Finanzdienstleister

15.2.2006: Große Kundennachfrage - GLS Gemeinschaftsbank zieht positive Jahresbilanz, weiteres Wachstum angekündigt, neuer Solarfonds anvisiert

Vom Online-Banking bis zum Solarfonds-Angebot, in all ihren Bereichen entwickelte sich die GLS Gemeinschaftsbank im vergangenen Jahr "sehr erfreulich". Das erklärte Vorstandssprecher Thomas Jorberg gestern auf der Jahrespressekonferenz der ältesten "grünen" Bank Deutschlands. Die GLS sei weiter auf Erfolgskurs: Laut Jorberg wuchs die Bilanzsumme der Bochumer Bank in 2005 um 11,7 Prozent auf nunmehr 555,4 Millionen Euro an. Die Kundeneinlagen der GLS Gemeinschaftsbank wurden von 10,6 Prozent auf nunmehr 478,0 Millionen Euro erhöht, die Kundenkredite stiegen um 6,9 Prozent auf nun 318,4 Millionen Euro an. Das Betriebsergebnis lag bei 3,4 Millionen Euro. Das Eigenkapital wuchs deutlich um 26,4 Prozent auf nunmehr 31,1 Millionen Euro an. Dabei habe der Anstieg der Genossenschaftsanteile um 1,6 Millionen Euro die Erwartungen deutlich übertroffen, so Jorberg. Gemeinsam mit der Stiftung GLS Treuhand und der GLS Beteiligungsaktiengesellschaft sei das Geschäftsvolumen der gesamten GLS-Gruppe auf über 700 Millionen Euro gewachsen.

"Wir haben mehr erreicht, als wir uns vorgenommen hatten", stellte der Vorstandssprecher fest. Ausführlich ging er auf die positive Entwicklung im Solarfondsbereich ein. Demnach war die GLS-Bank im gesamten Fondsbereich generell sehr erfolgreich; mit 13 Millionen Euro konnte das bislang größte Platzierungsergebnis bei den Fonds erzielt werden. Dabei entfiel auf den GLS Weleda Fonds II mit einem Volumen von 10 Millionen Euro den Löwenanteil, hinzu kamen der Fonds Solarpark Kaufbeuren und verschiedene weitere kleinere Fonds. Der Photovoltaik-Bereich insgesamt bringe sehr gute Ergebnisse, so Jorberg. Der Fonds Solarpark Kaufbeuren beispielsweise laufe sehr gut. Es sei sehr wahrscheinlich, dass die GLS im Solarfondsbereich im kommenden Jahr ein weiteres Projekt angehen werde. Genaue Pläne gebe es dazu allerdings noch nicht.

Wie der Bank-Chef weiter ausführte, gewann die GLS im vergangenen Jahr rund 5.500 neue Kundinnen und Kunden. Insgesamt stieg die Kundenzahl auf 47.500 an. Die Mitgliederzahl der Genossenschaftsbank erhöhte sich um 850 auf nunmehr über 14.000. Bei den Girokonten und im Bereich Online-Banking wurden Wachstumsraten von "20 Prozent und mehr" verzeichnet, wie Vorstand Andreas Neukirch mitteilte. Hier lege die Bank "von Quartal zu Quartal zu". Mittlerweile besäßen fast 10.000 Kunden Girokonten bei der GLS. Im vergangenen Jahr waren es noch 8.000 gewesen. Neukirch wertete das als Frühindikator für weiteres Wachstum.

Thomas Jorberg hob hervor, dass das Interesse an ethischen Geldanlagen weiter gestiegen sei. Geld sinnvoll anzulegen, um eine zukunftsfähige, ökologischere und sozialere Gesellschaft zu schaffen, sei für immer mehr Menschen wesentlich. "Das Bewusstsein, dass man eben nicht machtlos ist, setzt sich immer mehr durch", so der Vorstandssprecher. Die Menschen nutzten zunehmend ihren Einfluss auf Wirtschaft und Gesellschaft, indem sie bewusst Lebensmittel einkaufen, regenerativ erzeugten Strom beziehen und eben Geld nachhaltig anlegen. "Sie möchten ihr Bewusstsein nicht am Bankschalter abgeben, sondern wissen, was mit ihrem Geld passiert", erklärte Jorberg. Das wirke sich positiv auf die Zukunftsperspektiven der GLS-Bank aus, die nachhaltige Geldanlagen anbiete und damit ökologische Landwirtschaft, Naturkost, Regenerative Energien, soziale Einrichtungen und anderes mehr finanziere. "Wir gehen davon aus, dass wir mindestens in der gleichen prozentualen Zuwachsrate weiterwachsen werden, in der Tendenz wird die Zuwachsrate eher stärker als schwächer sein", blickte der Vorstandssprecher optimistisch in die Zukunft. Im Kreditbereich sehe er starkes Wachstumspotential in den Bereichen Naturkost, Wohnen, Regenerative Energien und insbesondere im Seniorenbereich. Insbesondere im Naturkost- und Energiebereich werde die GLS das Beteiligungsgeschäft weiter ausbauen.

Bildhinweis: Hauptgebäude der GLS Gemeinschaftsbank in Bochum, Vorstandssprecher Jorberg / Quelle: GLS, ECOreporter.de
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x