Anleihen / AIF

11.1.2008: „Der spanische Solarmarkt ist zurzeit für Investoren höchst interessant“ – ECOreporter.de-Interview mit Herrn Emanuel Senz, Vorstand der Solar Projekt Holding AG

Die Solar Projekt Holding AG aus Weingarten bei Ravensburg plant, baut und betreibt Solaranlagen. Gegenwärtig bietet sie Investmentmöglichkeiten in Spanien an. ECOreporter.de hat Unternehmensvorstand Emanuel Senz unter anderem zu dem Angebot der Solar Projekt befragt, deren Chancen und Risiken und was sonst beim spanischen Solarmarkt zu beachten ist:

ECOreporter.de: Herr Senz, was ist das Geschäftsmodell Ihres Unternehmens?
Emanuel Senz: Solar Projekt plant, baut und betreibt Solaranlagen seit über 12 Jahren. Im Jahr 2007 erzielen wir einen konsolidierten Umsatz von fast genau 100 Millionen Euro. Mittlerweile sind über 12.000 Solar Projekt-Anlagen zumeist auf Dächern installiert. Besonderes Augenmerk legen wir auf einen hochwertigen Service.

ECOreporter.de: In welchen Märkten sind Sie aktiv?
Emanuel Senz: Zunächst standen die thermischen Solaranlagen im Vordergrund. Mit Einführung des EEG in Deutschland hat sich der Schwerpunkt zu Solarstromanlagen verschoben. SolarProjekt ist in Deutschland und seit 2006 in Spanien aktiv.

ECOreporter.de: Warum ist Spanien für Solarinvestments interessant?
Emanuel Senz: In Spanien wurde 2004 ein Gesetz (Real Decreto) eingeführt, welches die Einspeisung von regenerativ erzeugter Energie regelt, ähnlich dem EEG in Deutschland. Damit sind Abnahmepflicht und Einspeisetarife staatlich festgelegt. Die attraktive Vergütung von 0,44 €/kWh - diese gilt noch bis zum September 2008 - und die hohe Einstrahlung machen Spanien für Solarinvestments sehr interessant. Die Renditeerwartungen liegen um 10% (vor Steuer).

ECOreporter.de: Was bietet die Solar Projekt Holding AG dort für Investmentmöglichkeiten an?
Emanuel Senz: Solar Projekt entwickelt, baut und betreibt Solarparks im Süden Spaniens. Die Parks bestehen aus vielen einzelnen Anlagen mit je 104 kWp. Jede dieser Einheiten wird mit einer eigenständigen Gesellschaft betrieben, die über alle erforderlichen Rechte und Genehmigungen zum Bau und Betrieb einer Solarstromanlage verfügt. Wir bieten den Investoren schlüsselfertige Anlagen und einen Full-Service Betreibervertrag - alles aus einer Hand.

ECOreporter.de: An wen richten Sie sich mit dem Angebot? Welche Voraussetzungen sollte man als Investor mitbringen?
Emanuel Senz: Mit der hohen Vergütung von 0,44 €/kWh sind noch 22 Anlagen mit 104 kWp verfügbar (Stand Ende Dezember 2007). Die Fertigstellung der Anlagen ist im Zeitraum März bis Juni 2008 vorgesehen. Von Vorteil sind Investoren, die das Thema Solarstrom bereits gut kennen. Das einzelne Investment liegt bei 650.000,- Euro.

ECOreporter.de: Welche Chancen sind mit dem Investment verbunden, wo liegen die Risiken?
Emanuel Senz: Die Chance dieses Investments ist die hohe Rendite. Die spanische Regierung hat zur schnellen Entwicklung dieses Sektors eine sehr hohe Einspeisevergütung beschlossen. Diese Vergütung erhalten nur die Anlagen, die bis September 2008 gebaut und abgenommen sind. Aufgrund des explodierenden Marktes plant das Industrieministerium für die Zeit danach einen Vergütungsrückgang von 30%. Die schnelle und sichere Umsetzung sind der Schlüssel zum Erfolg.

ECOreporter.de: In welchem Land sind Einnahmen aus dem Investment zu versteuern, kann es damit Schwierigkeiten geben?
Emanuel Senz: Die Einnahmen werden in Spanien versteuert, da diese von einer spanischen Gesellschaft erzielt werden. Das Steuerniveau in Spanien ist im Vergleich zu Deutschland günstiger. Damit gibt es keine Schwierigkeiten; dies sollte der Investor allerdings mit seinem Steuerberater auf seine Verhältnisse abstimmen.

