Der Stillstand im Windpark Kent Hills belastete bei TransAlta das Ergebnis. / Foto: Unternehmen

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Ökostromerzeuger TransAlta: Mehr Umsatz und Strom, weniger Gewinn

Der kanadische Grünstromerzeuger TransAlta Renewables hat im ersten Halbjahr 2022 mehr Strom produziert und seinen Umsatz gesteigert. Obwohl auch das operative Ergebnis stieg, sank unter dem Strich der Gewinn, unter anderem wegen höherer Zinskosten und Abschreibungen.

Die Stromerzeugung des Unternehmens stieg in den ersten sechs Monaten 2022 auf 2.541 Gigawattstunden (GWh), ein Plus von 381 GWh im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021. Der Anstieg war laut TransAlta hauptsächlich auf die Produktion des kürzlich in Betrieb genommenen Windparks Windrise, den Erwerb der North Carolina-Solaranlage sowie auf mehr Wind in Kanada und den USA zurückzuführen. Das hätte teilweise den verlängerten Stillstand in den Windparks Kent Hills 1 und 2 (ECOreporter berichtete hier) ausgeglichen.

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Der Umsatz legte im selben Zeitraum um 24 Prozent auf 282 Millionen US-Dollar zu. Der Anstieg geht laut Unternehmen auf höhere Winderträge in Kanada, die zusätzliche Produktion aus dem Windrise-Park und höhere Verkäufe von Umweltgutschriften zurück.

Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen lag mit 265 Millionen Dollar 20,5 Prozent über dem Vorjahr. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen mit 54 Millionen Dollar allerdings 30 Prozent weniger.

Vertragsverlängerung für stillstehende Windparks

Niedrigere Finanzerträge im Zusammenhang mit Tochtergesellschaften von TransAlta, höhere Wertminderungen von Vermögenswerten sowie gestiegene Zins- und Abschreibungskosten im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme und Finanzierung des Windparks Windrise drückten das Ergebnis. Auch höhere Einkommenssteueraufwendungen und niedrigere Wechselkursgewinne belasteten.

Die Reparaturarbeiten in den Kent Hills Windparks 1, 2 und 3 sollen voraussichtlich bis Mitte 2023 abgeschlossen sein. Mit dem Stromabnahmekunden NB Power unterzeichnete TransAlta geänderte und verlängerte Verträge über einen zusätzlichen Zeitraum von zehn Jahren und eine effektive Senkung der ursprünglichen Vertragspreise um 10 Prozent, beginnend im Januar 2023 bis Dezember 2033.  Auch sollen die Installation eines Batteriespeichersystems in Kent Hills und ein mögliches Repowering am Ende der Laufzeit im Jahr 2045 geprüft werden. TransAlta erhielt außerdem eine Verzichtserklärung von den Inhabern der Projektanleihen und schloss mit den Anleihegläubigern einen Nachtragsvertrag ab.

Die TransAlta-Aktie war am Freitagnachmittag im Frankfurter Börsenhandel 0,4 Prozent im Minus zum Vortag und kostete 13,80 Euro (Stand: 5.8.2022, 17:00 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 11,4 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 6,6 Prozent an Wert verloren.

TransAlta ist ein sogenanntes Yieldco, ein Stromerzeuger mit hoher Dividendenausschüttung. Aktuell liegt die erwartete Dividendenrendite bei hohen 5,7 Prozent. Weitere Yieldcos hat ECOreporter hier vorgestellt. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 von 24 ist die Aktie zwar kein Schnäppchen, aber moderat bewertet. ECOreporter sieht das Unternehmen solide aufgestellt, ein Einstieg ist für Anlegerinnen und Anleger mit langfristiger Perspektive weiterhin möglich.

TransAlta Renewables Inc.:  

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