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17.8.2007: Erneuerbare Energien: Private Equity-Kapital für Erneuerbare Energien: "Wir waren uns sicher, dass wir die Solarenergie aus den Kinderschuhen herausholen." - Interview mit Alec Rauschenbusch, Grazia Equity GmbH
Die Stuttgarter Grazia Equity GmbH ist spezialisiert auf Risikokapital-Finanzierungen, auch für Unternehmen aus den Erneuerbaren Energien. Geschäftsführer Alec Rauschenbusch, ein Pionier bei der Finanzierung von Unternehmen aus dem regenerativen Energiebereich, schildert im Interview seine Vorgehensweise und die Marktsituation.
ECOreporter.de: Herr Rauschenbusch, Ihr Unternehmen ist derzeit an der nanosolar und an der Conergy AG beteiligt. Was für eine zeitliche Perspektive veranschlagen Sie für diese Investments?
Alec Rauschenbusch: Wir haben bei Grazia generell keine festen Beteiligungszeiträume. Weder bei Conergy noch bei nanosolar beabsichtigen wir zur Zeit einen Ausstieg.
ECOreporter.de: Sind Sie mit der bisherigen Entwicklung der beiden Unternehmen zufrieden?
Rauschenbusch: Ja, sehr. Conergy hat eine Entwicklung hinter sich, wie ich sie nur von wenigen anderen Unternehmen kenne. Das Unternehmen ist in den letzten fünf Jahren mit durchschnittlich über 100 Prozent jährlich auf 750 Millionen Euro Umsatz (2006) gewachsen. Dieses Jahr wird das Unternehmen aller Voraussicht nach als erstes Solarunternehmen die Marke von einer Milliarde Euro beim Umsatz knacken und seine Stellung als ein weltweit führendes Unternehmen für Solarenergie weiter festigen. Das Geschäftsmodell hat sich als sehr erfolgreich herausgestellt und bietet meines Erachtens große Potentiale, weitere Kundengruppen auch im international stark wachsenden Umfeld zu gewinnen.
nanosolar befindet sich noch in der Entwicklungsphase. Mit den bisherigen Fortschritten sind wir sehr zufrieden. Eine Aussage über den letztendlichen Erfolg ist jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt möglich.
ECOreporter.de: Was hat den Ausschlag für Ihr Investment bei den beiden Unternehmen gegeben?
Rauschenbusch: Zum Zeitpunkt unseres Einstiegs bei Conergy, Ende 1998, war ich bereits davon überzeugt, dass der Nutzung der Sonnenstrahlung zur Erzeugung von Strom eine große Zukunft bevorsteht.
In den beiden Gründern hatte ich zwei äußerst kompetente und engagierte Partner vorgefunden, mit denen ich mir gut vorstellen konnte, gemeinsam eine Unternehmung auf Basis eines überzeugenden Konzeptes aufzubauen. Wir waren uns sicher, dass wir die Solarenergie aus den Kinderschuhen herausholen und zu einer professionellen Branche machen könnten.
Bei nanosolar haben uns von Grazia der revolutionäre Ansatz und das Team überzeugt.
ECOreporter.de: Ist die Branche der Erneuerbaren Energien insgesamt aus Ihrer Sicht ein attraktives Feld für weitere Engagements?
Rauschenbusch: Ich bin sicher, dass es die kommenden Jahre einige interessante Investitionsmöglichkeiten geben wird. Ein global wachsendes Bewusstsein für Ressourcenknappheit und voranschreitende Umweltzerstörung wird zu dynamischem Wachstum der Märkte für erneuerbare Energien führen. Parallel dazu wird die Anzahl an Forschungs- und Entwicklungsprojekten in diesem Bereich steigen.
ECOreporter.de: In welchen Bereichen sehen Sie das größte Potenzial?
Rauschenbusch: Wind hat zwar noch ein großes globales Marktpotential. Auf Herstellerseite ist jedoch heute schon eine Konsolidierung festzustellen. Innovationen erwarte ich im wesentlichen bei der Regelungssoftware und den Einzelkomponenten von Windenergieanlagen. Entwickler von Windparks haben nur eine große Chance, wenn sie es verstehen, international geschickt zu agieren.
