Erneuerbare Energie

2.12.2003: Esso sieht schwarz für 2020: Energieverbrauch sinkt um 7 Prozent, Anteil Erneuerbarer Energien bei 7 Prozent

Die Esso Energieprognose, herausgegeben von Exxon Hamburg, sieht einen Rückgang des Primärenergieverbrauchs in Deutschland bis zum Jahr 2020 um 7 Prozent voraus. Der Verbrauch werde auf 458 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten (SKE) sinken, heißt es. In den nächsten fünf Jahren soll er stagnieren, danach folge ein zunächst geringfügiger Rückgang um 0,5 Prozent p.a. Die vor allem langfristig wirksamen Verbesserungen der Energieeffizienz würden dazu führen, dass der Energiebedarf nach 2010 deutlich absinke.

Die Prognose unterstellt ein durchschnittliches jährliches Wirtschaftswachstum von unter 2 Prozent und einen Bevölkerungsrückgang bis 2020 um rund 1 Prozent. Grundlage der Berechnungen ist ein durchschnittlicher Rohölpreis, der "deutlich unter dem Niveau des Jahres 2003 liegt", so Esso. Die Studie unterstellt jedoch weiter steigende Verbrauchsteuern. Schließlich wird langfristig eine Angleichung umwelt- und steuerpolitischer Maßnahmen innerhalb der EU angenommen.

Esso lobt die Energieeffizienzverbesserungen in Deutschland, "die den freiwilligen Selbstverpflichtungen der Industrie, aber auch gesetzgeberischen Maßnahmen wie dem Klimaschutzprogramm der Bundesregierung entstammen". Das Land habe weltweit in eine Spitzenposition erreicht, die auch in Zukunft gehalten werde. Der Energieverbrauch bezogen auf das erzeugte Bruttoinlandsprodukt (BIP), werde im Prognosezeitraum um 30 Prozent abnehmen. Im internationalen Vergleich stehe Deutschland damit als sehr energieeffiziente Volkswirtschaft da, zumindest vor den USA und Großbritannien.

Was Esso zum Thema Erneuerbare Energien schreibt, liest sich als Provokation: "Im Rahmen der Klimaschutzdebatte und dem vereinbarten Ausstieg aus der Kernenergie sollen die CO2-emissionsfreien erneuerbaren Energien wie Wasser, Wind und Solar zur Erreichung des Ziels einer Reduzierung der CO2-Emissionen beitragen. Tatsächlich ist das Potenzial jedoch mengenmäßig physisch begrenzt und ohne erhebliche staatliche Subventionierung praktisch nicht wettbewerbsfähig." Die Prognose kommt zu dem Ergebnis, dass der Beitrag der erneuerbaren Energien "bei sehr optimistischen Wachstumsraten" auf 34 Millionen Tonen SKE im Jahr 2020 steigen werde. Trotz der erheblichen staatlichen Subventionierung und der optimistischen Wachstumsraten werde der Anteil der erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch im Jahr 2020 nur 7 Prozent erreichen. Die Zuwächse würden vor allem bei der Windenergie zur Stromerzeugung, bei Biomasse und Müll und bei der Solarenergie erwartet.

Die Studie ist vom Bereich Öffentlichkeitsarbeit bei ExxonMobil Central Europe in Hamburg herausgegeben worden.
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