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16.3.2007: Klimaschutzfonds der Aquila Capital verspricht 15 Prozent Rendite nach Steuern - Aquila-Sprecher Jens Leiding erklärt im Interview mit ECOreporter.de, wie das funktionieren soll - Teil 1: Das Geschäftsmodell
Das Hamburg Investmenthaus Aquila Capital bietet noch bis zum 31. März den geschlossenen Fonds "KlimaschutzINVEST" an. Anleger können sich damit an Klimaschutzprojekten zur Reduktion des CO-2-Ausstosses beteiligen. Die Laufzeit des Fonds beträgt 6 Jahre, er soll durchschnittlich 15 Prozent Gewinn nach Steuern für die Investoren erwirtschaften. Wie funktioniert dieser Klimaschutz nach dem Kyoto-Protokoll und wie kann damit Geld verdient werden? ECOreporter.de sprach darüber mit Jens Leiding, der bei Aquila für die Konzeption von Fondsprodukten verantwortlich ist. Lesen Sie heute Teil 1 des Interviews, in dem Leiding das Geschäftsmodell des Fonds erläutert.
ECOreporter.de: Herr Leiding wer sind die Initiatoren des KlimaschutzINVEST Fonds?
Jens Leiding: Die Aquila Capital Structured Assets GmbH, Hamburg, und die 3C Consulting GmbH, Bad Vilbel. Unser Partner 3C ist Spezialist für Klimaschutzmaßnahmen nach dem Kyoto-Protokoll und verfügt über die erforderliche internationale Infrastruktur, ein großes Netzwerk und umfangreiche Erfahrung. Bei Aquila Capital haben wir uns auf professionelle Strukturierung, Vermarktungs- und Vertriebskonzepte von innovativen Investments spezialisiert.
ECOreporter.de: Was wird der Fonds mit dem Kapital machen, das er zurzeit einsammelt?
Leiding: Unser Fonds investiert schwerpunktmäßig in Klimaschutzzertifikate der Vereinten Nationen (UN), so genannte Certified Emission Reductions (CER). Um diese Zertifikate zu erhalten, müssen Klimaschutzprojekte in bestimmten Entwicklungs- und Schwellenländern im Rahmen des Clean Development Mechanism (CDM) einen aufwendige Anerkennungsprozess durchlaufen. CDM ist Teil des Kyoto-Protokolls zur weltweiten Reduktion klimaschädlicher Gase.
Grundlage unseres Geschäftsmodells ist die so genannte "Grenzkostenarbitrage". Wir nutzen die Differenz zwischen dem Ankaufspreis für die CERs in Entwicklungs- und Schwellenländern und ihrem Verkaufspreis am Markt der Industrieländer. Diese Differenz liegt in der Natur des CDM-Modells: Es ist viel günstiger, eine Tonne CO2 in einem Entwicklungs- oder einem Schwellenland zu vermeiden, als in einem Industrieland. Der Nutzen für das globale Klima ist derselbe; es ist völlig gleichgültig, wo auf der Welt Klimaschutz betrieben wird.
ECOreporter.de: Werden damit nicht ungerechte Strukturen des Welthandelssystems ausgenutzt? Weshalb können diese Ländern die Projekte nicht selbst realisieren und an der Preisdifferenz verdienen?
Leiding: Lassen Sie mich das anhand eines Beispiels über die Wirkungsmechanismen des Kyoto-Protokolls darstellen: Viele CDM-Projekte beschäftigen sich mit Strom aus Erneuerbaren Energien. Der Strompreis, den ein Projektbetreiber erzielen kann, ist aber in der Regel zu gering, um die Kosten zum Beispiel für die Finanzierung eines Windparks zu decken. Erst durch den Verkauf von CERs lässt sich das Vorhaben finanzieren. Im Kyoto-Protokol wurde das zusätzlich festgeschrieben; nur solche Projekte erhalten CERs, die ohne diese Förderung nicht realisierbar wären. Es muss eine "Zusätzlichkeit" vorliegen, das Projekt darf nicht aus wirtschaftlichen Erwägungen ohnehin geplant gewesen sein und sich aus dem Stromverkauf alleine tragen. Nur wenn es tatsächlich "zusätzlich" entsteht, gibt es auch zusätzlichen Klimaschutz.
