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16.9.2007: Geschlossene Fonds-News: Green Energy Geotherm Power Fonds: Starke Nerven gefragt - Wie ein Streit die Medien erfreut, ein Projekt verzögert und den Anlegern schadet
Hat vor 20 Jahren jemand ernsthaft daran gedacht, die Erneuerbaren Energien könnten wie Asterix der Gallier, der die Römer regelmäßig narrt, gegen die Übermacht der Deutschen Stromversorger gewinnen? Nein. Dennoch passiert heute genau das. Schon mehr als ein Zehntel haben die Alternativen Energien den konventionellen abgejagt. Und wie? Durch Volkes Wille, durch Intelligenz, Beharrlichkeit und dadurch, dass einzelne Menschen ausgetretene Pfade verließen und neue Wege gingen. Starke Persönlichkeiten wie Frank Asbeck, der SolarWorld-Gründer sind zu nennen, Aloys Wobben, der Enercon-Inhaber, und viele, viele weitere. Wobei man die anderen nicht vergessen sollte: die Gescheiterten. Lohmann und Noethlichs etwa, die mit dem Windenergieprojektierer und Mischunternehmen UmweltKontor vor die Wand krachten. Oder alle Verantwortlichen, die unite energy in den Graben fuhren. Es gibt einige dieser Art – vergrätzte Anleger säumen ihren Weg. Zu welcher Kategorie wird Dr. Matthias Michael einmal zählen? Er ist nicht der Halbgott Asbeck, wird es nie sein. Er ist aber auch nicht der Abzocker, der vor allem in die eigene Tasche wirtschaftet. Er ist vielmehr ein ehemals leitender IBM-Manager, der sich den Erneuerbaren Energien verschrieben hat, bei IBM ausgestiegen ist und in Hannover die Gesellschaft Green Energy gegründet hat. Die will Geothermiekraftwerke bauen. Die Green Energy Emissionshaus GmbH („Green Energy“) hat 2005 einen geschlossenen Fonds gestartet, um ein Geothermiekraftwerk zu betreiben. Bis zum Ende der Kapital-Einwerbung im April 2007 hat sie mit einem BAFin-genehmigten Verkaufsprospektes Kommanditisten geworben. Die sind nun Anleger.
Rechtsstreitigkeiten bremsen Geothermieprojekt
Um ein Geothermiekraftwerk zu errichten, braucht man eine bergrechtliche Aufsuchungserlaubnis. Die hat das Oberbergamt für das Saarland und das Land Rheinland-Pfalz in Saarbrücken mit Bescheid vom 10. Januar 2005 der AltaFide GmbH im Ort Hagenbach erteilt (Az.: I 521/26/04-10). „Um sich die Rechte aus der Aufsuchungserlaubnis für den Fonds zu sichern, hat der Green Energy Geotherm Power Fonds GmbH & Co. KG mit der AltaFide GmbH diverse Vereinbarungen geschlossen, über die die Parteien mittlerweile in Streit geraten sind“, erklärt Green Energy. Hierbei handele es sich u.a. um eine Vereinbarung über die Durchführung von Planungsarbeiten vom 14. Juni 2005, den Beitritt der AltaFide GmbH als Gründungskommanditistin der Green Energy Geotherm Power Fonds GmbH & Co. KG (Gesellschaftsvertrag) und eine Verpflichtungsvereinbarung zur Erfüllung der Einlageverpflichtung der AltaFide GmbH vom 11. Juli 2005.
Da AltaFide die Kommanditeinlage in den Fonds nicht eingezahlt hat, liegt ein Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht München.
AltaFide GmbH leitet jedoch aus einer Vereinbarung einen Anspruch in Höhe von 1,4 Millionen Euro ab. Dessen Berechtigung wiederum bestreitet Green Energy und wendet insbesondere ein, dass die AltaFide GmbH die Vereinbarungen u. a. hinsichtlich der Erstellung einer kostenintensiven 3D-Seismik nicht erfüllt habe. Ohne diese 3D-Seismik, für deren Erstellung AltaFide vorleistungspflichtig gewesen sei – so Green Energy – könne der so genannte Mikrostandort in Hagenbach für die Durchführung der eigentlichen Bohrungen nicht lokalisiert werden. Nachdem die AltaFide GmbH Green Energy bereits im September 2006 vor dem Landgericht Hannover auf Zahlung in Anspruch genommen hat, hat die zuständige 4. Zivilkammer (Kammer für Handelssachen) inzwischen mit Schreiben vom 19.06.2007 Folgendes mitgeteilt: „Die Klägerin (AltaFide) dürfte nach wie vor nicht hinreichend substantiiert dargetragen haben, dass sie die in der Vereinbarung vom 14.06.2005 aufgeführten Maßnahmen auch tatsächlich durchgeführt hat. (…) Die von der Beklagten (Green Energy) beschriebene 3D-Seismik hat die Klägerin jedenfalls unstreitig nicht ausgeführt. Die Klage dürfte daher als zurzeit unbegründet abzuweisen sein.“
Während Green Energy sich von den Anlegern den Auftrag zur Eruierung eines alternativen Standorts zu Hagenbach hat erteilen lassen, geht der Streit zwischen AltaFide und Green Energy weiter.