Wasserkraft hat aus Investorensicht aufgrund der Strukturen und des hohen Kapitalbedarfs begrenzte Möglichkeiten.
Ich denke, Brennstoffzellen - insbesondere für Autos - werden länger auf sich warten lassen als allgemein angenommen. Gleichzeitig kam es in diesem Bereich eventuell bereits zu einer "Überinvestition", so dass Investoren Anfragen besonders kritisch prüfen sollten.
Interessant erscheinen mir neben Photovoltaik Teilbereiche im Segment Biomasse, solares Kühlen und Geothermie.
ECOreporter.de: Legen Sie bei den Investments Schwerpunkte auf bestimmte Regionen? Wenn ja, auf welche?
Rauschenbusch: Ja. Aufgrund der gewünschten Nähe favorisieren wir Unternehmen im Umkreis von zwei Stunden (Flug-)Anreise. Die meisten unserer Portfoliounternehmen haben ihren Sitz in Deutschland.
ECOreporter.de: Welche Auswahlkriterien muss ein Unternehmen erfüllen, an dem sich die Grazia Equity GmbH beteiligt?
Rauschenbusch: Neben der potentiellen Marktgröße und -attraktivität achten wir besonders auf die Qualität des Managements, das Geschäftsmodell und den nachhaltigen Wettbewerbsvorteil, wie z.B. die Kombination aus einzigartigem technologischem Know how und guten Patenten.
Wir begleiten gerne Unternehmen, die ein außergewöhnlich großes Umsatz- und Ertragspotential vorweisen.
ECOreporter.de: Welche Rendite erwarten sie von einem Erneuerbare-Energie-Projekt, in das Sie investieren?
Rauschenbusch: Als Kompensation des üblicherweise sehr hohen Risikos benötigen wir im Erfolgsfall hohe zweistellige Renditen, damit wir – trotz der zu erwartenden Einzelausfälle – für das Gesamtportfolio eine vernünftige Gesamtrendite erzielen.
ECOreporter.de: Wo liegen Ihrer Erfahrung nach Risiken für Investments im Bereich Erneuerbare Energien?
Rauschenbusch: Darin, dass es zur Zeit einen „Hype“ gibt, der international zu überhöhten Preisen und zu einer Vielzahl von Konkurrenz -Projekten führt.
ECOreporter.de: Wie knüpfen Sie Kontakt zu Projektierern von Erneuerbare Energie Projekten?
Rauschenbusch: Wir erhalten heute aufgrund unserer Bekanntheit täglich Anfragen. Es kommt aber auch vor, dass wir uns direkt an ein Gründerteam wenden, das uns interessiert.
ECOreporter.de: Wie gestaltet sich konkret das Verhältnis zwischen der Grazia Equity und den Gesellschaften, an denen Sie sich beteiligen?
Rauschenbusch: Ich denke sagen zu können, dass wir ein partnerschaftliches Verhältnis zu den von uns betreuten Unternehmen haben. Wir mischen uns grundsätzlich nicht in das Tagesgeschäft ein. Wir sind jedoch stets über die aktuelle Geschäfts- und Finanzlage unserer Portfoliounternehmen informiert.
ECOreporter.de: Herr Rauschenbusch, wir danken Ihnen für das Gespräch!
Unternehmen aus der Erneuerbare Energien Branche, die Investoren suchen können sich bei der Grazia Equity GmbH wenden an:
Alec Rauschenbusch oder Andreas Rüter: Grazia Equity GmbH, Breitscheidstraße 10, 70174 Stuttgart, Tel.: 0711 – 90 710 9-0; e-Mail: info@grazia.com
Kurzportrait:
Die Grazia Equity GmbH hat fünf Partner und insgesamt acht Mitarbeiter. Investitionsschwerpunkte des Stuttgarter Unternehmens sind die Informationstechnologie (IT), der Bereich Neue Medien, die Automobil- und Werkstofftechnik und der Bereich Energie und Umwelt. Grazia hält u.a. Anteile der börsennotierten Hamburger Conergy AG und der nanosolar inc.
