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13.3.2007: "Im deutschen Fotovoltaikmarkt wird das Angebot schneller steigen als die Nachfrage" - ECOreporter.de-Interview mit Gerwin Dreesmann, Business Institute Solar Strategy
Wie wird sich der Fotovoltaikmarkt in den nächsten Jahren entwickeln? Wo gibt es die größten Wachstumschancen für Solarunternehmen? Welche Zukunftschancen haben Solarthermische Kraftwerke? Zu diesen und weiteren Fragen nimmt im ECOreporter.de-Interview Gerwin Dreesmann Stellung, bis zur Gründung seines Business Institute Solar Strategy Leiter des Strategic Planing Teams der Conergy AG.
ECOreporter.de: Wer steckt hinter dem Business Institute Solar Strategy (BISS), welche Ziele verfolgt ihr Unternehmen?
Gerwin Dreesmann: Dahinter stecken nicht viele, im Wesentlichen ich selber. Bis Mitte des Jahres werden wir zu viert sein, und dann wollen wir mal sehen, wie unser Angebot angenommen wird. Das Ziel ist die Durchsetzung erneuerbarer Energien zu fördern, dabei unsere Familien zu ernähren und Spaß zu haben.
ECOreporter.de: Welche Kunden möchte das BISS ansprechen, wer zählt bereits dazu?
Gerwin Dreesmann: Unser Angebot richtet sich an alle, die erfolgreicher Produkte und Lösungen im Bereich der Fotovoltaik und Solarthermie verkaufen möchten. Es gibt bereits Projekte, aber ich habe nicht das Einverständnis der Kunden, sie zu nennen. Es sind bekannte Firmen.
ECOreporter.de: Wo setzt das BISS bei seiner Beratungsleistung Schwerpunkte und warum?
Gerwin Dreesmann: Unser Schwerpunkt liegt darin, unseren Kunden die Sicht ihrer potentiellen Kunden plastisch zu vermitteln. Daraus werden dann Strategien bezüglich Angebotserweiterung und Kommunikation entwickelt. Entscheidend ist ja, dass eine Firma das anbietet, was ein potentieller Kunde möchte. Und nicht, was die Firma meint, was der Kunde wohl gerne hätte. Das ist allerdings im Moment noch der Normalfall.
ECOreporter.de: Welche Kompetenzen bieten Sie den Kunden an?
Gerwin Dreesmann: Ich kenn das Thema seit 1999 im Deutschen Markt und seit 2004 international. Wir nutzen die Methoden der professionellen Marktforschung und adaptieren sie mit dem Wissen um den Solarmarkt. Und damit sind wir sehr effizient.
ECOreporter.de: Vermitteln Sie auch Kooperationen von Unternehmen oder Kontakte zu Investoren?
Gerwin Dreesmann: Na klar, es macht sehr viel Spaß, Projekten zum Erfolg zu helfen. Das ist allerdings kaum planbar.
ECOreporter.de: Warum sind Sie nicht mehr für die Conergy AG tätig?
Gerwin Dreesmann: Ich wollte schon immer Unternehmensberater werden, habe aber nie den Absprung gemacht. Es fällt mir leicht eine Situation zu erfassen und Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln. Also Ideal für die Beratung. Ende letzen Jahres hat sich für mich eine Situation ergeben, in der ich einen Auftrag als Berater bekommen hätte, wenn ich nicht bei der Conergy wäre. Das war ein sehr spannender Auftrag, nämlich ein Projekt für den Energiegipfel am 15. und 16. März 2007 in Berlin zu koordinieren, die wichtigste Konferenz der Erneuerbaren-Energien-Branche.
ECOreporter.de: Wie schätzen Sie die weitere Entwicklung des Fotovoltaikmarktes ein: in Deutschland, international?
Gerwin Dreesmann: Er wir sich nochmal verdoppeln in den nächsten 3-4 Jahren. Allerdings nicht in Deutschland. Auf jeden Fall steigt das Angebot schneller als die Nachfrage. Das bedeutet für Hersteller und Handwerk, den Kunden nun verstehen zu müssen. Da können wir dann helfen. Dies war der entscheidende Grund, meine neue Tätigkeit aufzunehmen.
ECOreporter.de: Wo bzw. inwiefern gibt es Fehlentwicklungen: im deutschen Solarmarkt, international?
Gerwin Dreesmann: Was meinen Sie mit Fehlentwicklungen? Ich denke, es ist normal, wenn der Markt sich für oder gegen Technologien oder Verpackungen von Angeboten entscheidet. In der Summe ist das ein sehr effizienter Weg, die Erneuerbaren voranzubringen. Das was heute vielleicht als Überförderung erscheint, ist einfach notwendig, um die nächsten Kostenstufe zu erreichen. Die Kapazitäten, die jetzt im Bau sind, werden sich phänomenal auf die Weiterentwicklung auswirken: was Preise anbelangt und was den Kundeservice bzw. die Verpackung der Solaranlage anbelangt. Ich denke, in fünf Jahren wird es das optisch harmonische Solardach für Neubauten/Sanierung als Standard geben. Das bedeutet aber noch eine weitere starke Umstrukturierung in der Branche. Hier sind Spanien, Frankreich und Korea weit vorne, was die politische Unterstützung anbelangt. Das gilt es in konkrete Angebote umzusetzen. Es gibt so viel Potential ...
