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11.11.2004: Mit Wasserwand: Die Bochumer GLS Gemeinschaftsbank baut sich eine neue ökologische Heimat

ThyssenKrupp-EnCoke Gebäude in Bochum wird gekauft und umgebaut.

Die GLS Gemeinschaftsbank eG hat direkt dem Schauspielhaus Bochum ein neues Haus gekauft. Nach dem Umbau, der im Sommer 2005 abgeschlossen sein soll, zieht die GLS-Bank vom bisherigen Standort (Oskar-Hoffmann-Str. 25) um. Der Kaufpreis belaufe sich auf 2,5 Millionen Euro, hieß es bei der Pressekonferenz des Unternehmens in Bochum, für den Umbau veranschlage man Kosten in etwa gleicher Höhe.

"Das jetzige Bankgebäude ist von der Größe her nicht mehr ausreichend für unsere inzwischen über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Bochum", sagte Vorstandssprecher Thomas Jorberg. Zudem wolle man die in drei verschiedenen Häusern in Bochum verteilten Bankräume unter einem Dach zusammenfassen. Und da sich die Bank in den vergangenen Jahren mit jährlichen Wachstumsraten des Bilanzvolumens von 10 bis 20 Prozent pro Jahr rasch entwickelte und auch künftig ein deutliches Wachstum erwartet werde, sei abzusehen, "dass wir bald keinen Platz mehr haben für die geplanten Neueinstellungen in den nächsten Jahren", so Jorberg weiter. In dem neuen Gebäude stehen der Bank laut dem Vorstandssprecher 5600 Quadratmeter zur Verfügung. "Davon wollen wir etwa 4000 selbst nutzen", erklärte Jorberg "das entspricht einer ungefähr Verdoppelung der Fläche, die wir zur Zeit haben." Der GLS sei es sehr gelegen gekommen, dass das ThyssenKrupp-EnCoke Gebäude (bis 1993 Still-Otto), zum Verkauf stand, sagte Jorberg in Bochum.

Das neue GLS-Gebäude wird, wie Architekt Lothar Bracht aus Stuttgart erläuterte, nach ökologischen Kriterien umgestaltet. So soll das Dach umfassend saniert werden, eine Solaranlage soll obenauf stehen, Eingangs- und Treppenbereich werden neu. Dieser Treppenraum, der über alle Geschosse geöffnet ist, wird durch eine Wasserwand und einen Teich im Innenbereich belebt.
Im übrigen, so Architekt Bracht weiter, wolle man nicht "weitere Flächen zubauen, sondern bestehende Bausubstanz erhalten und weiterentwickeln". Auch das sei "gelebte Nachhaltigkeit", so Bracht. Rund 80 Prozent der Räume sollen demnach abgesehen von einfachen Renovierungsmaßnahmen wie neuen Tapeten oder Wandfarben bleiben wie sie sind.

Inzwischen beschäftigt die GLS-Bank, die nachhaltige und soziale Projekte finanziert, bundesweit über 165 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bei der Pressekonferenz führten die Vorstände Jorberg und Neukirch aus, dass auch das Jahr 2004 bisher erfreulich verlaufen sei und in diesem Jahr von einem ca. 10prozentigen Bilanzwachstum auszugehen sei.

Bild: Thomas Jorberg, Vorstandssprecher der GLS Gemeinschaftsbank (links) und Architekt Lothar Bracht bei der Pressekonferenz in Bochum. Im Hintergrund die Pläne für den Umbau / Quelle: ECOreporter.de
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