Bild: Produktion von Solarmodulen bei der Conergy AG in Rangsdorf / Quelle: Unternehmen
ECOreporter.de: Herr Rauschenbusch, Ihr Unternehmen ist derzeit an der nanosolar und an der Conergy AG beteiligt. Was für eine zeitliche Perspektive veranschlagen Sie für diese Investments?
Alec Rauschenbusch: Wir haben bei Grazia generell keine festen Beteiligungszeiträume. Weder bei Conergy noch bei nanosolar beabsichtigen wir zur Zeit einen Ausstieg.
ECOreporter.de: Sind Sie mit der bisherigen Entwicklung der beiden Unternehmen zufrieden?
Rauschenbusch: Ja, sehr. Conergy hat eine Entwicklung hinter sich, wie ich sie nur von wenigen anderen Unternehmen kenne. Das Unternehmen ist in den letzten fünf Jahren mit durchschnittlich über 100 Prozent jährlich auf 750 Millionen Euro Umsatz (2006) gewachsen. Dieses Jahr wird das Unternehmen aller Voraussicht nach als erstes Solarunternehmen die Marke von einer Milliarde Euro beim Umsatz knacken und seine Stellung als ein weltweit führendes Unternehmen für Solarenergie weiter festigen. Das Geschäftsmodell hat sich als sehr erfolgreich herausgestellt und bietet meines Erachtens große Potentiale, weitere Kundengruppen auch im international stark wachsenden Umfeld zu gewinnen.
nanosolar befindet sich noch in der Entwicklungsphase. Mit den bisherigen Fortschritten sind wir sehr zufrieden. Eine Aussage über den letztendlichen Erfolg ist jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt möglich.
ECOreporter.de: Was hat den Ausschlag für Ihr Investment bei den beiden Unternehmen gegeben?
Rauschenbusch: Zum Zeitpunkt unseres Einstiegs bei Conergy, Ende 1998, war ich bereits davon überzeugt, dass der Nutzung der Sonnenstrahlung zur Erzeugung von Strom eine große Zukunft bevorsteht.
In den beiden Gründern hatte ich zwei äußerst kompetente und engagierte Partner vorgefunden, mit denen ich mir gut vorstellen konnte, gemeinsam eine Unternehmung auf Basis eines überzeugenden Konzeptes aufzubauen. Wir waren uns sicher, dass wir die Solarenergie aus den Kinderschuhen herausholen und zu einer professionellen Branche machen könnten.
Bei nanosolar haben uns von Grazia der revolutionäre Ansatz und das Team überzeugt.
ECOreporter.de: Ist die Branche der Erneuerbaren Energien insgesamt aus Ihrer Sicht ein attraktives Feld für weitere Engagements?
Rauschenbusch: Ich bin sicher, dass es die kommenden Jahre einige interessante Investitionsmöglichkeiten geben wird. Ein global wachsendes Bewusstsein für Ressourcenknappheit und voranschreitende Umweltzerstörung wird zu dynamischem Wachstum der Märkte für erneuerbare Energien führen. Parallel dazu wird die Anzahl an Forschungs- und Entwicklungsprojekten in diesem Bereich steigen.
ECOreporter.de: In welchen Bereichen sehen Sie das größte Potenzial?
Rauschenbusch: Wind hat zwar noch ein großes globales Marktpotential. Auf Herstellerseite ist jedoch heute schon eine Konsolidierung festzustellen. Innovationen erwarte ich im wesentlichen bei der Regelungssoftware und den Einzelkomponenten von Windenergieanlagen. Entwickler von Windparks haben nur eine große Chance, wenn sie es verstehen, international geschickt zu agieren.
Wasserkraft hat aus Investorensicht aufgrund der Strukturen und des hohen Kapitalbedarfs begrenzte Möglichkeiten.
