Nachhaltige Aktien, Meldungen

17.3.2008: Wochenrückblick: Windanlagenbauer REpower Systems AG meldet Rekordgewinn – aleo solar AG und Q-Cells AG vereinbaren Liefervertrag über mindestens 1.270 Megawatt – Biopetrol Industries AG trotzt Krise bei Biokraftstoffen

Die Aktienmärkte boten in der vergangenen Börsenwoche ein uneinheitliches Bild: Der deutsche Leitindex DAX verlor 0,95 Prozent auf 6.500,56 Punkte. Der US-amerikanische Leitindex Dow-Jones hingegen legte um 0,87 Prozent zu auf 12.145,74 Punkte. Erneut drastische Verluste verbuchte der japanische Nikkei-Index, nach minus 5,10 Prozent in der Vorwoche verlor er nochmals 5,92 Prozent auf 12.433,44 Punkte. Der Ölpreis kennt kein Halten; nachdem die Schwelle von 100 Dollar lange als eine Art „Schallmauer“ galt, kletterte die Notierung für ein Barrel der Sorte "Brent Crude Oil" nun auf 108,13 Dollar (plus 5,3 Prozent). Kupfer ist billiger geworden: Copper Grade A kostete je Tonne 8.610,50 Dollar nach 8.880,50 Dollar in der Vorwoche (minus 3,04 Prozent). Der Euro hat seinen Wert gegenüber dem Dollar weiter gesteigert. Zuletzt wurde ein Preis von 1,564 Dollar je Euro notiert, das sind 2,88 Cent mehr als in der Vorwoche.

Das höchste Betriebsergebnis in der Firmengeschichte meldete der Windanlagenbauer REpower Systems AG für 2007. Der Gewinn vor Zinsen und Steueren (EBIT) im Konzern hat sich demnach mehr als doppelt, von 12,2 Millionen Euro im Vorjahr auf 28,2 Millionen Euro. Der Umsatz wuchs um 46,9 Prozent auf 678,2 Millionen Euro (2006: 458,8 Millionen). Die Gesamtleistung verbesserte sich um 48,2 Prozent auf 680,2 Millionen Euro nach 461,5 Millionen im Vorjahr. Das Nettoergebnis verdreifachte sich von 7,1 auf 21,1 Millionen Euro. Mit einem Volumen von 1,3 Milliarden Euro lag der Auftragsbestand zum 31. Dezember 2007 nahezu 50 Prozent über dem Wert des Vorjahresstichtags. REpower erhöhte die Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2008/09 auf 1,1 Milliarden Euro. Die EBIT-Marge soll zwischen 5,5 und 6,5 Prozent liegen. Am 25. März wird REpower in den TecDax-Index der Deutschen Börse aufgenommen.

Der nicht börsennotierte Windparkbetreiber wind 7 AG aus Eckernförde hat für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2007 eine deutliche Gewinnsteigerung angekündigt. Ferner berichtete das Unternehmen ein Joint Venture mit einem Partner in Bulgarien. Genehmigungen für Projekte mit über 20 Megawatt (MW) Leistung seien noch 2008 zu erwarten. Im mittelamerikanischen Panama plane man mit Partnern ein Pilotprojekt mit 150 bis 200 MW.

Einen Liefervertrag über Solarzellen mit mindestens 1.270 MW Leistung haben die deutschen Solarunternehmen aleo solar AG und Q-Cells AG geschlossen. Wie aleo solar mit Sitz in Oldenburg (Vertrieb) und Prenzlau (Fertigung) meldete, beginnt der Vertrag 2008 und reicht bis Ende 2019. Vereinbart sei zudem eine Option auf die Ausweitung bis zu einer Gesamtmenge von 2.270 Megawatt. Die in der Branche üblichen Vorauszahlungen würden nicht fällig, die Preisgestaltung orientiere sich an der Marktentwicklung. Genauere Angaben zum finanziellen Volumen des Vertrags machten die Partner nicht.

