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1.12.2004: "Hohes Zukunftspotential in den Sektoren der 3. Generation Solarzellen" - ECOreporter.de-Interview mit Georg Furger, Investmentadviser der Prime New Energy AG
Die börsennotierte Züricher Beteiligungsgesellschaft Prime New Energy AG setzt bei Ihren Investitionen in Erneuerbare Energien auf drei Technologien. Das berichtet Georg Furger, Investmentadviser der Prime New Energy AG, im Interview mit ECOreporter.de. Das Unternehmen hält Beteiligungen an Firmen, die sich mit Wellenenergie, Solarthermie und Photovoltaik beschäftigen. Lesen Sie im Interview außerdem, welche anderen Techniken Georg Furger für attraktiv hält und wo er Risiken für Investitionen in Erneuerbare Energie Unternehmen sieht.
ECOreporter.de: Herr Furger, wie viele Private Equity Beteiligungen im Bereich der Erneuerbaren Energien hält die Prime New Energy AG?
Georg Furger: Wir halten zur Zeit Anteile an drei Unternehmen: der Energetech (Australien; Wellenenergie), der GlassX AG (Schweiz; Solarthermie) und der Konarka (USA; Photovoltaik).
ECOreporter.de: Wie groß ist das Volumen der Engagements?
Georg Furger: Insgesamt haben wir 3,95 Millionen Schweizer Franken (CHF) in die drei Beteiligungen investiert. Das schlüsselt sich zu nicht ganz gleichen Teilen auf: Energetech 1,48 Millionen CHF, GlassX AG 1,32 Millionen CHF, Konarka 1,15 Millionen CHF.
ECOreporter.de: Was macht die Branche der Erneuerbaren Energien attraktiv für Private Equity Engagements?
Furger: Viele Sektoren im Bereich der Erneuerbaren Energie befinden sich noch in der Forschungs- und Erprobungsphase. Kleine fokussierte Unternehmen haben hier in den meisten Fällen die globale Marktführerschaft. Die Großunternehmen investieren in den Sektor meist erst, wenn die Produktenentwicklung abgeschlossen ist und die Marktdurchdringung einen relevanten Umfang erreicht.
ECOreporter.de: Was für eine zeitliche Perspektive veranschlagen Sie für Ihre Private Equity Investments im Bereich der Erneuerbaren Energien?
Furger: Ab Investitionszeitpunkt, rechnen wir mit einem exit (Anmerkung der Redaktion: Verkauf der Beteiligung zum Beispiel durch den Börsengang des Unternehmens) innerhalb von durchschnittlich 5-8 Jahren. Ein erster Börsengang, durch das kanadische Unternehmen Xantrex, hat bereits nach 2 Jahren stattgefunden.
ECOreporter.de: In welchen Bereichen und Technologien sehen Sie das größte Potenzial?
Furger: Windenergie ist von allen erneuerbaren Energieformen am meisten entwickelt und an guten Standorten bereits wettbewerbsfähig. Dieser Sektor wird von kotierten Unternehmen, auch von blue-chips (Anmerkung d. Red.: börsennotierte Großunternehmen) wie GE oder Siemens abgedeckt. Das Potential für Private Equity Anlagen ist hier gering.
Anders sieht es im Solarbereich aus. Fokussierte Pionierunternehmen mit hohem Zukunftspotential gib es insbesondere in den Sektoren der 3. Generation Solarzellen (e.g. Konarka, siehe oben) oder gebäude-integrierter solarthermischer Anwendungen (GlassX AG, siehe oben). Energetische Biomassenutzungen (z. B industrielle Holzschnitzelkraftwerke) können ebenfalls schon heute wettbewerbsfähig sein. Hier spielen private Projektentwickler bzw. -betreiber eine wichtige Rolle. Bei guter Standortwahl, langfristig abgesicherter Rohstoffzufuhr sowie Stromabnahmeverträgen, können solche Projekte dem Private Equity Investor ein Engagement mit einem interessanten Rendite-Risko Verhältnis bieten. Weitere interessante Sektoren sind die Geothermie sowie die Wellenenergie, wo börsennotierten Unternehmen bis heute kaum aktiv sind, die langfristig jedoch ein sehr großes Potential aufweisen.
ECOreporter.de: Wo liegen Risiken für Investments in der Erneuerbare Energie Branche?
Furger: Die Risiken können durch unerwartete Veränderungen des Marktumfelds - dazu gehören z.B. neue gesetzliche Rahmenbedingungen, neue Konkurrenten etc. - oder unternehmensspezifische Entwicklungen wie technologische Probleme, Vermarktungsschwierigkeiten oder plötzliche Managementwechsel entstehen. Wichtig ist hier die Nähe zum Sektor sowie dem jeweiligen Unternehmen, dann können relevante Veränderungen frühzeitig erkannt werden. In der Prime New Energy AG stellen wir diese Nähe durch unser interdisziplinär zusammengesetztes Scientific Board sicher, das prognostiziert Industrietrends. Zudem gibt es regelmäßige Treffen mit dem Management der Unternehmen in die wie investiert sind. So können wir den Entwicklungsstand und die Erreichung der Planziele unserer Holdings überprüfen.
