Erneuerbare Energie

14.6.2004: Streit um Wasserkraft in Nordrhein-Westfalen - Umweltministerin Höhn verlangt Vorfahrt für Fische

Die Nordrhein-Westfälische Umweltministerin Bärbel Höhn (Grüne) will in dem Bundesland die Nutzung der Wasserkraft einschränken. Es bestehe ein Interessenkonflikt zwischen der Wasserkraft und den Fischen, sagt Höhn gegenüber der Zeitung "Welt am Sonntag" (WamS). "Letztendlich werden wir uns entscheiden müssen, zwischen Flüssen, die für Fische durchgängig gemacht werden und Flüssen, die von der Wasserkraftwirtschaft genutzt werden", so Höhn laut WamS.

Der Streit mit den Wasserkraftbetreibern ist vorprogrammiert, allen voran die Dortmunder RWE-Tochter Harpen AG, die zahlreiche Wasserkraftanlagen in NRW besitzt. Die fürchtet nach Angaben der WamS "erhebliche finanzielle Einbußen" als Folge der von Höhn ins Auge gefassten Maßnahmen. Wenn der Wasserstand an den Talsperren zum Teil abgesenkt werde - das schlägt laut dem Zeitungsbericht eine von der Umweltministerin in Auftrag gegebene Studie vor - sei mit einer minderen Energieerzeugung von bis zu 17 Prozent zu rechnen, so RWE. Wenn es darüber hinaus wie vorgeschlagen zu einem Rückbau der Wasserkraft an dem Flüsschen Agger komme, müssten rund 14,5 Millionen Kilowattstunden Ökostrom anderweitig erzeugt werden.
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