ECOreporter.de: In welchen Bereichen sehen Sie die größten Wachstumschancen für Solarunternehmen?
Gerwin Dreesmann: Vor allem in der Integration des Solargeschäfts und die Energieversorgung von Gebäuden. Nicht technisch, das ist gelöst, vom Vertrieb und der Planung her.
ECOreporter.de: Welche Bereiche sind für Investoren besonders interessant, die in den Solarmarkt einsteigen wollen?
Gerwin Dreesmann: Das ist davon abhängig, was sie wollen. Es gibt die Solaraktien und es gibt Solarprojekte. Letztere haben gegenüber den Aktien eine recht sichere Rendite. Die würde ich persönlich bevorzugen. Hier wiederum gibt es Projekt in Deutschland, Spanien, Italien und bald Griechenland. USA und Korea sind eher Utility Märkte.
ECOreporter.de: Wie schätzen Sie die Zukunftschancen für die Dünnschichttechnologie ein; wie riskant ist es, auf sie zu setzen?
Gerwin Dreesmann: Gute Frage. Es gibt einfach ein höheres Produktrisiko durch die dünne Schicht. Ich würde mich versichern, dass die Herstellergarantie auch wirklich über den Investitionszeitraum greift. Potentiell hat die Dünnschichttechnologie das Potential, auf Preise von 0,60 bis 0,80 Euro pro Watt zu kommen.
ECOreporter.de: Wie beurteilen Sie die Zukunftschancen für Solarthermische Kraftwerke?
Gerwin Dreesmann: Sehr gut. Es ist einfach ein Weg, relativ billig zentralen Strom zu produzieren, mit Mitteln die wir heute schon haben. Es gibt kein Risiko für die Umwelt. Das gleiche gilt für den Wind. Wenn wir es nun schaffen würden in Europa die grenzüberschreitenden Hochspannungskapazitäten zügig auszubauen, können wir sehr schnell von günstigem Solarstrom in Deutschland profitieren. Das macht uns dann auch politisch ein wenig unabhängiger, als wir es heute sind.
ECOreporter.de: Herr Dr. Dreesmann, wir danken Ihnen für das Gespräch.
Bildhinweis: Gerwin Dreesmann / Quelle: Business Institute Solar Strategy; Solarprojekt in Sinzheim / Quelle: juwi GmbH
ECOreporter.de: Wer steckt hinter dem Business Institute Solar Strategy (BISS), welche Ziele verfolgt ihr Unternehmen?
Gerwin Dreesmann: Dahinter stecken nicht viele, im Wesentlichen ich selber. Bis Mitte des Jahres werden wir zu viert sein, und dann wollen wir mal sehen, wie unser Angebot angenommen wird. Das Ziel ist die Durchsetzung erneuerbarer Energien zu fördern, dabei unsere Familien zu ernähren und Spaß zu haben.
ECOreporter.de: Welche Kunden möchte das BISS ansprechen, wer zählt bereits dazu?
Gerwin Dreesmann: Unser Angebot richtet sich an alle, die erfolgreicher Produkte und Lösungen im Bereich der Fotovoltaik und Solarthermie verkaufen möchten. Es gibt bereits Projekte, aber ich habe nicht das Einverständnis der Kunden, sie zu nennen. Es sind bekannte Firmen.
ECOreporter.de: Wo setzt das BISS bei seiner Beratungsleistung Schwerpunkte und warum?
Gerwin Dreesmann: Unser Schwerpunkt liegt darin, unseren Kunden die Sicht ihrer potentiellen Kunden plastisch zu vermitteln. Daraus werden dann Strategien bezüglich Angebotserweiterung und Kommunikation entwickelt. Entscheidend ist ja, dass eine Firma das anbietet, was ein potentieller Kunde möchte. Und nicht, was die Firma meint, was der Kunde wohl gerne hätte. Das ist allerdings im Moment noch der Normalfall.
ECOreporter.de: Welche Kompetenzen bieten Sie den Kunden an?
Gerwin Dreesmann: Ich kenn das Thema seit 1999 im Deutschen Markt und seit 2004 international. Wir nutzen die Methoden der professionellen Marktforschung und adaptieren sie mit dem Wissen um den Solarmarkt. Und damit sind wir sehr effizient.
ECOreporter.de: Vermitteln Sie auch Kooperationen von Unternehmen oder Kontakte zu Investoren?
