Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!
14.2.2002: Es war einmal... ein Pionier-Fonds ohne "Sünden" - Eine kleine Geschichte der Ethik- und Umweltfonds
(JW) Ethisch orientierte Fonds sind keine neue
Erfindung: Bereits 1928 wurde in den USA mit dem
"Pioneer Fonds" der erste Ethikfonds aufgelegt. Er
verweigerte den Kauf so genannter "sin stocks" ("sin"
= "Sünde"), also der Aktien von Unternehmen, die mit
Tabak, Alkohol und Glücksspiel ihre Einnahmen erzielten.
Viel später kamen als weiteres Tabufeld Aktien von
Unternehmen hinzu, die mit Südafrika und seinem
Apartheids-Regime Handel trieben. Eine Gruppe von
Methodisten gründete 1970 in New Hampshire den
"Pax-World-Fund", der nicht in Waffen- und Rüstungsfirmen
investierte. In den Folgejahren führten die
Ethikfonds auch in den USA ein Schattendasein. Anfang
der 80er Jahre jedoch begann eine regelrechte
Gründungswelle. Sogar den Oktober-"Crash" von
1987 konnten amerikanische Umweltfonds mit deutlich
weniger Kursverlusten als konventionelle Investmentfonds
überstehen.
In Europa begann die Entwicklung ethischer Fonds in
nennenswertem Umfang erst mit dem 1984 in
Großbritannien aufgelegten "Stewardship Unit Trust"
der Kapitalanlagegesellschaft Friends Provident. Er
investierte ausschließlich in britische Unternehmen,
die einen gesellschaftlichen Beitrag leisteten sowie
gute Arbeitsbedingungen und Umweltschutzmaßnahmen
garantierten. Im deutschsprachigen Raum,
das heißt in Deutschland, Österreich, der Schweiz
und Luxemburg, kamen Umweltfonds im Vergleich zu
den USA und Großbritannien erst relativ spät, meist nach 1990, auf den Markt. Der Start einiger Fonds fiel
in eine Zeit allgemein sinkender Aktienkurse. Der
Golfkrieg und die allgemeine wirtschaftliche Rezession
hinterließen ihre Folgen. Die Rendite der Fonds
war entsprechend dürftig und das Medienecho negativ.
Vier der etwa ein Dutzend zwischen 1989 und
1992 aufgelegten Umweltfonds, darunter der HYPO
Umweltfonds (1990-1996), wurden mangels Volumen
wieder aufgegeben.
Neun neue Umweltfonds in zwei Jahren
Die Jahre 1999 und 2000 brachten dann eine rasante
Entwicklung bei der Auflage von Umweltfonds mit
sich: Während es bis Ende 1998 nur 12 Umweltfonds
gab, wurden in den beiden darauffolgenden Jahren
allein neun "reine" Umweltfonds aufgelegt.
Die Gründungsschwerpunkte in 1990 und 1999 sowie
2000 fallen mit unterschiedlichen umweltpolitischen
Perioden zusammen: 1990 folgte auf die Hochphase
der Umweltbewegung in den Jahren 1987 bis 1989.
1999 und 2000 wurde zwar ein zurückgehendes
Interesse an Umweltthemen konstatiert, aber in
Deutschland, der Schweiz und Österreich wurden politisch
die Weichen für alternative Energien gestellt.
Ende 1998 wiesen die "deutschsprachigen" Umweltfonds
ein Volumen von über 300 Millionen Euro auf.
Schon 12 Monate später, Ende 1999, hatte sich das
Volumen mehr als verdoppelt und betrug 645 Millionen
Euro. In diese Summe sind die Volumina der
Nachhaltigkeitsfonds eingerechnet. Zieht man diese
Fonds ab, dann ergibt sich ein Volumen (am 31.
Dezember 1999) von rund 560 Millionen Euro oder
1,16 Milliarden Mark. Diese Zahl wurde Anfang 2000
von ECOreporter.de errechnet und kursiert seither in
vielen Fachpublikationen. Im Jahr 2000 wuchs das
Volumen der Umweltfonds noch schneller: Mit rund
1,45 Milliarden Euro hatte sich die Summe etwa
erneut verdoppelt.
Weiteres über Umweltfonds lesen Sie in dem neuen
ECOreporter.de-Buch "Zukunftssicher anlegen" von
ECOreporter.de-Chefredakteur Jörg Weber (oekom-
Verlag, 15 Euro). Das Buch können Sie als Abonnent
versandkostenfrei bestellen bei info@ecoreporter.de.
Wer einen neuen Abonnenten für das ausdruckbare
Premium-Abonnement dieses Magazins wirbt, bekommt
das Buch als Werbeprämie geschenkt. Die
Bestellunterlagen können ebenfalls unter der E-Mail-
Adresse info@ecoreporter.de angefordert werden.
