Erneuerbare Energie

18.3.2008: Erneuerbare Energien: Aktuelle Studie prognostiziert starkes Wachstum für Photovoltaik in Deutschland

Deutschland ist in den nächsten Jahren der weltweit wichtigste Markt für Solarstromanlagen. Das ist laut einer Meldung der Berliner Solar Verlag GmbH das Ergebnis einer Studie, die das Beratungsunternehmen Photon Consulting herausgegebenen habe. Die Studie mit dem Titel "Detailing Demand - Where will all the Volume go?" prognostiziert demnach, dass die Absatzmärkte in Afrika, Lateinamerika aber auch China gegenüber dem deutschen Markt nahezu bedeutungslos bleiben werden.

Der rasante Zubau in Deutschland soll den Angaben zufolge durch die mengenmäßig unbegrenzte und gleichzeitig hohe Förderung von neuen Solaranlagen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ermöglicht werden. In nahezu allen Auslandsmärkten gebe es hingegen feste Budgets an Fördermitteln beziehungsweise Deckelungen der maximal installierten Solarstromleistung. Unter diesen Bedingungen dürften im Jahr 2010 allein in Deutschland Solaranlagen mit einer Leistung von rund 6.500 Megawatt neu installiert werden, prognostiziert Photon Consulting. Im Jahr 2006 habe der Zubau bei etwa 830 Megawatt gelegen. Die von der Bundesregierung vorgeschlagene Senkung der Einspeisevergütungen ab dem Jahr 2009 sei in den Prognosen bereits berücksichtigt. Gemäß der Studie werden die Produktionskosten für Solarmodule im Jahr 2010 bei 1,08 Euro je Watt*) Leistung liegen. Der aktuelle EEG-Entwurf ermögliche hingegen im Jahr 2010 Verkaufspreise von 1,78 bis 1,88 Euro je Watt.

Somit sei Deutschland auch in den nächsten Jahren ein hinreichend profitabler Absatzmarkt für die internationale Photovoltaikindustrie. In anderen Ländern ließen sich dank besserer klimatischer Bedingungen und teilweise noch höherer Einspeisetarife zwar höhere Gewinne mit Solarstrom erzielen, doch so verlässlich wie in Deutschland seien die Bedingungen - leider - nirgendwo sonst. Photon-Chefredakteurin Anne Kreutzmann: "Die Studie basiert auf zahlreichen Annahmen wie beispielsweise einer Fortsetzung der Förderung in Spanien und Italien - die durchaus nicht garantiert werden kann. Sicher ist jedoch: Hierzulande dürften all jene Module landen, die sich nirgendwo auf der Welt zu höheren Preisen verkaufen lassen."

Theoretisch könnte damit sogar noch mehr als die besagten 6.500 Megawatt auf deutschen Dächern und Freiflächen landen, heißt es weiter. Insgesamt erwartet Photon Consulting für 2010 eine weltweite Produktion an Solarmodulen von 23.000 Megawatt. Neben Deutschland sind die nächst größten Absatzmärkte demnach Kalifornien mit 3.100 Megawatt, Spanien mit 2.400 Megawatt, Japan mit 1.600 Megawatt und Italien mit 1.500 Megawatt. China, wo bereits ein Großteil der weltweit produzierten Solarmodule hergestellt werde, bleibe mit einem Zubau von 200 Megawatt ein eher unbedeutender Markt.

*) Wechselkurs 1,49 USD/Euro
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