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1.2.2007: Knickt die EU-Kommission beim Klimaschutz ein? - Neue Standards für Kraftstoffe, Autobauer werden wohl geringer belastet als geplant
Die Europäische Kommission hat neue Standards für Verkehrskraftstoffe vorgeschlagen. Sie sieht darin ein Mittel, Klimawandel und Luftverschmutzung in der EU wirksam zu bekämpfen. Die neuen Standards sorgten nicht nur für "sauberere" Kraftstoffe, sondern ermöglichten auch die Einführung schadstoffärmerer Fahrzeuge und Maschinen. Mit dem Ziel, die Entwicklung von Brennstoffen mit geringerem Kohlenstoffgehalt und Biokraftstoffe zu fördern, würden die Kraftstoffanbieter verpflichtet, entstehende Treibhausgasemissionen zwischen 2011 und 2020 um 10 Prozent zu senken. Letzteres betrifft die Produktion, den Transport und die Nutzung der Kraftstoffe. Dadurch sollen die Emissionen bis 2020 um 500 Millionen Tonnen Kohlendioxid zurückgehen.
"Es ist ein konkreter Test für unser politisches Engagement, bei der Bekämpfung des Klimawandels eine Vorreiterrolle zu übernehmen. Es fördert den Umstieg Europas auf eine Wirtschaft mit niedrigeren CO2-Emissionen, der unumgänglich ist, wenn wir vermeiden wollen, dass der Klimawandel gefährliche Ausmaße annimmt", erklärte EU-Umweltkommissar Dimas. Mit der überarbeiteten Richtlinie werden die Kraftstoffanbieter laut EU-Angaben nicht nur verpflichtet, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, die während des Lebenszyklus der Kraftstoffe entstehen. Ab 2011 müssten die Kraftstoffanbieter auch die Emissionen pro Energieeinheit um jährlich 1 Prozent (gemessen am Niveau von 2010) senken. Bis 2020 soll ein Rückgang um 10 Prozent erzielt werden. Ab 1. Januar 2009 darf zudem nur noch besonders schwefelarmer Dieselkraftstoff mit einem Schwefelgehalt von höchstens 10 ppm (Partikeln pro Million) auf den Markt gebracht werden. Ab demselben Datum werde zudem der zulässige Höchstgehalt einer anderen gefährlichen Substanz im Dieselkraftstoff, nämlich der polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAHs), um ein Drittel gesenkt. Verringert werde ferner der zulässige Schwefelgehalt in Gasöl, das man für die Motoren mobiler Maschinen und Schleppkähne im Binnenwasserverkehr verwendet.
Unterdessen rückt verschiedenen Medienberichten zufolge Kommissionschef Jose Manuel Barroso vom Plan seines Umweltkommissars Stavros Dimas ab, die klimaschädlichen Abgase europäischer Autos vor allem durch Technik wie sparsame Motoren zu reduzieren. Vor allem von der deutschen Regierung wird gefordert, davon weitgehend Abstand zu nehmen und vermehrt auf den stärkeren Einsatz von Biotreibstoffen, Ökofahrkursen und anderen Maßnahmen zu setzen. Umweltkommissar Dimas will bis 2012 den Kohlendioxid-Ausstoß der europäischen Fahrzeugflotte von derzeit über 160 Gramm auf durchschnittlich 120 Gramm je Kilometer senken (wir berichteten darüber im Rahmen unserer Reihe "Der Klimawandel als Unternehmensrisiko" im ECOreporter.de-Beitrag vom 25. Januar). Offenbar bewegt sich die EU-Kommission unter deutschem Druck nun jedoch auf einen faulen Kompromiss zu.
Doch auch die verstärkte Verwendung von Biodiesel ist nicht unproblematisch. Umweltschützer befürchten als Folge des verstärkten Anbaus von Biomasse im großen Stil Monokulturen nebst Einsatz von Pestiziden und Gentechnik. Die Berliner "taz" verweist in einem Artikel auf den Washingtoner Umweltexperten Lester Brown, laut dessen Untersuchungen die dort derzeit im Bau befindlichen Destillieranlagen die Hälfte der amerikanischen Kornernte verschlingen dürften. Der Kornpreis habe sich in einem Jahr verdoppelt, der Kampf um knappe Anbauflächen habe bereits begonnen. Im benachbarten Mexiko löst der Bioethanol-Boom zudem eine Krise bei der Versorgung mit Mais aus (wir berichteten darüber im ECOreporter.de-Beitrag vom 22. Januar).
