Erneuerbare Energie

10.4.2007: Entspannt sich bald die Versorgungslage beim Silizium? - Zuversicht bei Solarexperten

Experten erwarten eine Ausweitung der Siliziumkapazitäten. Das berichtet der Europressedienst aus Bonn in dem folgenden Beitrag, den wir mit freundlicher Genehmigung veröffentlichen. Er berichtet über die weltweit wichtigste Solar-Siliziumkonferenz, die in der vergangenen Woche im Rahmen der Photovoltaic Technology Show 2007 stattfand:

Da die Gewinnung von Silizium sehr aufwendig und kostenintensiv ist, hat sich im Zuge des Solarbooms der vorigen Jahre ein Kampf um die vorhandenen Kapazitäten entwickelt. Philippe Welter, Herausgeber des Solarstrom-Magazins Photon, geht von einer Ausweitung der Herstellungskapazitäten aufgrund neuer Unternehmen auf dem Markt aus: "Wenn ein Drittel der Player, die jetzt auf den Markt kommen, aktiv werden, wird es genügend Silizium geben", sagte er gegenüber dem Europressedienst. Dies sehe er durch die zunehmende Produktion bei Wafer- und Zellherstellern bestätigt. Die Knappheit an Silizium hat zu einem starken Engagement in Forschung und Entwicklung alternativer und kostengünstigerer Herstellungs- und Reinigungsverfahren geführt. Genaue Informationen zur Kosteneffizienz und Siliziumqualität bei neuen metallurgischen Herstellungsmethoden hielten die Unternehmen jedoch unter Verschluss.

Kritisch äußerte sich Peter Woditsch, Vorstandssprecher der Deutschen Solar AG, bezüglich des Zugangs zu den künftigen Siliziumkapazitäten: "Es wird genügend Silizium geben. Die Frage ist, wer Zugang dazu haben wird." Damit spielte er auf die aktuelle Marktaufteilung an, in der die Siliziumkapazitäten - durch Langzeitverträge mit Herstellern - von einigen großen Firmen ausgeschöpft werden. Die vertragliche Bindung durch Langzeitverträge stellt für Großunternehmen momentan die einzige Möglichkeit dar, sich die für die Produktion benötigten Kapazitäten zu sichern. Michael Rogol vom Bostoner Beratungsunternehmen Photon Consulting sprach in diesem Zusammenhang von einem "aggressiven Wachstum auf Siliziumherstellerseite." Deshalb, so fasste er den Trend der vergangenen Zeit zusammen, würden Hersteller wie beispielsweise die Solarworld AG und Isofoton, mehr und mehr integrierte Ansätze bevorzugen und eigene Siliziumfabriken bauen. Nach Angaben von Herausgeber Welter liegen die Preise der Langzeitverträge durchschnittlich bei 40 bis 50 US Dollar pro Kilogramm. Am Spotmarkt wird ein Kilogramm Silizium derzeit mit zirka 100 US Dollar gehandelt. Wenn die Kapazitäten zunehmen, bedeutet das für die vertraglich gebundenen Firmen, dass die von ihnen gezahlten Preise über dem frei gehandelten Marktpreis liegen könnten.

Bildhinweis: Begehrter Rohstoff für die Solarproduktion: Silizium. / Quelle: Wacker Chemie
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