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14.7.2005: Aus "Borkum West" soll ein Testfeld für Windturbinen der 5-Megawatt-Klasse werden - ECOreporter.de-Interview mit Ingo de Buhr, Gesch?ftsf?hrer der Prokon Nord GmbH, die die rechte an dem Offshorewindpark h?lt
Der Windprojektierer Prokon Nord GmbH aus Leer will sein Offshorewindkraftprojekt "Borkum West" verkaufen. Dabei handelt es sich um das erste Vorhaben, das die endg?ltige Genehmigung durch das Hamburger Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) bereits erhalten hat. Zw?lf Windturbinen sollten urspr?nglich in dem Windfeld 45 Kilometer n?rdlich der Nordseeinsel Borkum errichtet werden. Nun kommt alles anders: Eine Stiftung wird voraussichtlich die Rechte an Borkum West kaufen, es soll ein Testfeld für die Offshoreprototypen der deutschen Windanlagenbauer entstehen. ECOreporter.de sprach mit Ingo de Buhr, Gesch?ftsf?hrer der Prokon Nord, ?ber die ver?nderten Pl?ne für Borkum West.
Die Vorgeschichte der derzeit laufenden Verhandlungen ?ber Borkum West gehe auf die 4. Maritime Konferenz des Bundeskanzlers in Bremen im Januar 2005 zur?ck, berichtet de Buhr. Die Teilnehmer des Treffens h?tten die Politik aufgefordert, eines oder mehrere Offshore-Testfelder einzurichten. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) habe als zust?ndiges Bundesministerium diese Forderung aufgegriffen und moderiere seitdem die Bem?hungen der verschiedenen Akteure der Offshore-Wirtschaft zur Realisierung eines Offshore-Testfeldes. In diesem Zusammenhang sei auch eine Arbeitsgruppe "Offshore-Testfeld" gebildet worden.
Die Mitgliederliste der Arbeitsgruppe ist lang, allein an Verb?nden sind vertreten: Der Bundesverband WindEnergie (BWE), der Verband deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), das Offshore Forum Windenergie (OFW), der Wirtschaftsverband Windkraftwerke (WVW) und die Gesellschaft für Maritime Technik (GMT). Hinzu kommen die Windanlagenbauer Enercon, REpower und Multibrid, die Energieversorger E.ON, EWE und Vattenfall sowie die Windprojektierer Prokon Nord, Plambeck Neue Energien, Enova und Ostsee Offshore Wind.
In mehreren Sitzungen habe die Arbeitsgruppe ein Modell entwickelt, das den unterschiedlichen Interessen der beteiligten Wirtschaftsbranchen Rechnung trage, so de Buhr weiter. Das Modell reduziere die Risiken, die aus der Errichtung und dem Betrieb eines Testfeldes entstehen k?nnten, und verteile die Restrisiken gleichm??ig auf die verschiedenen Akteure.
Wie der Gesch?ftsf?hrer der Prokon Nord weiter erkl?rt, ist der Verkauf von Borkum West noch nicht in trockenen T?chern. "Ende Juli wird die Gr?ndung der "Offshore-Stiftung" vollzogen sein; im Anschluss daran sollen entsprechende Vertr?ge abgeschlossen werden", so de Buhr. Zum Preis, den sein Unternehmen voraussichtlich für die Projektrechte erh?lt, mag er keine genaueren Angaben machen. "Ziel aller Vertragsparteien sei es, einen angemessenen Kaufpreis zu vereinbaren", sagt er gegen?ber ECOreporter.de. Zum Verkauf des Projektes habe man sich entschlossen, weil auch die Prokon Nord und die Multibrid von einem Testfeld profitieren w?rden, erkl?rt de Buhr weiter. "Die Stiftung hat das Ziel, mit Hilfe eines Testfelds die Offshore-Windtechnologie zu evaluieren; so k?nnen die gro?en Ausbauphasen beschleunigt werden. Das hilft der gesamten Industrie, insbesondere den Herstellern von Gro?anlagen, bei der Vorbereitung der Serienproduktion." Er rechne damit, dass im Jahr 2007 die ersten Anlagen im Testfeld errichtet werden k?nnten.