ECOreporter.de: Würden Sie uns das bitte an einem möglichst konkreten Beispiel erklären?
Leiding: Nehmen wir eine Mülldeponie, auf der unkontrolliert Methan frei wird. Methan ist wie CO2 ein Treibhausgas. Durch seine molekulare Zusammensetzung und Zerfallszeit hat es aber einen 21-mal stärkeren Einfluss auf die Erderwärmung. Im Rahmen eines Projekts wird diese Deponie nun mit Folien versiegelt. Das Methan wird gezielt abgeführt und in einem Blockheizkraftwerk zur Produktion von Strom und Wärme genutzt.
Der Fonds schließt mit der Deponie einen Vorvertrag darüber ab, dass er die CERs, die aus dem Deponieprojekt entstehen werden, kaufen wird. Der Projektbetreiber vor Ort ist meist auf diese Art der Vorfinanzierung angewiesen, sonst könnte er das Projekt gar nicht beginnen.
Emissionsminderungsgutschriften werden erst ausgeschüttet, nachdem ein von der entsprechenden UN-Behörde bestellter Gutachter die tatsächlich eingesparte Menge an Treibhausgasen überprüft und gemeldet hat. Dazu sind beispielsweise der TÜV Rheinland und der TÜV Süd authorisiert.
ECOreporter.de: Sie sind aber nicht dafür zuständig, ganz konkret die Folie über die Deponie zu ziehen und das Kraftwerk zu errichten?
Leiding: Nein, die "Hardware" liefern wir nicht. Das machen spezielle Technologielieferanten. 3C kümmern sich insbesondere um die sehr komplexe Zertifizierung durch die UN, sowie die Vorprüfung und Auswahl der Projekte.
ECOreporter.de: Die Standorte für Ihre Projekt sind rund um die Welt verteilt. Entsteht dadurch nicht ein unnötig hoher Aufwand an Administration, Reisekosten und für den erforderlichen Kommunikationsapparat?
Leiding: Wir arbeiten in den Ländern, die im Moment besonders geeignet für derartige Projekte sind. Die primären Investitonsregionen des Fonds sind Lateinamerika und Asien. Wir achten besonders darauf, dass in den Ländern die politischen Rahmenbedingungen Investitionssicherheit gewährleisten. Dazu finden Sie in unserem Emissionsprospekt detaillierte Angaben zum Rating der einzelnen Länder. Wir wollen insgesamt in 30 bis 35 Projekte investieren. Dadurch erreichen wir eine hohe Risikostreuung.
ECOreporter.de: Weshalb ist Afrika überhaupt nicht mit Projekten vertreten?
Leiding: Das hat hauptsächlich mit politischen Risiken und Unsicherheiten zu tun.
ECOreporter.de: Welche konkreten Projekte wird der Fonds realisieren?
Leiding: Dazu können wir im Moment nichts sagen. Der Fonds ist als so genannter "Blind Pool" konzipiert. Das bedeutet, dass wir im Prospekt nicht auf einzelne Vorhaben eingehen. Mit dem Abschluss erster Wir unsere Anleger jedoch regelmäßig über die neuen Projekte informieren.
ECOreporter.de: Herr Leiding, wir danken Ihnen für das Gespräch!
Im zweiten Teil des Interviews erklärt Jens Leiding, worauf sich die Renditeprognose des KlimaschutzINVEST stützt und warum der Fonds aus seiner Sicht bessere Gewinnchancen bietet, als Konkurrenzprodukte, die später auf den Markt kommen. Sie finden den Beitrag hier.
