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11.2.2004: Nichts Neues aus Koblenz: Umstände der proVENTO-Pleite weiter unklar
Nichts Neues aus Koblenz: Über die Umstände der Insolvenz bei der Windenergieprojektiererin proVENTO GmbH herrscht weiter Unklarheit. Auch auf mehrfache Anfrage hin erhielt ECOreporter.de keine näheren Auskünfte zum Stand der Ermittlungen und den Ursachen der Zahlungsunfähigkeit. Laut einem Bericht der Allgemeinen Zeitung ermittelt die Staatsanwaltschaft Koblenz seit Wochen gegen die Verantwortlichen des Unternehmens. Der Vorwurf der Fahnder: Anfangsverdacht wegen Insolvenzverschleppung. Nach Angaben des Leitenden Oberstaatsanwalts Erich Jung gegenüber dem Blatt sollen vier ehemals leitender Personen der proVENTO Projektierungs- und Planungs GmbH & Co. KG dafür verantwortlich sein, dass "bei einzelnen Gesellschaften, die jetzt insolvent sind oder schon früher insolvent waren, diese Insolvenz nicht rechtzeitig angezeigt wurde".
Neben dem Verdacht der Insolvenzverschleppung ermittele die Staatsanwaltschaft auch wegen Untreue, Betruges und Steuerhinterziehung, so die Zeitung weiter. Zum Nachteil von Anlegern sollen Vermögenswerte zwischen einzelnen Gesellschaften der Firmengruppe hin- und hergeschoben und "bewusst vertragswidrig kleinere Rotorblätter als vereinbart installiert" worden sein. Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa sollen die Männer Anlegern Gutachten vorenthalten haben. Auf diese Weise hätten sie verhindert, das unrentable Projekte erkennbar wurden. Zwei Verdächtige hätten außerdem Gesellschaftskapital in hoch spekulative Aktien- und Geldmarktfonds investiert und verloren. Beide hätten zudem Honorare für nie erbrachte Leistungen kassiert.
Acht Objekte hätten Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft im Großraum Koblenz durchsucht, so dpa weiter. Dabei seien rund 1400 Aktenordner mit Beweismaterial sichergestellt worden. Nach vorläufigen Erkenntnissen betreibe die aus rund 40 Gesellschaften bestehende Gruppe 26 Windparks in und außerhalb von Rheinland-Pfalz. Etwa 560 private Anleger hätten insgesamt rund 150 Millionen Euro investiert. Die Behörden hätten keine Angaben zur voraussichtlichen Höhe des Schadens gemacht, hieß es weiter.
Schon im September 2002 war die Koblenzer proVENTO unter Druck geraten. Laut einem Bericht des ARD-Magazins "Plusminus" soll das Unternehmen einem Landwirt unrentable Windkraftanlagen im Wert von vier Millionen Euro verkauft haben. Für das Projekt bei Polch in der Eifel lagen zwar drei Gutachten vor. Recherchen von Plusminus förderten jedoch zutage, dass proVENTO zu zwei Firmen, die diese erstellten, persönliche Beziehungen unterhielt. So ist Astrid Schmitz, laut Plusminus Gründerin und Geschäftsführerin der Terrragraphica GmbH, die ein Gutachten lieferte, die Nichte von Rudolf Schmitz, seines Zeichens Mitbegründer und damaliger Aufsichtsrat der proVENTO. Das zweite Gutachten kam von der Firma NET neueenergietechnik GmbH. Die wurde 1994 von Ciro Capricano gegründet. Demselben Ciro Capricano, der im Jahre 2002 im Aufsichtsrat der proVENTO saß - und gleichzeitig stiller Gesellschafter der Gutacherfirma NET war.
Bildnachweis: Windkraftanlage Fuhrländer MD 70/77 mit Einzelblatt-Verstellung: Auch ausgefeilte Technik kann falsche Ertragsprognosen nicht aufwiegen / Quelle: Unternehmen
Neben dem Verdacht der Insolvenzverschleppung ermittele die Staatsanwaltschaft auch wegen Untreue, Betruges und Steuerhinterziehung, so die Zeitung weiter. Zum Nachteil von Anlegern sollen Vermögenswerte zwischen einzelnen Gesellschaften der Firmengruppe hin- und hergeschoben und "bewusst vertragswidrig kleinere Rotorblätter als vereinbart installiert" worden sein. Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa sollen die Männer Anlegern Gutachten vorenthalten haben. Auf diese Weise hätten sie verhindert, das unrentable Projekte erkennbar wurden. Zwei Verdächtige hätten außerdem Gesellschaftskapital in hoch spekulative Aktien- und Geldmarktfonds investiert und verloren. Beide hätten zudem Honorare für nie erbrachte Leistungen kassiert.
Acht Objekte hätten Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft im Großraum Koblenz durchsucht, so dpa weiter. Dabei seien rund 1400 Aktenordner mit Beweismaterial sichergestellt worden. Nach vorläufigen Erkenntnissen betreibe die aus rund 40 Gesellschaften bestehende Gruppe 26 Windparks in und außerhalb von Rheinland-Pfalz. Etwa 560 private Anleger hätten insgesamt rund 150 Millionen Euro investiert. Die Behörden hätten keine Angaben zur voraussichtlichen Höhe des Schadens gemacht, hieß es weiter.
Schon im September 2002 war die Koblenzer proVENTO unter Druck geraten. Laut einem Bericht des ARD-Magazins "Plusminus" soll das Unternehmen einem Landwirt unrentable Windkraftanlagen im Wert von vier Millionen Euro verkauft haben. Für das Projekt bei Polch in der Eifel lagen zwar drei Gutachten vor. Recherchen von Plusminus förderten jedoch zutage, dass proVENTO zu zwei Firmen, die diese erstellten, persönliche Beziehungen unterhielt. So ist Astrid Schmitz, laut Plusminus Gründerin und Geschäftsführerin der Terrragraphica GmbH, die ein Gutachten lieferte, die Nichte von Rudolf Schmitz, seines Zeichens Mitbegründer und damaliger Aufsichtsrat der proVENTO. Das zweite Gutachten kam von der Firma NET neueenergietechnik GmbH. Die wurde 1994 von Ciro Capricano gegründet. Demselben Ciro Capricano, der im Jahre 2002 im Aufsichtsrat der proVENTO saß - und gleichzeitig stiller Gesellschafter der Gutacherfirma NET war.
Bildnachweis: Windkraftanlage Fuhrländer MD 70/77 mit Einzelblatt-Verstellung: Auch ausgefeilte Technik kann falsche Ertragsprognosen nicht aufwiegen / Quelle: Unternehmen