Das Geschäft der Medien mit dem Streit
Und mittlerweile streitet Green Energy auch mit den Medien, denn die Meiden berichten über den Streit. Ein normaler Vorgang. Nichts spornt Journalisten so an wie Krach und anderes, was Dramatik verspricht. Cash hat berichtet, Stefan Loipfinger hat berichtet, WiSo hat berichtet, und es tauchen viele Bezüge zu AltaFide auf. Dass ECOreporter.de 2005 als wohl erstes Medium und später immer wieder ausführlich über Green Energy geschrieben hat, sei nur am Rande erwähnt.
Loipfinger attackiert Green Energy in seinem „Fondstelegramm“ hart, weil Green Energy falsche Angaben zu Kraftwerksgrößen gemacht habe. Er wirft der Gesellschaft einen intransparenten Prospektnachtrag vor und zieht als Fazit: Green Energy sollte erst einmal ein Geothermiekraftwerk erfolgreich realisieren, bevor weiteres Kapital eingesammelt wird.
Es ist fast nicht nötig, zu schreiben, dass Green Energy die Vorwürfe bestreitet. Und wer hat nun recht? Dazu sind zwei Dinge zu notieren:
Erstens will ECOreporter.de Ihnen helfen, sich ein eigenes Bild zu machen. Wir haben daher einige Unterlagen, die für das Projekt wichtig sind, als Dokument in einen weiteren Artikel (der nächste unter diesem) bereitgestellt. Es ist viel Lesestoff, aber wer sich wirklich informieren will, der muss sich hineinknien – anderes hilft nicht.
Zweitens: Was derzeit mit Green Energy geschieht, könnte schnell in eine Sich-Selbst-Erfüllende Prophezeiung münden: Schreibe ich oft genug, eine Gesellschaft sei fragwürdig, dann ist sie fragwürdig, genießt kein Vertrauen, und was heißt Vertrauen auf lateinisch: Kredit. Fehlt der, wird die Gesellschaft längerfristig nicht überleben - Kreis geschlossen, Geldanlage tot.
Unser Fazit: Unsachliche Debatte schadet den bereits engagierten Anlegern
Über den zweiten Green-Energy-Fonds wollen wir noch nichts sagen, dafür werden wir in Ruhe einen unserer Anlagechecks vorbereiten. Was aber den ersten Green-Energy-Fonds betrifft: Wenn sich jetzt Journalisten von Streitparteien instrumentalisieren lassen, können nur noch die Anleger verlieren. Denn der Fonds ist geschlossen. Die ersten Kommunen, die alternative Standorte zum Feld Hagenbach aufzuweisen haben und mit denen Green Energy in fortgeschrittenen Gesprächen ist, reagieren schon sehr empfindlich auf die Medien-Gewitter. Da brauchen die Anleger einen sachlichen Blick und starke Nerven. Wer auf Grundlage von Gerüchten jetzt leichte publizistische Siege erringen will und eine weitere Kerbe im Colt braucht, der kann siegesgewiss auf die Jagd gehen - die Beute hat mehrere geschäftstüchtige Verfolger. Nur, was ein Wunder: Das Unternehmen kämpft und stellt sich auch den Verfolgern. ECOreporter.de hat auf alle Fragen an Green Energy schnelle und umfangreiche Antworten bekommen.
Wenn Green Energy jetzt das Durchhaltevermögen entwickelt, das die Wind- und Solarpioniere gekennzeichnet hat, dann verdient die Gesellschaft Respekt. Den muss sie sich nun schnell erarbeiten. Der gute Umgang mit unseren sehr kritischen Fragen ist für uns ein Hinweis, dass die Gesellschaft zumindest, was den Umgang mit der Presse angeht, auf einem Erfolg versprechenden Weg ist.