Erfindung: Bereits 1928 wurde in den USA mit dem
"Pioneer Fonds" der erste Ethikfonds aufgelegt. Er
verweigerte den Kauf so genannter "sin stocks" ("sin"
= "Sünde"), also der Aktien von Unternehmen, die mit
Tabak, Alkohol und Glücksspiel ihre Einnahmen erzielten.
Viel später kamen als weiteres Tabufeld Aktien von
Unternehmen hinzu, die mit Südafrika und seinem
Apartheids-Regime Handel trieben. Eine Gruppe von
Methodisten gründete 1970 in New Hampshire den
"Pax-World-Fund", der nicht in Waffen- und Rüstungsfirmen
investierte. In den Folgejahren führten die
Ethikfonds auch in den USA ein Schattendasein. Anfang
der 80er Jahre jedoch begann eine regelrechte
Gründungswelle. Sogar den Oktober-"Crash" von
1987 konnten amerikanische Umweltfonds mit deutlich
weniger Kursverlusten als konventionelle Investmentfonds
überstehen.
In Europa begann die Entwicklung ethischer Fonds in
nennenswertem Umfang erst mit dem 1984 in
Großbritannien aufgelegten "Stewardship Unit Trust"
der Kapitalanlagegesellschaft Friends Provident. Er
investierte ausschließlich in britische Unternehmen,
die einen gesellschaftlichen Beitrag leisteten sowie
gute Arbeitsbedingungen und Umweltschutzmaßnahmen
garantierten. Im deutschsprachigen Raum,
das heißt in Deutschland, Österreich, der Schweiz
und Luxemburg, kamen Umweltfonds im Vergleich zu
den USA und Großbritannien erst relativ spät, meist nach 1990, auf den Markt. Der Start einiger Fonds fiel
in eine Zeit allgemein sinkender Aktienkurse. Der
Golfkrieg und die allgemeine wirtschaftliche Rezession
hinterließen ihre Folgen. Die Rendite der Fonds
war entsprechend dürftig und das Medienecho negativ.
Vier der etwa ein Dutzend zwischen 1989 und
1992 aufgelegten Umweltfonds, darunter der HYPO
Umweltfonds (1990-1996), wurden mangels Volumen
wieder aufgegeben.
Neun neue Umweltfonds in zwei Jahren
Die Jahre 1999 und 2000 brachten dann eine rasante
Entwicklung bei der Auflage von Umweltfonds mit
sich: Während es bis Ende 1998 nur 12 Umweltfonds
gab, wurden in den beiden darauffolgenden Jahren
allein neun "reine" Umweltfonds aufgelegt.
Die Gründungsschwerpunkte in 1990 und 1999 sowie
2000 fallen mit unterschiedlichen umweltpolitischen
Perioden zusammen: 1990 folgte auf die Hochphase
der Umweltbewegung in den Jahren 1987 bis 1989.
1999 und 2000 wurde zwar ein zurückgehendes
Interesse an Umweltthemen konstatiert, aber in
Deutschland, der Schweiz und Österreich wurden politisch
die Weichen für alternative Energien gestellt.
Ende 1998 wiesen die "deutschsprachigen" Umweltfonds
ein Volumen von über 300 Millionen Euro auf.
Schon 12 Monate später, Ende 1999, hatte sich das
Volumen mehr als verdoppelt und betrug 645 Millionen
Euro. In diese Summe sind die Volumina der
Nachhaltigkeitsfonds eingerechnet. Zieht man diese
Fonds ab, dann ergibt sich ein Volumen (am 31.
Dezember 1999) von rund 560 Millionen Euro oder
1,16 Milliarden Mark. Diese Zahl wurde Anfang 2000
von ECOreporter.de errechnet und kursiert seither in
vielen Fachpublikationen. Im Jahr 2000 wuchs das
Volumen der Umweltfonds noch schneller: Mit rund
1,45 Milliarden Euro hatte sich die Summe etwa
erneut verdoppelt.
Weiteres über Umweltfonds lesen Sie in dem neuen
ECOreporter.de-Buch "Zukunftssicher anlegen" von
ECOreporter.de-Chefredakteur Jörg Weber (oekom-
Verlag, 15 Euro). Das Buch können Sie als Abonnent
versandkostenfrei bestellen bei info@ecoreporter.de.
Wer einen neuen Abonnenten für das ausdruckbare
Premium-Abonnement dieses Magazins wirbt, bekommt
das Buch als Werbeprämie geschenkt. Die
Bestellunterlagen können ebenfalls unter der E-Mail-
Adresse info@ecoreporter.de angefordert werden.