Erneuerbare Energie

22.12.2006: Bundesverband WindEnergie: neuer Weltrekord beim Neubau von Windenergieanlagen - deutsche Hersteller "Spitze"

2006 wurden nach ersten Schätzungen des Bundesverbands WindEnergie (BWE) weltweit Windenergieanlagen mit einer Leistung von rund 15.000 Megawatt (MW) neu aufgebaut. Dies entspricht laut einer Meldung des Verbands mit Sitz in Berlin der Kapazität von etwa fünfzehn Großkraftwerken und ist ein neuer Rekord. 2005 waren es noch Windkraftanlagen mit einer Leistung von 11.800 MW, die neu gebaut wurden.

Spitzenreiter waren den Angaben zufolge die USA mit einem geschätzten Zubau von 2.700 MW. Für die Jahre 2007 und 2008 werde nochmals von deutlichen Steigerungen ausgegangen, so der BWE weiter, der US-Kongress habe jüngst die bundesstaatliche Förderung "Production Tax Credit" (PTC) bis Ende 2008 verlängert. Insgesamt steige damit die weltweit installierte Kapazität auf nahezu 75.000 MW. Die Anlagen könnten rund 180 Milliarden Kilowattstunden (kWh) produzieren, das entspreche mehr als einem Prozent des globalen Strombedarfs. In den letzten fünf Jahren lag die durchschnittliche Wachstumsrate der installierten Kapazität laut der Meldung bei 25 Prozent. Das entspreche einer Verdoppelung alle drei Jahre.

Peter Ahmels, Präsident des BWE, rechnet mit einem Anhalten der hohen Wachstumsraten. Grund seien steigende Weltmarktpreise für Brennstoffe und eine zunehmende Bereitschaft der Staaten, wirksame Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen. Beispielweise habe sich Frankreich in diesem Jahr in seinem mehrjährigen Investitionsplan (PPI) für den Stromsektor ein Ziel von 17.000 Megawatt Windkraftleistung bis 2015 gesetzt. Auch die Schwellenländer setzten sich immer ehrgeizigere Ziele für den Ausbau der Windkraft. China wolle bis 2020 mindestens 30.000 MW Windkraftkapazität installieren. Indien sei seit Jahren der drittgrößte Windmarkt der Welt. Bis 2020 könne die Windkraftkapazität weltweit auf 1.250.000 MW steigen und mit rund 3.000 Mrd. kWh rund zwölf Prozent des bis dahin prognostizierten Strombedarfs decken. Damit würde Windenergie mehr zum globalen Strombedarf beitragen als die Wasserkraft oder die Kernenergie.

Ahmels: "Windenergie ist die weltweit am schnellsten wachsende, unerschöpfliche und CO2-freie Energieform. Dies und die technologisch führende Stellung der einheimischen Windindustrie bieten hervorragende Export-Chancen für Deutschland." Der Weltmarkt für Windenergieanlagen nähert sich nach Angaben des BWE 2006 der Marke von 15 Milliarden Euro (2005 10,6 Mrd. Euro). Dazu kämen Investitionen in Infrastruktur wie etwa Netzanschlüsse. Die Position der deutschen Windindustrie sei Spitze: "Der Anteil der deutschen Windenergieanlagen-Hersteller und Zulieferer an allen weltweit im Jahr 2005 produzierten Anlagen und Komponenten lag mit vier Milliarden Euro bei rund 38 Prozent, die Exportrate betrug 71 Prozent." Ahmels erwartet für 2006 eine weitere Steigerung der Umsätze aus dem Export, mit entsprechend positiven Wirkungen für den deutschen Arbeitsmarkt. Vorraussetzung dafür sei aber auch ein stabiler Heimatmarkt. Inzwischen sind laut der Meldung 70.000 Menschen mit der Herstellung und dem Betrieb von Windenergieanlagen in Deutschland beschäftigt.

Die Jahresstatistik des deutschen Windenergiemarktes wird am 16.1.2007 gemeinsam von VDMA Power Systems und BWE vorgestellt.

Bild: Windrad / Quelle: BWE
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