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21.8.2007: Finanzdienstleister-News: die deutschen grünen und ethischen Banken
Banken mögen viele Vorteile haben. Aber in der Regel auch einen großen Nachteil: Ihre Kunden verstehen in den meisten Fällen nicht so richtig, was die Geldhäuser mit den kleinen oder großen Summen anfangen, die sie ihnen anvertrauen. Über Geld redet man eben nicht, und wie das Geld bei den meisten Banken arbeitet, ist das eigentliche Bankgeheimnis. Einige Banken allerdings zeigen stolz, was sie finanzieren.
Diese Banken gelten als nachhaltig, ökologisch, grün oder ethisch. Ihre Namen, in der Reihenfolge ihrer Gründungen in Deutschland: GLS Bank, UmweltBank, EthikBank, Triodos. Diese Banken betreuen in Deutschland (Stand Sommer 2007) 110.000 Kunden. Auf mehr als 1.700 Millionen Euro ist das Geschäftsvolumen dieser Geldhäuser bis Mitte 2007 gestiegen.
Banken empfangen Geld von den Anlegern und Sparer, und sie geben es an Kreditnehmer wieder heraus und berechnen dafür Zinsen und Gebühren. Zum Beispiel die Nürnberger UmweltBank: Ihre Kreditnehmer finanzieren vor allem ökologische Häuser, Bio-Landwirtschaft und Projekte im Bereich der Erneuerbaren Energien. „Das Kreditzusagevolumen der UmweltBank lag Ende 2006 bei 685,9 Millionen Euro“, sagt Horst P. Popp, Gründer und Vorstand des Nürnberger Bankhauses, das 6.695 Projekte finanziere.
Die UmweltBank vermittelt den Anlegern auch Geschlossene Fonds beispielsweise für Wind- und Solarenergievorhaben. Erfolgreich war sie in den vergangenen Jahren bei der Platzierung von Genussrechten und Genussscheinen für Erneuerbare-Energie-Projekte. Popp: „Die Genusscheine bieten die Möglichkeit sich bereits ab 2.500 Euro an einem konkreten ökologischen Projekt zu beteiligen, das mit guten Sicherheiten und einer attraktiven Verzinsung ausgestattet ist. Dabei ist die Laufzeit überschaubar und das Papier bereits vor Fälligkeit veräußerbar."
Die UmweltBank, vor zehn Jahren gegründet, ist eine Aktiengesellschaft. Die 5,5 Millionen Aktien sind in Händen freier Aktionäre. Ende 2006 hatte sie eine Bilanzsumme von 810,3 Millionen Euro, 135 Mitarbeiter und über 52.000 Kunden.
Das Kreditportfolio der Bochumer GLS-Bank ist breit gestreut. Aktuell hat sie über 4.000 Finanzierungen an ökologische, aber auch an soziale und kulturelle Projekte vergeben. Als einzige Bank in Deutschland veröffentlicht die GLS Bank alle ihre Kredite in der hauseigenen Kundenzeitschrift „Bankspiegel". Die Bank ist eine Genossenschaft, sie gehört den rund 14.500 Mitgliedern. In Form von unverzinsten Einlagen haben sie einen großen Teil des Eigenkapitals von rund 38 Millionen Euro bereitgestellt (Stand 30.6.2007). Rund die Hälfte des Eigenkapitals hat die Bank in den letzten beiden Jahren durch Stille Beteiligungen eingeworben, die bei Großinvestoren platziert wurden.
Das Bankhaus verzeichnet eindrucksvolle Wachstumsraten: Mitte Juli 2007 lag das Gesamtvolumen der GLS Bank bei über 900 Millionen Euro, nach 740 Millionen Euro im Juni 2006. Der Bank zugerechnet werden dabei die GLS Treuhand, eine stiftungsähnliche Einrichtung, die Beteiligungsaktiengesellschaft GLS Beteiligungs AG und die GLS Energie AG.
Die GLS-Bank berät und betreut gut 54.000 Menschen in Geldsachen. Sie bietet ihren Kunden neben Geldanlageprodukten einen Vollbankservice mit Girokonto, Kreditkarten und der Möglichkeit zum Onlinebanking. Pressesprecher Christof Lützel sagt: „Wir sind inzwischen Vollbank geworden und merken nicht zuletzt dadurch einen großen Zulauf an Kunden!“ Die Bank biete alles bankübliche - plus einen „Mehrwert an Sinn und Nachhaltigkeit".