Die Spezialistin für manuelle und halbautomatische Produktionsanlagen zur Fertigung von Solarmodulen, 3S Swiss Solar Systems AG, hat laut eigenen Angaben in 2007 ein Rekordergebnis erzielt. Das Unternehmen mit Sitz im schweizerischen Lyss steigerte den Umsatz demnach um mehr als das Doppelte, von 11,6 Schweizer Franken (CHF) auf 25,4 Millionen CHF. Das Ergebnis nach Steuern wuchs von 0,7 auf 3,1 Millionen CHF. Das Vorsteuerergebnis vervierfachte sich von 0,7 auf 2,8 Millionen CHF. Für 2008 rechnet 3S Swiss Solar mit Umsatzerlösen von 60 Millionen CHF und einer EBIT-Marge von circa 10 Prozent.

Solarstromanlagen mit einer installierten Leistung von etwa 22 – 25 MW peak soll die börsennotierten systaic AG für den Immobilienkonzern Colonia Real Estate AG errichten. Wie systaic mit Sitz in Düsseldorf berichtete, vereinbarten die Partner einen entsprechenden Rahmenvertrag über Solarstromanlagen im Wert von bis zu 100 Millionen Euro. Die im S-DAX notierte Colonia Real Estate wolle die Bereiche Immobilienwirtschaft und alternative Energien zusammen führen, hießt es.
Systaic gab zudem eine nicht-öffentliche Kapitalerhöhung bekannt: Für 6,40 Euro je Aktie seien bei einem Investor 420.000 neue Aktien platziert worden. Der Emissionserlös belaufe sich auf insgesamt 2,688 Millionen Euro. Der Mittelzufluss diene vor allem den Investitionen in die neue Produktionsstätte in Landsberg am Lech.

Oerlikon Solar, Tochterunternehmen der börsennotierten Schweizer Oerlikon AG, baut eine schlüsselfertige 30 MWp-Dünnschicht-Solarmodulfabrik in Griechenland. Auftrageber sei das griechische Solarunternehmen Next Solar S.A., so Oerlikon. Die Produktionslinie solle noch in 2008 geliefert werden und Anfang 2009 den Betrieb aufnehmen. Zum finanziellen Volumen des Geschäfts machte Oerlikon keine Angaben.

Einen Umsatzsprung um 118 Prozent auf 260 Millionen Euro meldete die Sulzemooser Phoenix Solar AG für 2007 (Vorjahr: 119 Millionen Euro). Laut vorläufigen Zahlen hat der Sonnenstrom-Konzern demnach das EBIT mehr als vervierfacht, es stieg auf 22,3 Millionen Euro (Vorjahr: 4,8 Millionen Euro). Die EBIT-Marge erreichte 8,6 Prozent (Vorjahr: 4,0 Prozent). Das vorläufige Konzernergebnis nach Steuern gab Phoenix Solar mit 14,5 Millionen Euro an, nach 3,0 Millionen Euro im Vorjahr. Der Gewinn habe sich damit um 383 Prozent erhöht. Mit 109 Millionen Euro hat der Auftragsbestand der Gesellschaft Rekordniveau erreicht. Nach den Quartalszahlen Ende März will der Vorstand eine Anpassung der Prognose für 2008 überprüfen.

Der Bonner Sonnenstromkonzern SolarWorld AG hat seine vorläufigen Zahlen für 2007 bestätigt. Vorstandschef Frank H. Asbeck kündigte ferner an, dass man der Hauptversammlung eine auf 0,14 (Vorjahr: 0,10) Euro erhöhte Dividende vorschlagen wolle. In 2008 will SolarWorld bei Umsatz und EBIT um 25 bis 30 Prozent wachsen. Die Auslandsquote will das Unternehmen auf bis zu 60 Prozent steigern (Vorjahr: 49 Prozent).

