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14.12.2001: EthIK-Chef Hans Berner kooperiert mit Direktanlagebank in München
(10.12.2001) Es wurde viel gemunkelt über den
Meridio GreenBalance Fonds der Kölner Meridio
Vermögensverwaltung AG, aufgelegt im Dezember
2000 bei der Direktanlagebank in München (DAB
bank). Nicht etwa, weil der Fonds in der schwierigen
Börsenphase seit Ende 2000 im Vergleich mit anderen
Fonds recht gut abgeschnitten hat. Sondern weil
er immer wieder mit Hans Berner in Zusammenhang
gebracht wurde. Jetzt ist es offiziell: Nach
ECOreporter.de-Recherchen stammt das Geld in dem
Fonds Meridio GreenBalance zum großen Teil aus
dem EthIK plus Depot der Kölner
Vermögensverwaltung EthIK, deren Chef Berner nach
wie vor ist. Berner stand in den letzten Jahren immer
wieder im Mittelpunkt des Interesses. Zuerst, weil er
als einer der Pioniere des ethischen Investments galt,
eloquent ist und Leute in seinen Bann ziehen konnte.
In einer Zeit, als ethisches Investieren vielfach noch
belächelt wurde, konnte Berner 2.500
Depoteröffnungen mit ethisch-ökologischen
Investments vermelden.
Die Geschichte vom gefallenen Engel
Berner avancierte zum Medienliebling im Bereich politisch
korrekte Geldanlage. Doch er ließ sich von
einem Broker, über den er für seine Anleger
Wertpapiere kaufte, Geld zahlen, weil er große Kaufund
Verkaufsaufträge durchführte und daher Rabatte
bekam. "Die Anleger hatten daraus keinen Schaden
oder Nachteil, denn sie selbst hätten die Rabatte nicht
bekommen", betont Berner immer wieder. Was richtig
ist - doch ärgerte es einige Anleger, dass Berner die
Zahlungen nicht offenlegte. Es wurde Strafanzeige
erstattet. Die 168.000 DM, um die es in dem folgenden
Strafverfahren letztlich ging, hätten bei einem
konventionellen Anlagebetrug nur für einige Zeilen in
der Fach- oder Lokalpresse gereicht. In Kombination
mit dem moralischen Anspruch von EthIK entstand die
"Geschichte vom gefallenen Engel".
Das Urteil fiel nicht so spektakulär aus, wie viele
erwartet hatten: Es kam zu einer "Verwarnung mit
Strafvorbehalt" wegen "Untreue durch Unterlassung".
Berner mußte 168.000 DM zurückzahlen (wegen
Untreuehandlungen vor 1994), dazu 25.000 DM an
eine gemeinnützige Organisation spenden und
25.000 DM an die Staatskasse überweisen.
Vorbestraft ist er nicht. Gegenüber ECOreporter.de
schildert Berner nun erstmals in der Presse seine Sicht der Dinge: "Ich habe Fehler gemacht, und
ohne diese Fehler würden wir heute anders dastehen",
räumte er ein. "Mein Hauptfehler war, die
Zahlungen nicht öffentlich zu machen. Die meisten
Anleger hätten sicherlich gar nichts dagegen gehabt,
dass ich die Zahlungen erhalte. Da ich diese in die
Firma investiert habe, konnte diese einen besseren
Service bieten", sagt Berner. Als weiteren Fehler schildert
er, in der ersten Phase nach Bekanntwerden der
Zahlungen nicht scharf genug gegen weitere öffentliche
Vorwürfe vorgegangen zu sein. Es seien keine
Ansprüche von Anlegern gegen ihn offen, so Berner.
Sein Fazit zur Vergangenheit: "Die Kritik an diesen
Schwächen war berechtigt. Einige Reaktionen fand
ich aber unverhältnismäßig, denn meine Verdienste
um das ethische Investment sind hoch. Ich bin froh,
dass mit der letzten Gesellschafterversammlung endlich
ein Schlusstrich unter die Vergangenheit gezogen
wurde. Immerhin habe ich bei meiner Entlastung 99,3
% der Stimmen, bei meiner Wiederwahl sogar 99,7 %
der Stimmen erringen können". Ende November hat
eine EthIK-Gesellschafterversammlung laut Berner
dem neuen Konzept zugestimmt. Es sieht vor, dass
die EthIK plus GbR Anteile des Fonds Meridio
GreenBalance hält, die sich die einzelnen Anleger auf
ein Depot ihrer Wahl ausliefern lassen können. In der GbR fallen keine Gebühren an, für den
Fonds sind 1,2 Prozent Management Fee pro Jahr zu
zahlen - der gleiche Satz, den vorher schon der GbRVertrag
vorsah. Berners offizielle Funktionsbezeichnung
für den Fonds ist "Mitglied des Anlageausschusses".
In Wirklichkeit jedoch ist er die treibende Kraft
hinter dem Fonds, und er hat den entsprechenden
Einfluß. Er bestimmt z.B. die Anlagepolitik. Seit seiner
Gründung Anfang Dezember 2000 hat der Fonds
GreenBalance (WKN 564 968), einen Gewinn von
1,64 %. Er ist einer der wenigen deutschen
Umweltaktienfonds, die in den letzten 12 Monaten im
Plus lagen. (ECOreporter.de/JW)
Hinweis: Eine ausführliche Beschreibung des Fonds
Meridio Green Balance sowie der weiteren deutschen
Nachhaltigkeits- und Umweltfonds finden Sie in dem
neuen Buch "Zukunftssicher anlegen" von
ECOreporter.de-Chefredakteur Jörg Weber (oekom-
Verlag, bestellen bei info@ecoreporter.de).