Seit Frühjahr 2006 arbeitet das "GLS Vermögensmanagement", das ein Anlagevolumen von inzwischen 85 Millionen Euro betreut. „Ab 250.000 Euro bieten wir zudem ein konsequent ethisch ausgerichtetes Wertpapier-Depot an", so Lützel. Die Kunden können über die Bank außerdem geschlossene und offene Fonds kaufen. Die GLS Bank ist mit ihren vielfältigen Aktivitäten im sozialen Bereich breit aufgestellt. Sie arbeitet in weiten Teilen nach dem Prinzip „Veränderung von unten“.
Ein anderes Geschäftsmodell verfolgt die EthikBank: Sie ist eine Direktbank. Bis vor kurzem vergab sie keine Kredite. Das hat sich nun geändert. Mit dem ‚EthikBank ÖkoKredit’ können Privatkunden umweltschonende Um- und Ausbauten ihrer Häuser sowie andere ökologische Projekte bis zu einer Summe von 30.000 Euro finanzieren. Laut Sylke Schröder, Sprecherin und Prokuristin der EthikBank, soll das Kreditangebot demnächst um eine Öko-Baufinanzierung ergänzt werden. Das meiste Geld ihrer Kunden legt die Bank in Pfandbriefe nachhaltiger Emittenten an. Seit Mai 2005 hat die EthikBank mehr als 1.000 "MikroKonten" - laut Schröder ein spezielles Schuldnerkonto für Schuldner, „die mit dieser Situation verantwortungsvoll umgehen".
Die EthikBank, 2002 gegründet, ist eine Zweigniederlassung der Volksbank Eisenberg. Sie beschäftigt sieben Mitarbeiter. Bei rund 6.000 Kunden kommt sie auf eine Einlagesumme von knapp 54 Millionen Euro. 2006 schrieb die Bank nach eigenen Angaben erstmals schwarze Zahlen.
Im September 2005 hat die Triodos Finanz GmbH, eine Tochter der Triodos Bank NV aus dem niederländischen Zeist, in Frankfurt am Main ihre Geschäfte aufgenommen.
Die Muttergesellschaft Triodos Bank hat mit einer Kapitalerhöhung kürzlich 67 Millionen Euro hereingeholt – erwartet hatte sie 30 Millionen. „Das ist ein deutliches Indiz für das Potenzial, das der Markt einer ethisch und ökologisch orientierten Bank zutraut“, sagt Dr. Eike Zimbehl, Geschäftsführer der Triodos Finanz GmbH. Die Triodos Bank bereitet derzeit den Ausbau des Bankfilialnetzes in Deutschland in den nächsten beiden Jahren vor.
Die Triodos Bank hat seit ihrer Gründung 1980 erneuerbare Energien finanziert, ökologisch-biologischen Landbau, soziale Projekte und nachhaltig wirtschaftende Unternehmen. Mit jeweils mehr als fünf Prozent sind die Pensionsfonds ABP und PGGM, die Rabobank, die Friesland Bank sowie der Versicherer Delta Lloyd an der Triodos Bank beteiligt.
Im Geschäftsjahr 2006 hat die Triodos-Gruppe ihre Bilanzsumme um 26 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro gesteigert. Einschließlich der von Triodos gemanagten Fonds stieg das Geldvolumen auf 3 Milliarden Euro. Die Bank-Gruppe vergab 2006 Kredite in Höhe von 854 Millionen Euro, 28 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit wurden vor allem Projekte in den Bereichen erneuerbare Energien (Wind, Solar und Biomasse), energieeffiziente Gebäude, ökologische Landwirtschaft, Bildung, soziale Fürsorge und soziale Unternehmen (Ausbildung, Gesundheit und Kultur) finanziert.
Zudem legte die Triodos Bank Gruppe 2006 zwei neue Investmentfonds auf: Der „Triodos Culture Fund“ ist der erste rein kulturorientierte Fonds in den Niederlanden. Der „Triodos Renewables Europe Fund“ investiert in europäische Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien in Form von Beteiligungs- oder Mezzanine Kapital. Die Zahlen beziehen sich auf das gesamte Geschäft, das die Triodos-Bank erzielt – neben den Niederlanden und Deutschland ist sie vertreten in: Belgien, Großbritannien und Spanien.
Die Gründung einer speziellen Frauenbank scheiterte 2003. Es hatten sich nicht genügend Investoren gefunden, um das Bankprojekt zu starten. Von der Initiative geblieben ist die Münchener Frauenvermögensverwaltung AG; sie bietet Finanzberatung an und legt eigene Finanzprodukte auf.
Die 1975 gegründete internationale Mikrofinanz-Genossenschaft Oikocredit ist keine Bank. Dennoch hat stieg ihr Gesamtkapital 2006 um 40 Millionen Euro auf 292 Millionen Euro. Das Geld wird in Form langfristiger Darlehen an Genossenschaften und Unternehmen in Afrika, Asien, Lateinamerika sowie Mittel- und Osteuropa vergeben.