Getestet werden sollen in dem Pilotprojekt allerdings nicht alle Arten von Windturbinen, die für den Einsatz auf dem Meer entwickelt oder optimiert wurden. Die Projekte au?erhalb der 12-Seemeilenzone erforderten Infrastrukturaufwendungen, die vornehmlich aus den Windertr?gen von Anlagen der 5 MW-Klasse erbracht werden k?nnten, argumentiert Ingo de Buhr. Zumindest im ersten Schritt sollen deshalb besonders die Gro?anlagen in Borkum West erprobt werden. Die Norderstedter Nordex AG, die derzeit keine Anlage der 5-MW-Klasse baut, w?rde demnach erst einmal nicht von dem Testfeld profitieren.
Das Testfeld in der Nordsee soll von einer "Offshore-Stiftung" getragen werden. Wer sind die Initiatoren und Tr?ger dieser Stiftung? "Die Stiftung wurde von Gro?windenergieanlagen-Herstellern, Unternehmen und Verb?nden der Strombranche, wissenschaftlichen Instituten sowie Banken und Versicherungen initiiert", sagt de Buhr.
Einer der Windkraftriesen, die wahrscheinlich bald im Windpark Borkum West errichtet werden, ist die Multibrid M5000 der Prokon-Tochter Multibrid. De Buhr, von Haus aus Ingenieur, berichtet ?ber die Erfahrungen mit dem Prototypen der Anlage, der im Dezember 2004 in Bremerhaven errichtet wurde; "Bereits wenige Monate nach der Errichtung unseres M5000-Prototypen haben wir eine Verf?gbarkeit gr??er 98 Prozent erreicht. Die Anlage hat nunmehr alle betriebsrelevanten Leistungsklassen durchfahren. Wir k?nnen bereits jetzt feststellen, dass die berechnete Leistungskurve in jedem Bereich sicher erreicht wird. Die Laufruhe der Anlage ist beeindruckend. Das technische Konzept dieser Anlage entspricht in vollem Umfang unseren Erwartungen." An der Finanzierung der Bremerhavener Anlage sind auch die Zeichner eines Genusscheins der Prokon Nord beteiligt (ECOreporter.de berichtete).
Bild: Ingo de Buhr; Maschinenhaus der REpower 5M bei Brunsb?ttel; Multibrid M5000 / Quelle: Unternehmen
Die Vorgeschichte der derzeit laufenden Verhandlungen ?ber Borkum West gehe auf die 4. Maritime Konferenz des Bundeskanzlers in Bremen im Januar 2005 zur?ck, berichtet de Buhr. Die Teilnehmer des Treffens h?tten die Politik aufgefordert, eines oder mehrere Offshore-Testfelder einzurichten. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) habe als zust?ndiges Bundesministerium diese Forderung aufgegriffen und moderiere seitdem die Bem?hungen der verschiedenen Akteure der Offshore-Wirtschaft zur Realisierung eines Offshore-Testfeldes. In diesem Zusammenhang sei auch eine Arbeitsgruppe "Offshore-Testfeld" gebildet worden.
Die Mitgliederliste der Arbeitsgruppe ist lang, allein an Verb?nden sind vertreten: Der Bundesverband WindEnergie (BWE), der Verband deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), das Offshore Forum Windenergie (OFW), der Wirtschaftsverband Windkraftwerke (WVW) und die Gesellschaft für Maritime Technik (GMT). Hinzu kommen die Windanlagenbauer Enercon, REpower und Multibrid, die Energieversorger E.ON, EWE und Vattenfall sowie die Windprojektierer Prokon Nord, Plambeck Neue Energien, Enova und Ostsee Offshore Wind.
