohen Forschungs- und Entwicklungsbedarfs ist Offshore-Windenergienutzung laut der Meldung neben dem Repowering ein zentraler Zukunftsmarkt für die Windbranche in Deutschland: Nach den offiziellen Plänen der Bundesregierung könnten bis zum Jahr 2030 rund 25.000 MW Windleistung auf See installiert sein. Sie würden damit rund 15 Prozent der deutschen Stromversorgung leisten und nach Einschätzung des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) ein Investitionsvolumen von rund 45 Milliarden Euro für die Industrie freisetzen. Entsprechend eröffneten sich Chancen für Unternehmen und Institutionen wie etwa Dienstleistungsunternehmen in Küstennähe, Reedereien, Häfen, Stahlbauunternehmen oder Schiffswerften.
Die WindEnergy 2004 findet von Dienstag, 11. Mai, bis Freitag, 14. Mai, statt. Öffnungszeiten: 9 bis 18 Uhr, am Donnerstag bis 20 Uhr. Die internationale Fachmesse will den Herstellern und Zulieferern von Windenergieanlagen, Planern, Finanzierungsinstituten, Mess- und Zertifizierungsstellen sowie Fachleuten aus Forschung und Entwicklung eine internationale Plattform zum weiteren Ausbau dieses Zukunftsmarktes bieten.
Bildnachweis: Dänischer Windpark Horns Rev / Quelle: Vestas Wind Systems; Offshorewindpark / Quelle: BSH; Montagearbeiten auf See / Quelle: Nordex AG