Bilder: UmweltBank-Vorstand Popp; Sitz der GLS-Bank in Bochum; Triodos-Geschäftsführer Zimbehl / Quelle: Unternehmen
Diese Banken gelten als nachhaltig, ökologisch, grün oder ethisch. Ihre Namen, in der Reihenfolge ihrer Gründungen in Deutschland: GLS Bank, UmweltBank, EthikBank, Triodos. Diese Banken betreuen in Deutschland (Stand Sommer 2007) 110.000 Kunden. Auf mehr als 1.700 Millionen Euro ist das Geschäftsvolumen dieser Geldhäuser bis Mitte 2007 gestiegen.
Banken empfangen Geld von den Anlegern und Sparer, und sie geben es an Kreditnehmer wieder heraus und berechnen dafür Zinsen und Gebühren. Zum Beispiel die Nürnberger UmweltBank: Ihre Kreditnehmer finanzieren vor allem ökologische Häuser, Bio-Landwirtschaft und Projekte im Bereich der Erneuerbaren Energien. „Das Kreditzusagevolumen der UmweltBank lag Ende 2006 bei 685,9 Millionen Euro“, sagt Horst P. Popp, Gründer und Vorstand des Nürnberger Bankhauses, das 6.695 Projekte finanziere.
Die UmweltBank vermittelt den Anlegern auch Geschlossene Fonds beispielsweise für Wind- und Solarenergievorhaben. Erfolgreich war sie in den vergangenen Jahren bei der Platzierung von Genussrechten und Genussscheinen für Erneuerbare-Energie-Projekte. Popp: „Die Genusscheine bieten die Möglichkeit sich bereits ab 2.500 Euro an einem konkreten ökologischen Projekt zu beteiligen, das mit guten Sicherheiten und einer attraktiven Verzinsung ausgestattet ist. Dabei ist die Laufzeit überschaubar und das Papier bereits vor Fälligkeit veräußerbar."
Die UmweltBank, vor zehn Jahren gegründet, ist eine Aktiengesellschaft. Die 5,5 Millionen Aktien sind in Händen freier Aktionäre. Ende 2006 hatte sie eine Bilanzsumme von 810,3 Millionen Euro, 135 Mitarbeiter und über 52.000 Kunden.
Das Kreditportfolio der Bochumer GLS-Bank ist breit gestreut. Aktuell hat sie über 4.000 Finanzierungen an ökologische, aber auch an soziale und kulturelle Projekte vergeben. Als einzige Bank in Deutschland veröffentlicht die GLS Bank alle ihre Kredite in der hauseigenen Kundenzeitschrift „Bankspiegel". Die Bank ist eine Genossenschaft, sie gehört den rund 14.500 Mitgliedern. In Form von unverzinsten Einlagen haben sie einen großen Teil des Eigenkapitals von rund 38 Millionen Euro bereitgestellt (Stand 30.6.2007). Rund die Hälfte des Eigenkapitals hat die Bank in den letzten beiden Jahren durch Stille Beteiligungen eingeworben, die bei Großinvestoren platziert wurden.
Das Bankhaus verzeichnet eindrucksvolle Wachstumsraten: Mitte Juli 2007 lag das Gesamtvolumen der GLS Bank bei über 900 Millionen Euro, nach 740 Millionen Euro im Juni 2006. Der Bank zugerechnet werden dabei die GLS Treuhand, eine stiftungsähnliche Einrichtung, die Beteiligungsaktiengesellschaft GLS Beteiligungs AG und die GLS Energie AG.
Die GLS-Bank berät und betreut gut 54.000 Menschen in Geldsachen. Sie bietet ihren Kunden neben Geldanlageprodukten einen Vollbankservice mit Girokonto, Kreditkarten und der Möglichkeit zum Onlinebanking. Pressesprecher Christof Lützel sagt: „Wir sind inzwischen Vollbank geworden und merken nicht zuletzt dadurch einen großen Zulauf an Kunden!“ Die Bank biete alles bankübliche - plus einen „Mehrwert an Sinn und Nachhaltigkeit".
Seit Frühjahr 2006 arbeitet das "GLS Vermögensmanagement", das ein Anlagevolumen von inzwischen 85 Millionen Euro betreut. „Ab 250.000 Euro bieten wir zudem ein konsequent ethisch ausgerichtetes Wertpapier-Depot an", so Lützel. Die Kunden können über die Bank außerdem geschlossene und offene Fonds kaufen. Die GLS Bank ist mit ihren vielfältigen Aktivitäten im sozialen Bereich breit aufgestellt. Sie arbeitet in weiten Teilen nach dem Prinzip „Veränderung von unten“.