Noch eins: Die Green-Energy-Kritiker sagen gerne und häufig, Geothermie sei kein Thema für den Privatanleger, da müssen die Institutionellen heran. Aber wo sind die? Und wo waren sie, als die Wind- und die Solarenergie starteten? Genau: Sie warteten ab. Es ist nicht gerade so, dass die Deutschen schon 200 Geothermiekraftwerke hätten und eins nach dem anderen planten, um dem Klimawandel entgegenzutreten. Nein, es wird gezögert und gehadert und diskutiert. Es ist auch nicht so, dass die Risikokapitalgesellschaften massenhaft in deutsche Geothermie investierten. Es sind die privaten Anleger, die jetzt schon Geld angelegt haben, die jetzt auf eigenes unternehmerisches Risiko in Geothermie investieren. Sie verdienen Respekt, denn solche Anleger waren es auch, die den Siegszug der Windenergie Ende der achtziger Jahre mit ihren Bürgerwindbeteiligungen ermöglicht haben. Und genau diese Anleger werden nun durch unsachliche Berichte am meisten Schaden erleiden. In ihrem Sinn geht es jetzt darum, Green Energy danach zu beurteilen, wie die Gesellschaft in den nächsten Monaten mit der Geothermie-Kraftwerks-Planung voran kommt. Und nicht danach, welche Gesellschafterstreitigkeiten ausgefochten werden.
Per Mausklick gelangen Sie zu Dokumenten und Belegen von Green Energy: Aufsuchungserlaubnis, Statements, Protokoll, Vertrag..
Rechtsstreitigkeiten bremsen Geothermieprojekt
Um ein Geothermiekraftwerk zu errichten, braucht man eine bergrechtliche Aufsuchungserlaubnis. Die hat das Oberbergamt für das Saarland und das Land Rheinland-Pfalz in Saarbrücken mit Bescheid vom 10. Januar 2005 der AltaFide GmbH im Ort Hagenbach erteilt (Az.: I 521/26/04-10). „Um sich die Rechte aus der Aufsuchungserlaubnis für den Fonds zu sichern, hat der Green Energy Geotherm Power Fonds GmbH & Co. KG mit der AltaFide GmbH diverse Vereinbarungen geschlossen, über die die Parteien mittlerweile in Streit geraten sind“, erklärt Green Energy. Hierbei handele es sich u.a. um eine Vereinbarung über die Durchführung von Planungsarbeiten vom 14. Juni 2005, den Beitritt der AltaFide GmbH als Gründungskommanditistin der Green Energy Geotherm Power Fonds GmbH & Co. KG (Gesellschaftsvertrag) und eine Verpflichtungsvereinbarung zur Erfüllung der Einlageverpflichtung der AltaFide GmbH vom 11. Juli 2005.
Da AltaFide die Kommanditeinlage in den Fonds nicht eingezahlt hat, liegt ein Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht München.
AltaFide GmbH leitet jedoch aus einer Vereinbarung einen Anspruch in Höhe von 1,4 Millionen Euro ab. Dessen Berechtigung wiederum bestreitet Green Energy und wendet insbesondere ein, dass die AltaFide GmbH die Vereinbarungen u. a. hinsichtlich der Erstellung einer kostenintensiven 3D-Seismik nicht erfüllt habe. Ohne diese 3D-Seismik, für deren Erstellung AltaFide vorleistungspflichtig gewesen sei – so Green Energy – könne der so genannte Mikrostandort in Hagenbach für die Durchführung der eigentlichen Bohrungen nicht lokalisiert werden. Nachdem die AltaFide GmbH Green Energy bereits im September 2006 vor dem Landgericht Hannover auf Zahlung in Anspruch genommen hat, hat die zuständige 4. Zivilkammer (Kammer für Handelssachen) inzwischen mit Schreiben vom 19.06.2007 Folgendes mitgeteilt: „Die Klägerin (AltaFide) dürfte nach wie vor nicht hinreichend substantiiert dargetragen haben, dass sie die in der Vereinbarung vom 14.06.2005 aufgeführten Maßnahmen auch tatsächlich durchgeführt hat. (…) Die von der Beklagten (Green Energy) beschriebene 3D-Seismik hat die Klägerin jedenfalls unstreitig nicht ausgeführt. Die Klage dürfte daher als zurzeit unbegründet abzuweisen sein.“
Während Green Energy sich von den Anlegern den Auftrag zur Eruierung eines alternativen Standorts zu Hagenbach hat erteilen lassen, geht der Streit zwischen AltaFide und Green Energy weiter.
Das Geschäft der Medien mit dem Streit
Und mittlerweile streitet Green Energy auch mit den Medien, denn die Meiden berichten über den Streit. Ein normaler Vorgang. Nichts spornt Journalisten so an wie Krach und anderes, was Dramatik verspricht. Cash hat berichtet, Stefan Loipfinger hat berichtet, WiSo hat berichtet, und es tauchen viele Bezüge zu AltaFide auf. Dass ECOreporter.de 2005 als wohl erstes Medium und später immer wieder ausführlich über Green Energy geschrieben hat, sei nur am Rande erwähnt.