Basisdaten des Aquila Capital Structured Assets GmbH - KlimaschutzINVEST
Anbieter: Aquila Capital Structured Assets GmbH
Währung: Euro
Rechtsform: GmbH & Co. KG
Agio: 5,00 Prozent
Laufzeitende der Prognoserechnung: 31.12.2012
Gesamtinvestitionsvolumen (ohne Agio) : 40,00 Millionen Euro
Mindestzeichnungssumme : 15.000,00 Euro
Renditeerwartung: 15,2 Prozent (IRR) nach Steuern
Platzierungsfrist bis zum 31.3.2007
Bild: Jens Leiding / Quelle: Privat
ECOreporter.de: Herr Leiding wer sind die Initiatoren des KlimaschutzINVEST Fonds?
Jens Leiding: Die Aquila Capital Structured Assets GmbH, Hamburg, und die 3C Consulting GmbH, Bad Vilbel. Unser Partner 3C ist Spezialist für Klimaschutzmaßnahmen nach dem Kyoto-Protokoll und verfügt über die erforderliche internationale Infrastruktur, ein großes Netzwerk und umfangreiche Erfahrung. Bei Aquila Capital haben wir uns auf professionelle Strukturierung, Vermarktungs- und Vertriebskonzepte von innovativen Investments spezialisiert.
ECOreporter.de: Was wird der Fonds mit dem Kapital machen, das er zurzeit einsammelt?
Leiding: Unser Fonds investiert schwerpunktmäßig in Klimaschutzzertifikate der Vereinten Nationen (UN), so genannte Certified Emission Reductions (CER). Um diese Zertifikate zu erhalten, müssen Klimaschutzprojekte in bestimmten Entwicklungs- und Schwellenländern im Rahmen des Clean Development Mechanism (CDM) einen aufwendige Anerkennungsprozess durchlaufen. CDM ist Teil des Kyoto-Protokolls zur weltweiten Reduktion klimaschädlicher Gase.
Grundlage unseres Geschäftsmodells ist die so genannte "Grenzkostenarbitrage". Wir nutzen die Differenz zwischen dem Ankaufspreis für die CERs in Entwicklungs- und Schwellenländern und ihrem Verkaufspreis am Markt der Industrieländer. Diese Differenz liegt in der Natur des CDM-Modells: Es ist viel günstiger, eine Tonne CO2 in einem Entwicklungs- oder einem Schwellenland zu vermeiden, als in einem Industrieland. Der Nutzen für das globale Klima ist derselbe; es ist völlig gleichgültig, wo auf der Welt Klimaschutz betrieben wird.
ECOreporter.de: Werden damit nicht ungerechte Strukturen des Welthandelssystems ausgenutzt? Weshalb können diese Ländern die Projekte nicht selbst realisieren und an der Preisdifferenz verdienen?
Leiding: Lassen Sie mich das anhand eines Beispiels über die Wirkungsmechanismen des Kyoto-Protokolls darstellen: Viele CDM-Projekte beschäftigen sich mit Strom aus Erneuerbaren Energien. Der Strompreis, den ein Projektbetreiber erzielen kann, ist aber in der Regel zu gering, um die Kosten zum Beispiel für die Finanzierung eines Windparks zu decken. Erst durch den Verkauf von CERs lässt sich das Vorhaben finanzieren. Im Kyoto-Protokol wurde das zusätzlich festgeschrieben; nur solche Projekte erhalten CERs, die ohne diese Förderung nicht realisierbar wären. Es muss eine "Zusätzlichkeit" vorliegen, das Projekt darf nicht aus wirtschaftlichen Erwägungen ohnehin geplant gewesen sein und sich aus dem Stromverkauf alleine tragen. Nur wenn es tatsächlich "zusätzlich" entsteht, gibt es auch zusätzlichen Klimaschutz.
ECOreporter.de: Würden Sie uns das bitte an einem möglichst konkreten Beispiel erklären?