Gerwin Dreesmann: Na klar, es macht sehr viel Spaß, Projekten zum Erfolg zu helfen. Das ist allerdings kaum planbar.
ECOreporter.de: Warum sind Sie nicht mehr für die Conergy AG tätig?
Gerwin Dreesmann: Ich wollte schon immer Unternehmensberater werden, habe aber nie den Absprung gemacht. Es fällt mir leicht eine Situation zu erfassen und Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln. Also Ideal für die Beratung. Ende letzen Jahres hat sich für mich eine Situation ergeben, in der ich einen Auftrag als Berater bekommen hätte, wenn ich nicht bei der Conergy wäre. Das war ein sehr spannender Auftrag, nämlich ein Projekt für den Energiegipfel am 15. und 16. März 2007 in Berlin zu koordinieren, die wichtigste Konferenz der Erneuerbaren-Energien-Branche.
ECOreporter.de: Wie schätzen Sie die weitere Entwicklung des Fotovoltaikmarktes ein: in Deutschland, international?
Gerwin Dreesmann: Er wir sich nochmal verdoppeln in den nächsten 3-4 Jahren. Allerdings nicht in Deutschland. Auf jeden Fall steigt das Angebot schneller als die Nachfrage. Das bedeutet für Hersteller und Handwerk, den Kunden nun verstehen zu müssen. Da können wir dann helfen. Dies war der entscheidende Grund, meine neue Tätigkeit aufzunehmen.
ECOreporter.de: Wo bzw. inwiefern gibt es Fehlentwicklungen: im deutschen Solarmarkt, international?
Gerwin Dreesmann: Was meinen Sie mit Fehlentwicklungen? Ich denke, es ist normal, wenn der Markt sich für oder gegen Technologien oder Verpackungen von Angeboten entscheidet. In der Summe ist das ein sehr effizienter Weg, die Erneuerbaren voranzubringen. Das was heute vielleicht als Überförderung erscheint, ist einfach notwendig, um die nächsten Kostenstufe zu erreichen. Die Kapazitäten, die jetzt im Bau sind, werden sich phänomenal auf die Weiterentwicklung auswirken: was Preise anbelangt und was den Kundeservice bzw. die Verpackung der Solaranlage anbelangt. Ich denke, in fünf Jahren wird es das optisch harmonische Solardach für Neubauten/Sanierung als Standard geben. Das bedeutet aber noch eine weitere starke Umstrukturierung in der Branche. Hier sind Spanien, Frankreich und Korea weit vorne, was die politische Unterstützung anbelangt. Das gilt es in konkrete Angebote umzusetzen. Es gibt so viel Potential ...
ECOreporter.de: In welchen Bereichen sehen Sie die größten Wachstumschancen für Solarunternehmen?
Gerwin Dreesmann: Vor allem in der Integration des Solargeschäfts und die Energieversorgung von Gebäuden. Nicht technisch, das ist gelöst, vom Vertrieb und der Planung her.
ECOreporter.de: Welche Bereiche sind für Investoren besonders interessant, die in den Solarmarkt einsteigen wollen?
Gerwin Dreesmann: Das ist davon abhängig, was sie wollen. Es gibt die Solaraktien und es gibt Solarprojekte. Letztere haben gegenüber den Aktien eine recht sichere Rendite. Die würde ich persönlich bevorzugen. Hier wiederum gibt es Projekt in Deutschland, Spanien, Italien und bald Griechenland. USA und Korea sind eher Utility Märkte.
ECOreporter.de: Wie schätzen Sie die Zukunftschancen für die Dünnschichttechnologie ein; wie riskant ist es, auf sie zu setzen?
Gerwin Dreesmann: Gute Frage. Es gibt einfach ein höheres Produktrisiko durch die dünne Schicht. Ich würde mich versichern, dass die Herstellergarantie auch wirklich über den Investitionszeitraum greift. Potentiell hat die Dünnschichttechnologie das Potential, auf Preise von 0,60 bis 0,80 Euro pro Watt zu kommen.
ECOreporter.de: Wie beurteilen Sie die Zukunftschancen für Solarthermische Kraftwerke?
Gerwin Dreesmann: Sehr gut. Es ist einfach ein Weg, relativ billig zentralen Strom zu produzieren, mit Mitteln die wir heute schon haben. Es gibt kein Risiko für die Umwelt. Das gleiche gilt für den Wind. Wenn wir es nun schaffen würden in Europa die grenzüberschreitenden Hochspannungskapazitäten zügig auszubauen, können wir sehr schnell von günstigem Solarstrom in Deutschland profitieren. Das macht uns dann auch politisch ein wenig unabhängiger, als wir es heute sind.
ECOreporter.de: Herr Dr. Dreesmann, wir danken Ihnen für das Gespräch.
Bildhinweis: Gerwin Dreesmann / Quelle: Business Institute Solar Strategy; Solarprojekt in Sinzheim / Quelle: juwi GmbH