Erneuerbare Energie

1.000 Megawatt neue Offshore-Windräder vor Europas Küsten

Europaweit sind im ersten Halbjahr des laufenden Jahres Offshore-Windräder mit rund 1.000 Megawatt (MW) in Betrieb gegangen. Verglichen mit der ersten Hälfte 2012 verdoppelte sich die  vor den Küsten Europas neu installierte Windkraftleistung damit. 18 weitere Offshore-Windprojekte sind im Bau.  Zum 30. Juni 2013 waren in Europa damit 1.939 Offshore-Windräder mit rund 6.000 MW Stromproduktionskapazität in Betrieb.

Die Offshore-Windkraft scheint in Schwung zu kommen: Zwischen Januar und Juni 2013 wurden sieben Offshore-Windparks mit exakt 277 Windrädern an Europas Stromnetze angeschlossen,  die zusammen über 1.045 MW Leistungskapazität verfügen. Das sind nur 121 MW weniger als im gesamten Vorjahr. Und in den ersten sechs Monaten 2012 waren lediglich 552 MW Offshore-Windkraftleistung neu installiert worden.  Seit 2013 neu in Betrieb sind: Thornton Bank (325 MW) 30 Kilometer vor der Küste Belgiens, die zwölf MW starke dritte Baustufe der britischen Hochsee-Windfarm Gunfleet  Sands, die ebenfalls in britischen Gewässern befindlichen Lincs (270 MW), London Array (630 MW) und Teesside (90 MW) sowie Anholt in Dänemark (400 MW) und das deutsche Nordsee-Projekt  BARD  Offshore 1 mit ebenfalls 400 MW Leistungskapazität. Letzteres hatte lange mit großen Problemen zu kämpfen (mehr dazu lesen Sie hier).

 Diese Zahlen der Europäischen Windenergie Agentur EWEA zeigen jedoch gleichzeitig die weiter vorherrschenden Schwierigkeiten der Branche auf, denn weitere 130 Offshore-Turbinen mit zusammen 484 MW Kapazität stehen fertig installiert im Meer, warten aber weiter auf den Netzanschluss. Auch der Fundament-Bau ging weiter voran – nahezu auf Vorjahresniveau. Insgesamt sind nach EWEA-Informationen in der ersten Jahreshälfte 2013 die Fundamente für zehn Windparks errichtet worden, die künftig aus 268 Windrädern bestehen sollen. Unter diesen Projekten sind neben BARD Offshore 1 auch für drei weitere deutsche Großprojekte MeerWind NordseeOst, Global Tech 1 und Trianel. Bereits neu aufgestellt aber noch nicht ans Stromnetz angeschlossen worden sind 254 Offshore-Windturbinen.

Großbritannien bein Offshore-Windkraftausbau vorn

Großbritannien bleibt beim Zubau Offshore-Windkraft-Nation Nummer 1: In britischen Gewässern wurden bis Ende Juni 2013 rund 513 MW neu ans Stromnetz gebracht. Es folgt Dänemark mit 352 MW neu in Betrieb gegangenen Offshore-Windturbinen. Deutschland kommt auf 100 MW aus 21 neuen Turbinen vor Belgien mit 74 MW aus zwölf Windrädern. In Schweden und in Spanien gab es indes in der ersten Jahreshälfte keine Fortschritte. Die Entwicklung kann nicht darüber Hinwegtäuschen, dass beispielsweise Deutschland seine Offshore-Windkraftziele bis 2020 (10.000 MW) wohl kaum wird realisieren können (mehr dazu lesen Sie hier).
Bildnachweis: Die erste Baustufe des Windparks London Array setzt auf Windräder von Siemens. / Quelle: Unternehmen

Marktbeobachtern zufolge kostet ein Windpark mit 400 MW Leistungskapazität rund 1,5 Milliarden Euro und benötigt fünf Jahre oder länger um realisiert zu werden. Entsprechend schwierig gestaltet sich die Finanzierung solcher Großprojekte. Laut EWEA sind in den ersten sechs Monaten zwar einige größere Fortschritte bei Finanzierungen erzielt worden, tatsächlich zum Abschluss kam diese jedoch nur bei dem deutschen 288-MW-Projekt Butendiek.
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