Loipfinger attackiert Green Energy in seinem „Fondstelegramm“ hart, weil Green Energy falsche Angaben zu Kraftwerksgrößen gemacht habe. Er wirft der Gesellschaft einen intransparenten Prospektnachtrag vor und zieht als Fazit: Green Energy sollte erst einmal ein Geothermiekraftwerk erfolgreich realisieren, bevor weiteres Kapital eingesammelt wird.
Es ist fast nicht nötig, zu schreiben, dass Green Energy die Vorwürfe bestreitet. Und wer hat nun recht? Dazu sind zwei Dinge zu notieren:
Erstens will ECOreporter.de Ihnen helfen, sich ein eigenes Bild zu machen. Wir haben daher einige Unterlagen, die für das Projekt wichtig sind, als Dokument in einen weiteren Artikel (der nächste unter diesem) bereitgestellt. Es ist viel Lesestoff, aber wer sich wirklich informieren will, der muss sich hineinknien – anderes hilft nicht.
Zweitens: Was derzeit mit Green Energy geschieht, könnte schnell in eine Sich-Selbst-Erfüllende Prophezeiung münden: Schreibe ich oft genug, eine Gesellschaft sei fragwürdig, dann ist sie fragwürdig, genießt kein Vertrauen, und was heißt Vertrauen auf lateinisch: Kredit. Fehlt der, wird die Gesellschaft längerfristig nicht überleben - Kreis geschlossen, Geldanlage tot.
Unser Fazit: Unsachliche Debatte schadet den bereits engagierten Anlegern
Über den zweiten Green-Energy-Fonds wollen wir noch nichts sagen, dafür werden wir in Ruhe einen unserer Anlagechecks vorbereiten. Was aber den ersten Green-Energy-Fonds betrifft: Wenn sich jetzt Journalisten von Streitparteien instrumentalisieren lassen, können nur noch die Anleger verlieren. Denn der Fonds ist geschlossen. Die ersten Kommunen, die alternative Standorte zum Feld Hagenbach aufzuweisen haben und mit denen Green Energy in fortgeschrittenen Gesprächen ist, reagieren schon sehr empfindlich auf die Medien-Gewitter. Da brauchen die Anleger einen sachlichen Blick und starke Nerven. Wer auf Grundlage von Gerüchten jetzt leichte publizistische Siege erringen will und eine weitere Kerbe im Colt braucht, der kann siegesgewiss auf die Jagd gehen - die Beute hat mehrere geschäftstüchtige Verfolger. Nur, was ein Wunder: Das Unternehmen kämpft und stellt sich auch den Verfolgern. ECOreporter.de hat auf alle Fragen an Green Energy schnelle und umfangreiche Antworten bekommen.
Wenn Green Energy jetzt das Durchhaltevermögen entwickelt, das die Wind- und Solarpioniere gekennzeichnet hat, dann verdient die Gesellschaft Respekt. Den muss sie sich nun schnell erarbeiten. Der gute Umgang mit unseren sehr kritischen Fragen ist für uns ein Hinweis, dass die Gesellschaft zumindest, was den Umgang mit der Presse angeht, auf einem Erfolg versprechenden Weg ist.
Noch eins: Die Green-Energy-Kritiker sagen gerne und häufig, Geothermie sei kein Thema für den Privatanleger, da müssen die Institutionellen heran. Aber wo sind die? Und wo waren sie, als die Wind- und die Solarenergie starteten? Genau: Sie warteten ab. Es ist nicht gerade so, dass die Deutschen schon 200 Geothermiekraftwerke hätten und eins nach dem anderen planten, um dem Klimawandel entgegenzutreten. Nein, es wird gezögert und gehadert und diskutiert. Es ist auch nicht so, dass die Risikokapitalgesellschaften massenhaft in deutsche Geothermie investierten. Es sind die privaten Anleger, die jetzt schon Geld angelegt haben, die jetzt auf eigenes unternehmerisches Risiko in Geothermie investieren. Sie verdienen Respekt, denn solche Anleger waren es auch, die den Siegszug der Windenergie Ende der achtziger Jahre mit ihren Bürgerwindbeteiligungen ermöglicht haben. Und genau diese Anleger werden nun durch unsachliche Berichte am meisten Schaden erleiden. In ihrem Sinn geht es jetzt darum, Green Energy danach zu beurteilen, wie die Gesellschaft in den nächsten Monaten mit der Geothermie-Kraftwerks-Planung voran kommt. Und nicht danach, welche Gesellschafterstreitigkeiten ausgefochten werden.
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