Erneuerbare Energie

16.2.2006: Erneuerbare-Energien-Konferenz: Ölabhängigkeit schadet Wirtschaft und Gesellschaft

Rund 400 Milliarden US-Dollar müssen die Volkswirtschaften der Europäischen Union für die Ölpreissteigerung von 2000 bis 2004 aufwenden. Das erklärte laut einer Meldung der Informationskampagne für Erneuerbare Energien der Wirtschaftswissenschaftler Shimon Awerbruch auf der Jahreskonferenz der Organisation in Berlin. Awerbruch schätze, dass es für die EU billiger sein werde, das selbst gesetzte Ziel für den Ausbau der Erneuerbare Energien bis 2020 zu errechen, so die Meldung.

Der Wissenschaftler befürchte erhebliche Schäden für die Volkswirtschaften, hieß es. Allein in Deutschland werde das Volkseinkommen bei einem Ölpreis von über 100 US-Dollar jährlich um 200 Milliarden Euro sinken (59,15 US-Dollar kostete ein Barrell der Sorte Brent am 15. Februar 2006).

Nikolaus Supersberger vom Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt und Energie wies den Angaben zufolge auf die politischen Probleme der bestehenden Abhängigkeiten hin. Der Ausbau Erneuerbarer Energien eröffne der Politik "neue Handlungsspielräume", so der Supersberger. Ähnlich habe Oberst Roland Kästner argumentiert, Dozent für strategische Fragen an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg. Er rechne mit einem Anstieg der Ölimporte in der EU von derzeit 76 auf 92 Prozent im Jahr 2015. Damit begebe man sich zwangsläufig in neue Abhängigkeiten zu Russland oder dem Nahen Osten.
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