In mehreren Sitzungen habe die Arbeitsgruppe ein Modell entwickelt, das den unterschiedlichen Interessen der beteiligten Wirtschaftsbranchen Rechnung trage, so de Buhr weiter. Das Modell reduziere die Risiken, die aus der Errichtung und dem Betrieb eines Testfeldes entstehen k?nnten, und verteile die Restrisiken gleichm??ig auf die verschiedenen Akteure.
Wie der Gesch?ftsf?hrer der Prokon Nord weiter erkl?rt, ist der Verkauf von Borkum West noch nicht in trockenen T?chern. "Ende Juli wird die Gr?ndung der "Offshore-Stiftung" vollzogen sein; im Anschluss daran sollen entsprechende Vertr?ge abgeschlossen werden", so de Buhr. Zum Preis, den sein Unternehmen voraussichtlich für die Projektrechte erh?lt, mag er keine genaueren Angaben machen. "Ziel aller Vertragsparteien sei es, einen angemessenen Kaufpreis zu vereinbaren", sagt er gegen?ber ECOreporter.de. Zum Verkauf des Projektes habe man sich entschlossen, weil auch die Prokon Nord und die Multibrid von einem Testfeld profitieren w?rden, erkl?rt de Buhr weiter. "Die Stiftung hat das Ziel, mit Hilfe eines Testfelds die Offshore-Windtechnologie zu evaluieren; so k?nnen die gro?en Ausbauphasen beschleunigt werden. Das hilft der gesamten Industrie, insbesondere den Herstellern von Gro?anlagen, bei der Vorbereitung der Serienproduktion." Er rechne damit, dass im Jahr 2007 die ersten Anlagen im Testfeld errichtet werden k?nnten.
Getestet werden sollen in dem Pilotprojekt allerdings nicht alle Arten von Windturbinen, die für den Einsatz auf dem Meer entwickelt oder optimiert wurden. Die Projekte au?erhalb der 12-Seemeilenzone erforderten Infrastrukturaufwendungen, die vornehmlich aus den Windertr?gen von Anlagen der 5 MW-Klasse erbracht werden k?nnten, argumentiert Ingo de Buhr. Zumindest im ersten Schritt sollen deshalb besonders die Gro?anlagen in Borkum West erprobt werden. Die Norderstedter Nordex AG, die derzeit keine Anlage der 5-MW-Klasse baut, w?rde demnach erst einmal nicht von dem Testfeld profitieren.
Das Testfeld in der Nordsee soll von einer "Offshore-Stiftung" getragen werden. Wer sind die Initiatoren und Tr?ger dieser Stiftung? "Die Stiftung wurde von Gro?windenergieanlagen-Herstellern, Unternehmen und Verb?nden der Strombranche, wissenschaftlichen Instituten sowie Banken und Versicherungen initiiert", sagt de Buhr.
Einer der Windkraftriesen, die wahrscheinlich bald im Windpark Borkum West errichtet werden, ist die Multibrid M5000 der Prokon-Tochter Multibrid. De Buhr, von Haus aus Ingenieur, berichtet ?ber die Erfahrungen mit dem Prototypen der Anlage, der im Dezember 2004 in Bremerhaven errichtet wurde; "Bereits wenige Monate nach der Errichtung unseres M5000-Prototypen haben wir eine Verf?gbarkeit gr??er 98 Prozent erreicht. Die Anlage hat nunmehr alle betriebsrelevanten Leistungsklassen durchfahren. Wir k?nnen bereits jetzt feststellen, dass die berechnete Leistungskurve in jedem Bereich sicher erreicht wird. Die Laufruhe der Anlage ist beeindruckend. Das technische Konzept dieser Anlage entspricht in vollem Umfang unseren Erwartungen." An der Finanzierung der Bremerhavener Anlage sind auch die Zeichner eines Genusscheins der Prokon Nord beteiligt (ECOreporter.de berichtete).
Bild: Ingo de Buhr; Maschinenhaus der REpower 5M bei Brunsb?ttel; Multibrid M5000 / Quelle: Unternehmen