Ich denke, Brennstoffzellen - insbesondere für Autos - werden länger auf sich warten lassen als allgemein angenommen. Gleichzeitig kam es in diesem Bereich eventuell bereits zu einer "Überinvestition", so dass Investoren Anfragen besonders kritisch prüfen sollten.
Interessant erscheinen mir neben Photovoltaik Teilbereiche im Segment Biomasse, solares Kühlen und Geothermie.
ECOreporter.de: Legen Sie bei den Investments Schwerpunkte auf bestimmte Regionen? Wenn ja, auf welche?
Rauschenbusch: Ja. Aufgrund der gewünschten Nähe favorisieren wir Unternehmen im Umkreis von zwei Stunden (Flug-)Anreise. Die meisten unserer Portfoliounternehmen haben ihren Sitz in Deutschland.
ECOreporter.de: Welche Auswahlkriterien muss ein Unternehmen erfüllen, an dem sich die Grazia Equity GmbH beteiligt?
Rauschenbusch: Neben der potentiellen Marktgröße und -attraktivität achten wir besonders auf die Qualität des Managements, das Geschäftsmodell und den nachhaltigen Wettbewerbsvorteil, wie z.B. die Kombination aus einzigartigem technologischem Know how und guten Patenten.
Wir begleiten gerne Unternehmen, die ein außergewöhnlich großes Umsatz- und Ertragspotential vorweisen.
ECOreporter.de: Welche Rendite erwarten sie von einem Erneuerbare-Energie-Projekt, in das Sie investieren?
Rauschenbusch: Als Kompensation des üblicherweise sehr hohen Risikos benötigen wir im Erfolgsfall hohe zweistellige Renditen, damit wir – trotz der zu erwartenden Einzelausfälle – für das Gesamtportfolio eine vernünftige Gesamtrendite erzielen.
ECOreporter.de: Wo liegen Ihrer Erfahrung nach Risiken für Investments im Bereich Erneuerbare Energien?
Rauschenbusch: Darin, dass es zur Zeit einen „Hype“ gibt, der international zu überhöhten Preisen und zu einer Vielzahl von Konkurrenz -Projekten führt.
ECOreporter.de: Wie knüpfen Sie Kontakt zu Projektierern von Erneuerbare Energie Projekten?
Rauschenbusch: Wir erhalten heute aufgrund unserer Bekanntheit täglich Anfragen. Es kommt aber auch vor, dass wir uns direkt an ein Gründerteam wenden, das uns interessiert.
ECOreporter.de: Wie gestaltet sich konkret das Verhältnis zwischen der Grazia Equity und den Gesellschaften, an denen Sie sich beteiligen?
Rauschenbusch: Ich denke sagen zu können, dass wir ein partnerschaftliches Verhältnis zu den von uns betreuten Unternehmen haben. Wir mischen uns grundsätzlich nicht in das Tagesgeschäft ein. Wir sind jedoch stets über die aktuelle Geschäfts- und Finanzlage unserer Portfoliounternehmen informiert.
ECOreporter.de: Herr Rauschenbusch, wir danken Ihnen für das Gespräch!
Unternehmen aus der Erneuerbare Energien Branche, die Investoren suchen können sich bei der Grazia Equity GmbH wenden an:
Alec Rauschenbusch oder Andreas Rüter: Grazia Equity GmbH, Breitscheidstraße 10, 70174 Stuttgart, Tel.: 0711 – 90 710 9-0; e-Mail: info@grazia.com
Kurzportrait:
Die Grazia Equity GmbH hat fünf Partner und insgesamt acht Mitarbeiter. Investitionsschwerpunkte des Stuttgarter Unternehmens sind die Informationstechnologie (IT), der Bereich Neue Medien, die Automobil- und Werkstofftechnik und der Bereich Energie und Umwelt. Grazia hält u.a. Anteile der börsennotierten Hamburger Conergy AG und der nanosolar inc.
Bild: Produktion von Solarmodulen bei der Conergy AG in Rangsdorf / Quelle: Unternehmen