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11.1.2005: Konkurrenz für die Windkraft? - Wagniskapitalgeber setzen auf das Wellenkraftprojekt der Ocean Power Delivery Ltd. (OPD)
SAM Private Equity ist eine Familie von Fonds, die Wagniskapitalbeteiligungen im Bereich der nachhaltigen Technologien bereitstellen (weiteres hierzu erfahren Sie im ECOreporter.de-Interview mit Gianni Operto, Management SAM Private Equity). Es geh?rt neben dem norwegische Norsk Hydro Technology Ventures, der 3i Group und der Carbon Trust zu den Kapitalgebern der Ocean Power Delivery Ltd. (OPD) mit Sitz im schottischen Edinburgh. Die hat vor der Westk?ste der schottischen Orkney-Inseln zu Testzwecken ein Wellenkraftwerk mit einer maximalen Leistung von 750 Kilowatt installiert. Es speist seit dem Sommer Strom aus der Kraft der Meereswogen ins britische Netz ein. Zu diesem ersten Teilerfolg kam es nach mehrj?hriger Vorbereitung und rund 10 Millionen Euro Investition. An dem Projekt hat sich auch der von der britischen Regierung ins Leben gerufene Carbon Trust beteiligt. Diese gemeinn?tzige Organisation unterst?tzt Technologien, die einen wichtigen Beitrag zur CO2-Reduzierung leisten.
Bruno Derungs, Principal bei der SAM Private Equity, sitzt im Aufsichtsrat der OPD. Wie er gegen?ber ECOreporter.de erkl?rte, gibt es bei der Entwicklung eines Wellenkraftprojektes auffallende Parallelen zu den Anf?ngen der Windkraftnutzung. Bei dieser Energieform sei das Einsparpotential allerdings weitaus gr??er. Laut Derungs kann sich die Wellenkraft-Technologie kostenm??ig schon in den Jahren 2007/8 auf ?hnlichem Niveau bewegen wie die Windkraftnutzung auf See. "Wir sehen die Wellenkraft als konkurrenzf?higen Wettbewerber der Windenergie", so der Schweizer. Derungs verwies gegen?ber ECOreporter.de auf die intensiven Analysen, die dem Investment der SAM Private Equity in eine Technologie voraus gingen. Ihm zufolge konzentriert sich das Unternehmen auf Beteiligungen in den Bereichen effiziente Energietechnologien, angewandte Materialien und Ern?hrung- und Wassertechnologie (Aufbereitung, Prozesse). "Damit wir einsteigen, muss mindestens ein Prototyp existieren ", f?hrte Derungs aus. "Au?erdem muss das jeweilige Produkt etwas Neues sein, eine Innovation, die sich mit Patenten sch?tzen l?sst und bei der wir eine dem Wagniskapital ?bliche Rendite erzielen k?nnen. Wir erwarten, dass die Unternehmungen mindestens in der Gr??enordnung von 100 Millionen Euro Umsatz erreichen k?nnen und somit unser investiertes Kapital bei einem Ausstieg um mindestens das 5 bis 10fache erh?ht hat." Das Wellenkraft-Projekt der OPD habe diese Kriterien erf?llt. "Vor drei bis vier Jahren haben wir etwa einen Dutzend verschiedene Techniken untersucht und dabei festgestellt, dass das Potential der Nutzung von Wellenkraft l?ngerfristig an das der Windkraft heranreicht, es sogar ?bertreffen kann."
OPD hat für die Nutzung von Wellenkraft so genannte Pelamis (griechisch: Seeschlange) entwickelt. Ein Pelamis ist ein auf dem Wasser schwimmender Konventor. Die 150 Meter lange Stahlr?hre mit 3,5 Meter Durchmesser ist in vier Segmente geteilt, die durch Scharniergelenke wie Eisenbahnwaggons flexibel miteinander verbunden sind. Quer zum Wellenkamm ausgerichtet und ?ber Trossen am Meeresgrund verankert schwimmt der Pelamis auf der Wasseroberfl?che. Durch das Auf und Ab der Wellen werden die einzelnen Segmente der R?hre in Schwingungen zueinander versetzt. Hydraulikmotoren wandeln diese mechanische Energie in der R?hre in elektrische Energie um. Die OPD, der mit David Lindley ein Experte aus der Windkraftbranche als Chairman vorsteht, hat nun die Zusammenarbeit mit dem portugiesischen Energiekonzern Enersis vereinbart. Geplant ist, n?rdlich von Porto ein Wellenkraftwerk mit den von OPD entwickelten Pelamis mit einer Leistung von 2 bis 4 MW zu errichten und zu betreiben. Im Anschluss will man die Wellenfarm stufenweise bis auf 20 MW erweitern In Portugal hat die Regierung gesetzlich festgelegt, dass Strom aus Wellenkraft mit rund 23 Cent pro Kilowattstunde verg?tet wird.
Auch auf der britischen Insel k?nnte das Pelamis-Projekt Kunden finden. Der Energiekonzern ScottishPower hat sich laut OPD bereits interessiert gezeigt und beteiligt sich an einer Machbarkeitsstudie zur Wellenkraft-Nutzung in Schottland. Die britische Regierung will den Ausbau der Meeresenergienutzung mit rund 50 Millionen Euro zu unterst?tzen. Sie hat das erkl?rte Ziel, Gro?britannien zur f?hrenden Nation auf diesem Gebiet zu machen. Nach Angaben von OPD k?nnte die Wellenkraft ausreichen, rund 20 Prozent des britischen Energiebedarfs zu befriedigen. Nach Berechnungen des internationalen Weltenergierates lie?en sich durch die Wellenkraft insgesamt 15 Prozent des weltweiten Strombedarfs decken. Der OPD zufolge besitzen in Europa neben der britischen Insel die K?sten von Irland, Norwegen, Frankreich, Spanien und Portugal gro?es Wellenkraft-Potential. In Japan, Australien, Indien und den USA werde ebenfalls an der Entwicklung von Wellenkraft-Projekten gearbeitet. Standorte mit einem Potential von 15 kW seien grunds?tzlich für die Erzeugung von Energie aus Wellenkraft zu wettbewerbsf?higen Preisen geeignet. Das Volumen des Marktes für Wellenkraftkonverter werde auf 500 Milliarden Dollar gesch?tzt.
Wellenkraft-Projekte bergen jedoch Risiken: Vor neun Jahren war vor der schottischen K?ste der Prototyp eines Wellenkraftwerkes namens Osprey durch einen Orkan zerst?rt worden. 2003 besch?digte vor der d?nischen K?ste heftiger Seegang ein anderes Pionier-Projekt, den so genannten Wave-Dragon. Wie Bruno Derungs gegen?ber ECOreporter.de erl?uterte, taucht Pelamis aufgrund seine gro?en Eigengewichts von 750 Tonnen allerdings bei orkanartigen Wellen unter. Das habe man in Tests erprobt. Aufgrund ihrer schlanken, schlangen?hnlichen Form werde die Konstruktion dabei nur durch geringe Kr?fte belastet. Auf Nachfrage von ECOreporter.de verwies er darauf, dass das Areale rings um solch ein Projekt für Privatboote gesperrt sein w?rden. Auch durch den Schiffsverkehr drohe den im Wasser treibenden Anlagen keine Gefahr, da dieser sich abseits von ihnen sich auf definierten Routen bewege.
Bildhinweis: Ein Pelamis von OPD / Quelle: Unternehmen
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