Zu 100 Prozent verkauft hat die chinesische LDK Solar ihre gesamte Produktion von Solarwafern für 2008. Ihren Angaben zufolge ist die Produktion des kommenden Jahres zu über 90 Prozent abgenommen. Im 4. Quartal 2007 hat die Solarwaferproduzentin den Umsatz laut ungeprüften Zahlen um 212 Prozent auf 192,8 Millionen Dollar gesteigert. Der Rohertrag stieg um 119 Prozent auf 58 Millionen Dollar, die Bruttogewinnspanne schrumpfte von 43 Prozent auf 30 Prozent. Der Nettogewinn belief sich auf 49,2 Millionen Dollar oder 44 Cents je Aktie.

Die PVA TePla AG aus Aßlar hat 2007 ein EBIT 10,0 Millionen Euro erwirtschaftet (Vorjahr: 3,5 Millionen). Wie das Unternehmen berichtete, stieg die EBIT- Marge von 4,8 Prozent auf 8,8 Prozent. Der Konzernumsatz betrug 113,7 Millionen Euro (Vorjahr: 70,4 Millionen Euro). Die Veränderung gegenüber dem im Februar vorläufig gemeldeten Wert von 116 Millionen Euro beruhe „auf Anpassungen im Zuge der Jahresabschlussarbeiten“, so PVA. Für 2008 stellt das Unternehmen weiterhin einen Anstieg des Konzernumsatzes um etwa 40 Prozent und eine EBIT-Marge von 7 bis 9 Prozent in Aussicht.

Die chinesische Solarzellenproduzentin Suntech Power will sich mit einer Minderheitsbeteiligung in Höhe von zu 100 Millionen Dollar an der Siliziumproduzentin Nitol Solar aus Russland beteiligen. Man habe eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet, teilte Suntech mit. Nitol Solar plant den Bau eines Werks zur Produktion von polykristallinem Silizium im sibirischen Usolie-Sibirskoe nahe Irkutsk. Als Investitionskosten wurden rund 500 Millionen Euro veranschlagt.

Das US-Unternehmen GT Solar Inc. soll Ausrüstung für die Siliziumproduktion an die chinesische Trina-Solar liefern. Der Auftrag an GT Solar hat laut Trina-Solar ein Volumen von rund 49 Millionen Dollar.

Die BKN BioKraftstoff Nord AG wird in „BKN biostrom AG“ umbenannt. Der Sitz der Gesellschaft wird von Sprakensehl-Bokel nach Vechta verlegt. Laut dem auf die Projektentwicklung von Biogasanlagen und die Produktion von Biodiesel spezialisierten Unternehmen entschieden darüber die Aktionäre der Gesellschaft auf einer Hauptversammlung. Vorstandschef Ulrich Wogart bekräftigte die Planung für das Geschäftsjahr 2007/2008. Demnach soll sich der Umsatz auf rund 100 Millionen Euro mehr als vervierfachen, bei einer EBIT-Marge von zirka 8 Prozent. Der aktuelle Auftragsbestand betrage 150 Millionen Euro.

Der Biokraftstoffhersteller Biopetrol Industries AG meldete ein Umsatzplus von 71 Prozent auf 218,1 (Vorjahr: 127,6) Millionen Euro für 2007. Das Rohergebnis stieg demnach um fast 33 Prozent auf 23,8 (17,9) Millionen Euro, bei einer Rohertragsmarge von 10,9 (14,1) Prozent. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen ( EBITDA) lag bei 8,3 (8,6) Millionen Euro. Der Reingewinn sank um 23 Prozent auf 4,4 (5,7) Millionen Euro.
Wie Biopetrol weiter berichtete, stieg die Exportquote 2007 auf mehr als 36 Prozent (Vorjahr: unter 5 Prozent). In 2008 soll der Exportanteil auf 60 Prozent klettern. Mit der Inbetriebnahme eines neuen Werks in Rotterdam will das Unternehmen die Biodieselkapazitäten im laufenden Jahr auf insgesamt 750.000 t im Jahr steigern. Die Produktion von Bioglyzerin solle von 30.000 auf zunächst 90.000 t wachsen. Man werde aus der „politisch gewollten Marktbereinigung in Deutschland als Sieger hervorgehen“, erklärte Vorstandschef Klaus Henschel.