ECOreporter.de: Welche Leistungen und welche Kompetenzen bieten Sie den Investoren an?
Emanuel Senz: Unsere langjährigen Erfahrungen im Bau und Betrieb von Solaranlagen bieten dem Investor ein hohes Maß an Sicherheit. Bei uns erhält der Investor von der Planung bis zum Service alles aus einer Hand.

ECOreporter.de: Was muss ich als interessierter Anleger tun, um in das Spanien-Projekt einzusteigen?
Emanuel Senz: Der Investor erwirbt die Geschäftsanteile einer spanischen Betreiber-Gesellschaft (S.L.), welche über die Rechte zum Bau und Betrieb einer 104 kWpAnlage verfügt. Dazu schließt er einen Liefer-, einen Service- und einen Pachtvertrag für das Land ab.

ECOreporter.de: Wer ist der Vertragspartner für den Anleger: die deutsche Solar Projekt oder die spanische Solar Projekt Andaluz?
Emanuel Senz: Eigentümer der Gesellschaften ist die Solar Projekt Holding AG, diese verkauft die Gesellschaftsanteile. Verantwortlich für den Bau und den Betrieb ist die spanische Solar Projekt Andaluz.

ECOreporter.de: Liegen die erforderlichen Genehmigungen vor?
Emanuel Senz: Ja.

ECOreporter.de: Was genau erwirbt der Anleger? Gehört auch Land dazu? Wem gehören die Standorte, sind die Durchleitungsrechte gesichert?
Emanuel Senz: Der Investor erwirbt eine Gesellschaft mit Bau- und Betriebsrechten sowie die Solaranlage. Die Grundstücke sind je nach Projekt entweder von Solar Projekt gekauft oder über lange Pachtverträge auch über das Grundbuch gesichert. Ebenso die erforderlichen Durchleitungsrechte.

ECOreporter.de: Wurde mit den Bauarbeiten begonnen? Wann sollen sie abgeschlossen werden? Inwiefern liegen Sie bei der Umsetzung im Plan?
Emanuel Senz: Ja, mit dem Bau wurde bereits begonnen. Der erste Bauabschnitt mit 520 kWp in unserem Projekt Fuentes wird bis März 2008 fertig gestellt. Parallel versetzt werden die weiteren Bauabschnitte erfolgen.

ECOreporter.de: Inwiefern soll es einen Versicherungsschutz für die Anlagen geben?
Emanuel Senz: Die Versicherungen sind ähnlich wie in Deutschland. Eine Montageversicherung sichert die Risiken während des Baus ab. Eine Sachversicherung mit Betriebsunterbrechungs-Deckung sichert den Betrieb ab. Zusätzlich bietet Solar Projekt eine Ertragsgarantie, basierend auf Ertrags-Gutachten der DGS (Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie). Diese Garantie ist bei der Mannheimer rückversichert.

ECOreporter.de: Wie wird die Wartung der Anlagen geregelt?
Emanuel Senz: Die Wartung wird über den Servicevertrag geregelt. Das KnowHow dazu kommt aus Deutschland. Seit 2003 bieten wir in Deutschland „Power Safe“-Anlagen an. Dies beinhaltet neben der Ertragsgarantie auch die Fernüberwachung der Anlagen, hierbei werden die Anlagendaten täglich an eine Servicezentrale übertragen und ausgewertet. Diese wertet die Meldungen aus und leitet bei Bedarf umgehend erforderliche Maßnahmen ein. So können Abweichungen sehr zeitnah festgestellt und behoben werden. Mittlerweile überwacht SolarProjekt über 800 Photovoltaikanlagen per Internet und Service-Zentrale. Auf unserer Homepage können Sie sich aktuelle Betriebsdaten einiger Anlagen ansehen.

ECOreporter.de: Wie wird der Investor über die Entwicklung des Projektes auf dem Laufenden gehalten?

Emanuel Senz: Wir informieren den Investor über den aktuellen Baufortschritt. Selbstverständlich kann sich der Investor oder ein von ihm beauftragter Partner jederzeit auch direkt vor Ort über den Stand des Projektes informieren.

ECOreporter.de: Planen Sie weitere Projekte in Spanien? Wollen Sie sich auch in anderen Märkten positionieren?
Emanuel Senz: Neue Projekte in Spanien sind bereits in der Entwicklung. Dieser Markt ist zurzeit für Investoren höchst interessant und wird dies auch in Zukunft bleiben. Die Renditen werden zukünftig niedriger, aber weiterhin attraktiv sein. Unser Fokus liegt auf dem deutschen und spanischen Markt. Selbstverständlich haben wir auch „ein Auge“ auf andere Märkte.

ECOreporter.de: Herr Senz, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Bildhinweis: Spanisches Solarprojekt. / Quelle: SunTechnics Técnicas Solares
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