ECOreporter.de: Welche Auswahlkriterien muss ein Unternehmen der Neue Energie Branche erfüllen, an dem sich die Prime New Energy AG beteiligt?
Furger: Wichtig ist in erster Linie, dass sich das Unternehmen in einem der von uns vordefinierten Wachstumsfeldern von New Energy ansiedelt. Für jedes dieser Felder haben wir spezifische Auswahlkriterien definiert. So stehen zum Beispiel für die Entwicklung der 3. Generation Solarzellen Forschungsziele im Vordergrund. Im Bereich der Solarthermie liegt die Hauptherausforderung in der optimalen Gebäudeintegration und einer effizienten Vermarktung, da sind viele Produkte schon ausgereift. Über die Sektoren hinweg finden dann die in der Private Equity üblichen allgemeinen Kriterien Anwendung wie Technologieführerschaft, Produkteperformance, Managementqualität etc.
ECOreporter.de: Wie gestaltet sich das Verhältnis zwischen der Prime New Energy AG und den Gesellschaften, an denen Sie sich beteiligen konkret? Sind Sie über die Bereitstellung der Mittel hinaus beratend tätig. In weit sind Sie über das aktuelle operative Geschäft der Unternehmen informiert?
Furger: Inwieweit wir die Unternehmen beraten hängt davon ab, wie groß unser Anteil am gesamten Aktienkapital des Investments ist sowie ob wir über internes know-how bzw. Netzwerke im Sektor verfügen. Die Bandbreite reicht von der Stellung eines Verwaltungsrats über den Beobachterstatus im Verwaltungsrat bis hin zur ganz gewöhnlichen Auswertung der allen Aktionären zugänglichen Unternehmensinformationen. Die Qualität dieser Informationen ist für alle unsere Private Equity Holdings sehr gut. Wir erhalten monatlich ausführliche Reports zu allen relevanten Faktoren der Unternehmensentwicklung. In vierteljährlichen Abständen überprüfen wir dann die Bewertung der Private Equity Investitionen der Prime New Energy AG.
ECOreporter.de: Herr Furger, wir danken Ihnen für das Gespräch!
Lesen Sie hier weitere Beiträge zum Themenkomplex Private Equity/Venture Capital und Erneuerbare Energien:
Wie beeinflusst der "electronic soldier" die Entwicklung der Erneuerbaren Energien? Wo investieren die Profis? - ECOreporter.de-Interview mit Gianni Operto, Management SAM Private Equity
Servicebeitrag: Kohle für Sonne, Wind, Wasser und Co.: Wer welche Erneuerbare-Energie-Projekte finanziert
"Wir halten Windenergie für interessant" - ECOreporter.de-Interview mit Janos Gönczöl, GI Ventures AG
Bild: Georg Furger / Quelle: Unternehmen
ECOreporter.de: Herr Furger, wie viele Private Equity Beteiligungen im Bereich der Erneuerbaren Energien hält die Prime New Energy AG?
Georg Furger: Wir halten zur Zeit Anteile an drei Unternehmen: der Energetech (Australien; Wellenenergie), der GlassX AG (Schweiz; Solarthermie) und der Konarka (USA; Photovoltaik).
ECOreporter.de: Wie groß ist das Volumen der Engagements?
Georg Furger: Insgesamt haben wir 3,95 Millionen Schweizer Franken (CHF) in die drei Beteiligungen investiert. Das schlüsselt sich zu nicht ganz gleichen Teilen auf: Energetech 1,48 Millionen CHF, GlassX AG 1,32 Millionen CHF, Konarka 1,15 Millionen CHF.
ECOreporter.de: Was macht die Branche der Erneuerbaren Energien attraktiv für Private Equity Engagements?
Furger: Viele Sektoren im Bereich der Erneuerbaren Energie befinden sich noch in der Forschungs- und Erprobungsphase. Kleine fokussierte Unternehmen haben hier in den meisten Fällen die globale Marktführerschaft. Die Großunternehmen investieren in den Sektor meist erst, wenn die Produktenentwicklung abgeschlossen ist und die Marktdurchdringung einen relevanten Umfang erreicht.
ECOreporter.de: Was für eine zeitliche Perspektive veranschlagen Sie für Ihre Private Equity Investments im Bereich der Erneuerbaren Energien?
Furger: Ab Investitionszeitpunkt, rechnen wir mit einem exit (Anmerkung der Redaktion: Verkauf der Beteiligung zum Beispiel durch den Börsengang des Unternehmens) innerhalb von durchschnittlich 5-8 Jahren. Ein erster Börsengang, durch das kanadische Unternehmen Xantrex, hat bereits nach 2 Jahren stattgefunden.