Bildhinweis: Unter anderem aus Mais wird Biotreibstoff erzeugt. / Quelle: Raiffeisen
"Es ist ein konkreter Test für unser politisches Engagement, bei der Bekämpfung des Klimawandels eine Vorreiterrolle zu übernehmen. Es fördert den Umstieg Europas auf eine Wirtschaft mit niedrigeren CO2-Emissionen, der unumgänglich ist, wenn wir vermeiden wollen, dass der Klimawandel gefährliche Ausmaße annimmt", erklärte EU-Umweltkommissar Dimas. Mit der überarbeiteten Richtlinie werden die Kraftstoffanbieter laut EU-Angaben nicht nur verpflichtet, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, die während des Lebenszyklus der Kraftstoffe entstehen. Ab 2011 müssten die Kraftstoffanbieter auch die Emissionen pro Energieeinheit um jährlich 1 Prozent (gemessen am Niveau von 2010) senken. Bis 2020 soll ein Rückgang um 10 Prozent erzielt werden. Ab 1. Januar 2009 darf zudem nur noch besonders schwefelarmer Dieselkraftstoff mit einem Schwefelgehalt von höchstens 10 ppm (Partikeln pro Million) auf den Markt gebracht werden. Ab demselben Datum werde zudem der zulässige Höchstgehalt einer anderen gefährlichen Substanz im Dieselkraftstoff, nämlich der polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAHs), um ein Drittel gesenkt. Verringert werde ferner der zulässige Schwefelgehalt in Gasöl, das man für die Motoren mobiler Maschinen und Schleppkähne im Binnenwasserverkehr verwendet.
Unterdessen rückt verschiedenen Medienberichten zufolge Kommissionschef Jose Manuel Barroso vom Plan seines Umweltkommissars Stavros Dimas ab, die klimaschädlichen Abgase europäischer Autos vor allem durch Technik wie sparsame Motoren zu reduzieren. Vor allem von der deutschen Regierung wird gefordert, davon weitgehend Abstand zu nehmen und vermehrt auf den stärkeren Einsatz von Biotreibstoffen, Ökofahrkursen und anderen Maßnahmen zu setzen. Umweltkommissar Dimas will bis 2012 den Kohlendioxid-Ausstoß der europäischen Fahrzeugflotte von derzeit über 160 Gramm auf durchschnittlich 120 Gramm je Kilometer senken (wir berichteten darüber im Rahmen unserer Reihe "Der Klimawandel als Unternehmensrisiko" im ECOreporter.de-Beitrag vom 25. Januar). Offenbar bewegt sich die EU-Kommission unter deutschem Druck nun jedoch auf einen faulen Kompromiss zu.
Doch auch die verstärkte Verwendung von Biodiesel ist nicht unproblematisch. Umweltschützer befürchten als Folge des verstärkten Anbaus von Biomasse im großen Stil Monokulturen nebst Einsatz von Pestiziden und Gentechnik. Die Berliner "taz" verweist in einem Artikel auf den Washingtoner Umweltexperten Lester Brown, laut dessen Untersuchungen die dort derzeit im Bau befindlichen Destillieranlagen die Hälfte der amerikanischen Kornernte verschlingen dürften. Der Kornpreis habe sich in einem Jahr verdoppelt, der Kampf um knappe Anbauflächen habe bereits begonnen. Im benachbarten Mexiko löst der Bioethanol-Boom zudem eine Krise bei der Versorgung mit Mais aus (wir berichteten darüber im ECOreporter.de-Beitrag vom 22. Januar).
Bildhinweis: Unter anderem aus Mais wird Biotreibstoff erzeugt. / Quelle: Raiffeisen