Leiding: Nehmen wir eine Mülldeponie, auf der unkontrolliert Methan frei wird. Methan ist wie CO2 ein Treibhausgas. Durch seine molekulare Zusammensetzung und Zerfallszeit hat es aber einen 21-mal stärkeren Einfluss auf die Erderwärmung. Im Rahmen eines Projekts wird diese Deponie nun mit Folien versiegelt. Das Methan wird gezielt abgeführt und in einem Blockheizkraftwerk zur Produktion von Strom und Wärme genutzt.
Der Fonds schließt mit der Deponie einen Vorvertrag darüber ab, dass er die CERs, die aus dem Deponieprojekt entstehen werden, kaufen wird. Der Projektbetreiber vor Ort ist meist auf diese Art der Vorfinanzierung angewiesen, sonst könnte er das Projekt gar nicht beginnen.
Emissionsminderungsgutschriften werden erst ausgeschüttet, nachdem ein von der entsprechenden UN-Behörde bestellter Gutachter die tatsächlich eingesparte Menge an Treibhausgasen überprüft und gemeldet hat. Dazu sind beispielsweise der TÜV Rheinland und der TÜV Süd authorisiert.
ECOreporter.de: Sie sind aber nicht dafür zuständig, ganz konkret die Folie über die Deponie zu ziehen und das Kraftwerk zu errichten?
Leiding: Nein, die "Hardware" liefern wir nicht. Das machen spezielle Technologielieferanten. 3C kümmern sich insbesondere um die sehr komplexe Zertifizierung durch die UN, sowie die Vorprüfung und Auswahl der Projekte.
ECOreporter.de: Die Standorte für Ihre Projekt sind rund um die Welt verteilt. Entsteht dadurch nicht ein unnötig hoher Aufwand an Administration, Reisekosten und für den erforderlichen Kommunikationsapparat?
Leiding: Wir arbeiten in den Ländern, die im Moment besonders geeignet für derartige Projekte sind. Die primären Investitonsregionen des Fonds sind Lateinamerika und Asien. Wir achten besonders darauf, dass in den Ländern die politischen Rahmenbedingungen Investitionssicherheit gewährleisten. Dazu finden Sie in unserem Emissionsprospekt detaillierte Angaben zum Rating der einzelnen Länder. Wir wollen insgesamt in 30 bis 35 Projekte investieren. Dadurch erreichen wir eine hohe Risikostreuung.
ECOreporter.de: Weshalb ist Afrika überhaupt nicht mit Projekten vertreten?
Leiding: Das hat hauptsächlich mit politischen Risiken und Unsicherheiten zu tun.
ECOreporter.de: Welche konkreten Projekte wird der Fonds realisieren?
Leiding: Dazu können wir im Moment nichts sagen. Der Fonds ist als so genannter "Blind Pool" konzipiert. Das bedeutet, dass wir im Prospekt nicht auf einzelne Vorhaben eingehen. Mit dem Abschluss erster Wir unsere Anleger jedoch regelmäßig über die neuen Projekte informieren.
ECOreporter.de: Herr Leiding, wir danken Ihnen für das Gespräch!
Im zweiten Teil des Interviews erklärt Jens Leiding, worauf sich die Renditeprognose des KlimaschutzINVEST stützt und warum der Fonds aus seiner Sicht bessere Gewinnchancen bietet, als Konkurrenzprodukte, die später auf den Markt kommen. Sie finden den Beitrag hier.
Basisdaten des Aquila Capital Structured Assets GmbH - KlimaschutzINVEST
Anbieter: Aquila Capital Structured Assets GmbH
Währung: Euro
Rechtsform: GmbH & Co. KG
Agio: 5,00 Prozent
Laufzeitende der Prognoserechnung: 31.12.2012
Gesamtinvestitionsvolumen (ohne Agio) : 40,00 Millionen Euro
Mindestzeichnungssumme : 15.000,00 Euro
Renditeerwartung: 15,2 Prozent (IRR) nach Steuern
Platzierungsfrist bis zum 31.3.2007
Bild: Jens Leiding / Quelle: Privat