Erneuerbare Energie

14.10.2005: Teil 3 des aktuellen Marktberichts: "Deutsche Windprojektierer sind in Frankreich willkommen" - Erfahrungsberichte aus einem Windmarkt mit gro?em Potential

Die Windenergie in Frankreich steht vor dem Durchbruch. ECOreporter.de befragte deutsche Windkraftunternehmen, die dort bereits pr?sent sind, zu den Marktbedingungen im Nachbarland. Im 3. Teil unseres Marktberichtes kommen nun Vertreter der Abo Wind AG und der Unternehmensgruppe Dezentrale Energie zu Wort (per Mausklick gelangen Sie zu Teil 1 und Teil 2 des ECOreporter.de-Berichtes ?ber den Windmarkt in Frankreich).

"Es gibt in Frankreich das erkl?rte Ziel, die Erneuerbaren Energien (EE) stark zu erh?hen." Das stellte Andreas H?llinger von der Abo Wind AG im Gespr?ch mit ECOreporter.de fest. Der Leiter Finanzierung/ Vertrieb beim Wiesbaden Windkraftprojektierer verwies auf die Verpflichtungen aus dem Klimaschutzprotokoll von Kyoto. Um die zu erf?llen, brauche die Regierung in Paris die Energieerzeugung etwa aus Windkraft. Das Potential sei gro?, fast ?berall in Frankreich gebe es gen?gend Wind. In dem Land gibt es laut dem Projektierer viele Windstandorte, die deutlich besser sind als deutsche Standorte. Ein gr??eres Problem bei der Standortsuche sei allerdings das Stromnetz, das oft nicht ausreichend belastbar sei, schr?nkte H?llinger ein.

Mit der Tochtergesellschaft ABO Wind SARL ist ABO Wind seit Januar 2002 in Frankreich vertreten. In den B?ros in Toulouse und Colmar arbeiten insgesamt f?nf Mitarbeiter unter F?hrung eines franz?sischen Gesch?ftsf?hrers. Als einer der ersten deutschen Planer erlangte ABO Wind Baugenehmigungen für Windparks in Frankreich. Der erste Windpark "T?terchen" in Lothringen mit sechs Anlagen und neun Megawatt installierter Leistung hat im Januar 2005 den Betrieb aufgenommen.

"Drei bis f?nf Projekte k?nnen wir j?hrlich in Frankreich realisieren - wenn uns die genehmigt werden", erl?uterte H?llinger. Seit dem Fallen der Obergrenze plane man in Frankreich m?glichst gro?, Windparks mit einer Nennleistung von meist 10 - 12 Megawatt (MW) und mehr. Davon profitierten zwar die Gro?unternehmen, kleinere Firmen st?nden dadurch aber nicht schlechter da. "Es gibt jetzt einfach mehr Konkurrenz durch kapitalkr?ftige und erfahrene Gesellschaften", so H?llinger.

"Durch die besonderen Rahmenbedingungen muss man relativ viel Geld in die Hand nehmen, um Projekte in Frankreich anzusto?en", stellt denn auch Alexander J?ger-Bloh fest, Gesch?ftsf?hrer der Unternehmensgruppe Dezentrale Energie. Das Unternehmen mit Sitz in Neustadt a. Rbge. und Osnabr?ck ist zusammen mit ihren Partnern bereits seit mehreren Jahren in Frankreich aktiv. Projekte mit insgesamt mehr als 80 Megawatt Leistung befinden sich ?berwiegend noch in Planung. "Mit unserem Tochterunternehmen eolec haben wir unsere Kompetenz in Frankreich aufgebaut und wollen das Engagement ausbauen", so J?ger-Bloh gegen?ber ECOreporter.de. Wie er erl?uterte, hat seine Unternehmensgruppe einen starken Partner an ihrer Seite: "Ein Unternehmen der Deutsche Bank AG (DB) ist an der eolec beteiligt. Die organisieren und strukturieren die Finanzierung, suchen z.B. Equity-Sponsoren. Das ist nat?rlich ein gro?er Vorteil für die Finanzierung der Projekte."

J?ger-Bloh verwies gegen?ber ECOreporter.de darauf, dass das Verfahren für Windkraftprojekte in Frankreich "aufwendiger, schwieriger und mit mehr Unw?gbarkeiten verbunden als in Deutschland" ist. Daf?r sei es jetzt insgesamt sicherer geworden. "Durch die neue Gesetzgebung werden neue Vorranggebiete - sogenannte "ZDE - Zone de d?veloppement de l"?olien" - ausgewiesen: Das schafft Klarheit, wo Anlagen stehen d?rfen, wo nicht", meint der Gesch?ftsf?hrer der Dezentrale Energie. Dennoch bleibe immer eine Unsicherheit, ob ein Vorhaben gelinge. "Erst wenn die Baugenehmigung da ist, ist sie da. Vorher ist einfach immer noch hoffen und bangen. Man muss in Frankreich sehr viel mehr Vereinbarungen mit Personen treffen. Die lokalen Autorit?ten haben eine gro?e Bedeutung", befand J?ger-Bloh. Vorbehalte gegen ausl?ndische Unternehmen gebe es dort nicht. "Als deutscher Projektentwickler wird man in Frankreich in sehr freundlich willkommen gehei?en", hebt J?ger-Bloh hervor. "Wir treffen immer wieder auf freundschaftliche Aufnahme und Akzeptanz. Die Menschen sind dankbar für jeden Arbeitsplatz, für jeden einzelnen. Das spielt in Frankreich scheinbar eine ganz andere Rolle als bei uns." Ausnahme von dieser Regel sei nur die Normandie. Dort gebe "eine sehr aggressive Antiwindkraftbewegung". Das h?nge damit zusammen, dass sich dort ein Zentrum der Atomindustrie befinde.

"Die Gemeinden haben mehr Einfluss als vorher", stellte auch Andreas H?llinger gegen?ber ECOreporter.de fest. Sie k?nnten Windzonen ausweisen, daf?r gebe es ein klares gesetzliches Verfahren. "Das erleichtert uns die Arbeit", so sein Fazit. In der Vergangenheit dagegen sei der Ausbau der Windkraft oft auf der Verwaltungsebene blockiert worden. "Es fehlte dort teilweise am Willen und an der Erfahrung", meinte er. Wie er weiter ausf?hrte, ist nach den Erfahrungen der Abo Wind, schwerpunktm??ig für den Vertrieb an Gro?investoren arbeite, die Nachfrage nach franz?sische Projekten generell sehr hoch. Meist handle es sich dabei um Interessenten aus westliche Industriel?ndern, die ihre Investments in Erneuerbare Energien ?ber verschiedene L?nder streuten. "Einen unserer Windparks in Frankreich haben wir zum Beispiel vor kurzem an schwedische Investoren verkauft", so H?llinger.

Bildhinweise:
Errichtung einer Windkraftanlage / Quelle: REpower AG;
deutsche Projektierer sehen gute Aussichten für die Windkraft in Frankreich / Quelle: Iberdrola


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