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11.12.2002: WWF mahnt Banken, keine Brandrodungen für Palmölplantagen zu finanzieren
In den nächsten zwanzig Jahren wird sich der weltweite Bedarf an Palmöl voraussichtlich verdoppeln. Das berichtet der World Wildlife Fund (WWF) in einer Pressemitteilung. In Indonesien sollen dafür etwa drei Millionen Hektar neue Plantagen für Ölpalmen entstehen. Durch Brandrodungen und Kahlschläge würde der indonesische Regenwald - Heimat unter anderem für die gefährdeten Sumatra-Elefanten, Orang-Utans und Sumatra-Tiger - auf einer Fläche der Größe Belgiens vernichtet, um Land für die Produktion von Palmöl zu gewinnen - so der WWF.
Die Naturschutzorganisation stützt sich auf eine aktuelle Studie, die das niederländische Institut AIDEnvironment in ihrem Auftrag erstellt hat. Palmöl ist dem WWF zufolge einer der wichtigen Grundstoffe für Margarine, Fritierfett, Süßwaren, Waschmittel und Kosmetikprodukte sowie für technische Fette. Deutschland habe 2001 rund 430.000 Tonnen Palmöl aus Indonesien importiert.
Die Studie nennt eine Reihe verarbeitender Industriebetriebe, die Rohpalmöl kaufen und raffinieren: Die Deutsche Cargill zum Beispiel und Unilever zählen dazu. Zur Erzeugung von Nahrungsmitteln verwenden unter anderem Nestlé Deutschland und ebenfalls Unilever Palmöl. Für die chemisch-industrielle Produktion nutzen Henkel, Procter & Gamble, L"Oréal, Beiersdorf, Avon Cosmetics und Unilever raffiniertes oder chemisch modifiziertes Palmöl, das ebenfalls ursprünglich meist aus den beiden südostasiatischen Ländern stammt.
Wenn alles weiter gehe wie bisher, sei nach Schätzungen der Weltbank der indonesische Tieflandwald auf Sumatra innerhalb der nächsten drei Jahre und auf Borneo in spätestens acht Jahren von der Erdoberfläche verschwunden, meint Markus Radday, beim WWF zuständig für den Schutz der Wälder Südostasiens. Die Studie zeige außerdem auf, dass die bisherige Plantagenexpansion auch durch Kredite deutscher Banken wie Deutsche Bank, Commerzbank und Bayerische Hypo- und Vereinsbank ermöglicht worden sei.
Teil der Studie war eine Umfrage unter den großen deutschen Unternehmen, die Palmöl verarbeiten. Sie brachte ernüchternde Ergebnisse: Noch nicht einmal ein Drittel der Befragten antwortete überhaupt auf die Fragen nach Menge, Herkunft und Einkaufskriterien des verwendeten Palmöls. Schon vor vier Jahren hatte der WWF die Unternehmen zum Palmöl informiert und befragt. Keine der Firmen hatte inzwischen ihre Einkaufspolitik geändert.
"Banken dürfen keinen Cent mehr für die Vernichtung der Regenwälder ausgeben. Die Unternehmen müssen endlich Verantwortung übernehmen und auf Lieferanten umstellen, die garantiert auf Brandrodungen verzichten!", fordert Radday.
Die Wirklichkeit wird vermutlich anders aussehen: Für Sumatra und den indonesischen Teil Borneos lägen bereits von der Staatsregierung genehmigte Anträge zur Einrichtung neuer Plantagen in Höhe von mehreren Millionen Hektar vor, berichtet der WWF. Anlass für die aktuelle Studie seien die Wald- und Flächenbrände gewesen, die in diesem Jahr Südostasien erneut heimgesucht haben.
Weitere Informationen zur Studie beim WWF.
Die Naturschutzorganisation stützt sich auf eine aktuelle Studie, die das niederländische Institut AIDEnvironment in ihrem Auftrag erstellt hat. Palmöl ist dem WWF zufolge einer der wichtigen Grundstoffe für Margarine, Fritierfett, Süßwaren, Waschmittel und Kosmetikprodukte sowie für technische Fette. Deutschland habe 2001 rund 430.000 Tonnen Palmöl aus Indonesien importiert.
Die Studie nennt eine Reihe verarbeitender Industriebetriebe, die Rohpalmöl kaufen und raffinieren: Die Deutsche Cargill zum Beispiel und Unilever zählen dazu. Zur Erzeugung von Nahrungsmitteln verwenden unter anderem Nestlé Deutschland und ebenfalls Unilever Palmöl. Für die chemisch-industrielle Produktion nutzen Henkel, Procter & Gamble, L"Oréal, Beiersdorf, Avon Cosmetics und Unilever raffiniertes oder chemisch modifiziertes Palmöl, das ebenfalls ursprünglich meist aus den beiden südostasiatischen Ländern stammt.
Wenn alles weiter gehe wie bisher, sei nach Schätzungen der Weltbank der indonesische Tieflandwald auf Sumatra innerhalb der nächsten drei Jahre und auf Borneo in spätestens acht Jahren von der Erdoberfläche verschwunden, meint Markus Radday, beim WWF zuständig für den Schutz der Wälder Südostasiens. Die Studie zeige außerdem auf, dass die bisherige Plantagenexpansion auch durch Kredite deutscher Banken wie Deutsche Bank, Commerzbank und Bayerische Hypo- und Vereinsbank ermöglicht worden sei.
Teil der Studie war eine Umfrage unter den großen deutschen Unternehmen, die Palmöl verarbeiten. Sie brachte ernüchternde Ergebnisse: Noch nicht einmal ein Drittel der Befragten antwortete überhaupt auf die Fragen nach Menge, Herkunft und Einkaufskriterien des verwendeten Palmöls. Schon vor vier Jahren hatte der WWF die Unternehmen zum Palmöl informiert und befragt. Keine der Firmen hatte inzwischen ihre Einkaufspolitik geändert.
"Banken dürfen keinen Cent mehr für die Vernichtung der Regenwälder ausgeben. Die Unternehmen müssen endlich Verantwortung übernehmen und auf Lieferanten umstellen, die garantiert auf Brandrodungen verzichten!", fordert Radday.
Die Wirklichkeit wird vermutlich anders aussehen: Für Sumatra und den indonesischen Teil Borneos lägen bereits von der Staatsregierung genehmigte Anträge zur Einrichtung neuer Plantagen in Höhe von mehreren Millionen Hektar vor, berichtet der WWF. Anlass für die aktuelle Studie seien die Wald- und Flächenbrände gewesen, die in diesem Jahr Südostasien erneut heimgesucht haben.
Weitere Informationen zur Studie beim WWF.