ECOreporter.de: In welchen Bereichen und Technologien sehen Sie das größte Potenzial?
Furger: Windenergie ist von allen erneuerbaren Energieformen am meisten entwickelt und an guten Standorten bereits wettbewerbsfähig. Dieser Sektor wird von kotierten Unternehmen, auch von blue-chips (Anmerkung d. Red.: börsennotierte Großunternehmen) wie GE oder Siemens abgedeckt. Das Potential für Private Equity Anlagen ist hier gering.
Anders sieht es im Solarbereich aus. Fokussierte Pionierunternehmen mit hohem Zukunftspotential gib es insbesondere in den Sektoren der 3. Generation Solarzellen (e.g. Konarka, siehe oben) oder gebäude-integrierter solarthermischer Anwendungen (GlassX AG, siehe oben). Energetische Biomassenutzungen (z. B industrielle Holzschnitzelkraftwerke) können ebenfalls schon heute wettbewerbsfähig sein. Hier spielen private Projektentwickler bzw. -betreiber eine wichtige Rolle. Bei guter Standortwahl, langfristig abgesicherter Rohstoffzufuhr sowie Stromabnahmeverträgen, können solche Projekte dem Private Equity Investor ein Engagement mit einem interessanten Rendite-Risko Verhältnis bieten. Weitere interessante Sektoren sind die Geothermie sowie die Wellenenergie, wo börsennotierten Unternehmen bis heute kaum aktiv sind, die langfristig jedoch ein sehr großes Potential aufweisen.
ECOreporter.de: Wo liegen Risiken für Investments in der Erneuerbare Energie Branche?
Furger: Die Risiken können durch unerwartete Veränderungen des Marktumfelds - dazu gehören z.B. neue gesetzliche Rahmenbedingungen, neue Konkurrenten etc. - oder unternehmensspezifische Entwicklungen wie technologische Probleme, Vermarktungsschwierigkeiten oder plötzliche Managementwechsel entstehen. Wichtig ist hier die Nähe zum Sektor sowie dem jeweiligen Unternehmen, dann können relevante Veränderungen frühzeitig erkannt werden. In der Prime New Energy AG stellen wir diese Nähe durch unser interdisziplinär zusammengesetztes Scientific Board sicher, das prognostiziert Industrietrends. Zudem gibt es regelmäßige Treffen mit dem Management der Unternehmen in die wie investiert sind. So können wir den Entwicklungsstand und die Erreichung der Planziele unserer Holdings überprüfen.
ECOreporter.de: Welche Auswahlkriterien muss ein Unternehmen der Neue Energie Branche erfüllen, an dem sich die Prime New Energy AG beteiligt?
Furger: Wichtig ist in erster Linie, dass sich das Unternehmen in einem der von uns vordefinierten Wachstumsfeldern von New Energy ansiedelt. Für jedes dieser Felder haben wir spezifische Auswahlkriterien definiert. So stehen zum Beispiel für die Entwicklung der 3. Generation Solarzellen Forschungsziele im Vordergrund. Im Bereich der Solarthermie liegt die Hauptherausforderung in der optimalen Gebäudeintegration und einer effizienten Vermarktung, da sind viele Produkte schon ausgereift. Über die Sektoren hinweg finden dann die in der Private Equity üblichen allgemeinen Kriterien Anwendung wie Technologieführerschaft, Produkteperformance, Managementqualität etc.
ECOreporter.de: Wie gestaltet sich das Verhältnis zwischen der Prime New Energy AG und den Gesellschaften, an denen Sie sich beteiligen konkret? Sind Sie über die Bereitstellung der Mittel hinaus beratend tätig. In weit sind Sie über das aktuelle operative Geschäft der Unternehmen informiert?
Furger: Inwieweit wir die Unternehmen beraten hängt davon ab, wie groß unser Anteil am gesamten Aktienkapital des Investments ist sowie ob wir über internes know-how bzw. Netzwerke im Sektor verfügen. Die Bandbreite reicht von der Stellung eines Verwaltungsrats über den Beobachterstatus im Verwaltungsrat bis hin zur ganz gewöhnlichen Auswertung der allen Aktionären zugänglichen Unternehmensinformationen. Die Qualität dieser Informationen ist für alle unsere Private Equity Holdings sehr gut. Wir erhalten monatlich ausführliche Reports zu allen relevanten Faktoren der Unternehmensentwicklung. In vierteljährlichen Abständen überprüfen wir dann die Bewertung der Private Equity Investitionen der Prime New Energy AG.
ECOreporter.de: Herr Furger, wir danken Ihnen für das Gespräch!
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Bild: Georg Furger / Quelle: Unternehmen