Ein anderes Geschäftsmodell verfolgt die EthikBank: Sie ist eine Direktbank. Bis vor kurzem vergab sie keine Kredite. Das hat sich nun geändert. Mit dem ‚EthikBank ÖkoKredit’ können Privatkunden umweltschonende Um- und Ausbauten ihrer Häuser sowie andere ökologische Projekte bis zu einer Summe von 30.000 Euro finanzieren. Laut Sylke Schröder, Sprecherin und Prokuristin der EthikBank, soll das Kreditangebot demnächst um eine Öko-Baufinanzierung ergänzt werden. Das meiste Geld ihrer Kunden legt die Bank in Pfandbriefe nachhaltiger Emittenten an. Seit Mai 2005 hat die EthikBank mehr als 1.000 "MikroKonten" - laut Schröder ein spezielles Schuldnerkonto für Schuldner, „die mit dieser Situation verantwortungsvoll umgehen".
Die EthikBank, 2002 gegründet, ist eine Zweigniederlassung der Volksbank Eisenberg. Sie beschäftigt sieben Mitarbeiter. Bei rund 6.000 Kunden kommt sie auf eine Einlagesumme von knapp 54 Millionen Euro. 2006 schrieb die Bank nach eigenen Angaben erstmals schwarze Zahlen.
Im September 2005 hat die Triodos Finanz GmbH, eine Tochter der Triodos Bank NV aus dem niederländischen Zeist, in Frankfurt am Main ihre Geschäfte aufgenommen.
Die Muttergesellschaft Triodos Bank hat mit einer Kapitalerhöhung kürzlich 67 Millionen Euro hereingeholt – erwartet hatte sie 30 Millionen. „Das ist ein deutliches Indiz für das Potenzial, das der Markt einer ethisch und ökologisch orientierten Bank zutraut“, sagt Dr. Eike Zimbehl, Geschäftsführer der Triodos Finanz GmbH. Die Triodos Bank bereitet derzeit den Ausbau des Bankfilialnetzes in Deutschland in den nächsten beiden Jahren vor.
Die Triodos Bank hat seit ihrer Gründung 1980 erneuerbare Energien finanziert, ökologisch-biologischen Landbau, soziale Projekte und nachhaltig wirtschaftende Unternehmen. Mit jeweils mehr als fünf Prozent sind die Pensionsfonds ABP und PGGM, die Rabobank, die Friesland Bank sowie der Versicherer Delta Lloyd an der Triodos Bank beteiligt.
Im Geschäftsjahr 2006 hat die Triodos-Gruppe ihre Bilanzsumme um 26 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro gesteigert. Einschließlich der von Triodos gemanagten Fonds stieg das Geldvolumen auf 3 Milliarden Euro. Die Bank-Gruppe vergab 2006 Kredite in Höhe von 854 Millionen Euro, 28 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit wurden vor allem Projekte in den Bereichen erneuerbare Energien (Wind, Solar und Biomasse), energieeffiziente Gebäude, ökologische Landwirtschaft, Bildung, soziale Fürsorge und soziale Unternehmen (Ausbildung, Gesundheit und Kultur) finanziert.
Zudem legte die Triodos Bank Gruppe 2006 zwei neue Investmentfonds auf: Der „Triodos Culture Fund“ ist der erste rein kulturorientierte Fonds in den Niederlanden. Der „Triodos Renewables Europe Fund“ investiert in europäische Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien in Form von Beteiligungs- oder Mezzanine Kapital. Die Zahlen beziehen sich auf das gesamte Geschäft, das die Triodos-Bank erzielt – neben den Niederlanden und Deutschland ist sie vertreten in: Belgien, Großbritannien und Spanien.
Die Gründung einer speziellen Frauenbank scheiterte 2003. Es hatten sich nicht genügend Investoren gefunden, um das Bankprojekt zu starten. Von der Initiative geblieben ist die Münchener Frauenvermögensverwaltung AG; sie bietet Finanzberatung an und legt eigene Finanzprodukte auf.
Die 1975 gegründete internationale Mikrofinanz-Genossenschaft Oikocredit ist keine Bank. Dennoch hat stieg ihr Gesamtkapital 2006 um 40 Millionen Euro auf 292 Millionen Euro. Das Geld wird in Form langfristiger Darlehen an Genossenschaften und Unternehmen in Afrika, Asien, Lateinamerika sowie Mittel- und Osteuropa vergeben.
Bilder: UmweltBank-Vorstand Popp; Sitz der GLS-Bank in Bochum; Triodos-Geschäftsführer Zimbehl / Quelle: Unternehmen