Abonnenten der Premium-Version dieses
ECOreporter.de-Magazins bekommen das Buch -
normaler Preis: 15 Euro - als "Dankeschön"
geschenkt. Das Jahresabonnement der Premium-
Version kostet nur 49,- Euro incl. 7% ges. MwSt.
Meridio GreenBalance Fonds der Kölner Meridio
Vermögensverwaltung AG, aufgelegt im Dezember
2000 bei der Direktanlagebank in München (DAB
bank). Nicht etwa, weil der Fonds in der schwierigen
Börsenphase seit Ende 2000 im Vergleich mit anderen
Fonds recht gut abgeschnitten hat. Sondern weil
er immer wieder mit Hans Berner in Zusammenhang
gebracht wurde. Jetzt ist es offiziell: Nach
ECOreporter.de-Recherchen stammt das Geld in dem
Fonds Meridio GreenBalance zum großen Teil aus
dem EthIK plus Depot der Kölner
Vermögensverwaltung EthIK, deren Chef Berner nach
wie vor ist. Berner stand in den letzten Jahren immer
wieder im Mittelpunkt des Interesses. Zuerst, weil er
als einer der Pioniere des ethischen Investments galt,
eloquent ist und Leute in seinen Bann ziehen konnte.
In einer Zeit, als ethisches Investieren vielfach noch
belächelt wurde, konnte Berner 2.500
Depoteröffnungen mit ethisch-ökologischen
Investments vermelden.
Die Geschichte vom gefallenen Engel
Berner avancierte zum Medienliebling im Bereich politisch
korrekte Geldanlage. Doch er ließ sich von
einem Broker, über den er für seine Anleger
Wertpapiere kaufte, Geld zahlen, weil er große Kaufund
Verkaufsaufträge durchführte und daher Rabatte
bekam. "Die Anleger hatten daraus keinen Schaden
oder Nachteil, denn sie selbst hätten die Rabatte nicht
bekommen", betont Berner immer wieder. Was richtig
ist - doch ärgerte es einige Anleger, dass Berner die
Zahlungen nicht offenlegte. Es wurde Strafanzeige
erstattet. Die 168.000 DM, um die es in dem folgenden
Strafverfahren letztlich ging, hätten bei einem
konventionellen Anlagebetrug nur für einige Zeilen in
der Fach- oder Lokalpresse gereicht. In Kombination
mit dem moralischen Anspruch von EthIK entstand die
"Geschichte vom gefallenen Engel".
Das Urteil fiel nicht so spektakulär aus, wie viele
erwartet hatten: Es kam zu einer "Verwarnung mit
Strafvorbehalt" wegen "Untreue durch Unterlassung".
Berner mußte 168.000 DM zurückzahlen (wegen
Untreuehandlungen vor 1994), dazu 25.000 DM an
eine gemeinnützige Organisation spenden und
25.000 DM an die Staatskasse überweisen.
Vorbestraft ist er nicht. Gegenüber ECOreporter.de
schildert Berner nun erstmals in der Presse seine Sicht der Dinge: "Ich habe Fehler gemacht, und
ohne diese Fehler würden wir heute anders dastehen",
räumte er ein. "Mein Hauptfehler war, die
Zahlungen nicht öffentlich zu machen. Die meisten
Anleger hätten sicherlich gar nichts dagegen gehabt,
dass ich die Zahlungen erhalte. Da ich diese in die
Firma investiert habe, konnte diese einen besseren
Service bieten", sagt Berner. Als weiteren Fehler schildert
er, in der ersten Phase nach Bekanntwerden der
Zahlungen nicht scharf genug gegen weitere öffentliche
Vorwürfe vorgegangen zu sein. Es seien keine
Ansprüche von Anlegern gegen ihn offen, so Berner.
Sein Fazit zur Vergangenheit: "Die Kritik an diesen
Schwächen war berechtigt. Einige Reaktionen fand
ich aber unverhältnismäßig, denn meine Verdienste
um das ethische Investment sind hoch. Ich bin froh,
dass mit der letzten Gesellschafterversammlung endlich
ein Schlusstrich unter die Vergangenheit gezogen
wurde. Immerhin habe ich bei meiner Entlastung 99,3
% der Stimmen, bei meiner Wiederwahl sogar 99,7 %
der Stimmen erringen können". Ende November hat
eine EthIK-Gesellschafterversammlung laut Berner
dem neuen Konzept zugestimmt. Es sieht vor, dass
die EthIK plus GbR Anteile des Fonds Meridio
GreenBalance hält, die sich die einzelnen Anleger auf
ein Depot ihrer Wahl ausliefern lassen können. In der GbR fallen keine Gebühren an, für den
Fonds sind 1,2 Prozent Management Fee pro Jahr zu
zahlen - der gleiche Satz, den vorher schon der GbRVertrag
vorsah. Berners offizielle Funktionsbezeichnung
für den Fonds ist "Mitglied des Anlageausschusses".
In Wirklichkeit jedoch ist er die treibende Kraft
hinter dem Fonds, und er hat den entsprechenden
Einfluß. Er bestimmt z.B. die Anlagepolitik. Seit seiner
Gründung Anfang Dezember 2000 hat der Fonds
GreenBalance (WKN 564 968), einen Gewinn von
1,64 %. Er ist einer der wenigen deutschen
Umweltaktienfonds, die in den letzten 12 Monaten im
Plus lagen. (ECOreporter.de/JW)
Hinweis: Eine ausführliche Beschreibung des Fonds
Meridio Green Balance sowie der weiteren deutschen
Nachhaltigkeits- und Umweltfonds finden Sie in dem
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