Um rund 31 Prozent auf voraussichtlich rund 132 Millionen Euro steigerte die Biogasspezialistin EnviTec Biogas AG den Umsatz in 2007 (Vorjahr: 100,7 Millionen Euro). Wie das Unternehmen aus dem niedersächsischen Lohne meldete, lag das EBIT bei rund 18 Millionen Euro (Vorjahr: 18,5 Millionen Euro). Die EBIT-Marge erreichte rund 14 Prozent. Vom Auftragsbestand in Höhe von 122,8 Millionen Euro zum 31. Dezember 2007 entfielen nach Angaben von EnviTec rund 30 Prozent auf das Ausland. Die Marktsituation werde im ersten Halbjahr 2008 "herausfordernd" bleiben, so EnviTec. Für das zweite Halbjahr hofft das Unternehmen auf verbesserte Rahmenbedingungen und eine höhere Nachfrage nach Biogas-Anlagen.

Einen Auftrag im Volumen von 30 Millionen Euro meldete der Hamburger Anbieter von Müllverbrennungsanlagen ZhongDe Waste Technology AG. Das operativ in China tätige Unternehmen hat demnach einen Rahmenvertrag für das „Datong Müllentsorgungs- und Stromerzeugungsprojekt“ abgeschlossen. Datong sei eine Stadt im Norden der Shanxi Provinz in der Nähe zur Inneren Mongolei mit rund 3,1 Millionen Einwohnern, so ZhongDe.

Das US-amerikanische Medien- und Lifestyle-Unternehmen Gaiam Inc. hat den Umsatz in 2007 um knapp 20 Prozent auf 262,9 Millionen Dollar gesteigert. Laut dem Unternehmen aus Broomfield, Colorado, verbesserte sich der Bruttogewinn um 20 Prozent auf 168,4 Millionen Dollar, der Betriebsgewinn um 85,3 Prozent auf 10,5 Millionen Dollar. Beim Nettogewinn habe Gaiam 51 Prozent zugelegt auf 8,5 Millionen Dollar. Je Aktie sei dieser um 48 Prozent auf 34 Cent gestiegen.

Die US-amerikanische Luftreinigungsspezialistin Ceco Environmental Corp. berichtete für 2007 ein Umsatzwachstum von 74,3 Prozent auf 235,9 Millionen Dollar. Der Betriebsgewinn wurde auf 12,6 Millionen Dollar mehr als verdoppelt. Der Nettogewinn (nach GAAP) kletterte um 103,8 Prozent auf 6,3 Millionen Dollar bzw. je Aktie um 87,5 Prozent auf 45 Cent. Im 4. Quartal stieg der Nettoerlös um 63,8 Prozent auf 68 Millionen Dollar, der Betriebsgewinn wuchs um 13,7 Prozent auf 2,8 Millionen Dollar. Der Quartalsgewinn lag mit netto 1,8 Millionen Dollar mehr als 51 Prozent über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Je Aktie stieg der Nettogewinn um ein Drittel auf 12 Cent.

Die Karlsruher init innovation in traffic systems AG will für das abgelaufene Fiskaljahr eine Dividende in Höhe von 0,14 Euro je Aktie ausschütten. Wie die Telematikspezialistin mitteilte, werden Vorstand und Aufsichtsrat der am 27. Mai stattfindenden Hauptversammlung dies vorschlagen. Im Vorjahr hatte die Dividende 0,10 Euro je Aktie betragen.



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Bilder: Windrad der REpower Systems; Solarkraftwerk der Phoenix Solar auf dem Dach der Messe München; Bei der Biopetrol Industries AG wird trotz Krise auf dem Markt für Biokraftstoffe weiter gearbeitet. / Quelle jeweils: Unternehmen

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